Überblick

Psychologie

Psychologie ist die Wissenschaft vom Erleben, Verhalten und Handeln des Menschen.

Das Studienfeld im Überblick

An einer Pinnwand mit gezeichnetem Rechteck sind verschiedenfarbige Präsentationskarten angeheftet. Auf zwei Karten sind zwei Figuren dargestellt.
Foto: Patricia Leitao | Bundesagentur für Arbeit

Die wissenschaftliche Psychologie entwickelt ihr Wissen aus geisteswissenschaftlichen, sozialwissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Denkmodellen und Forschungsstrategien. Sie ist eine empirische Wissenschaft, d.h. alle Aussagen werden auf Beobachtungen und Experimente gestützt. Die Ergebnisse werden mit Hilfe mathematisch-statistischer Methoden verarbeitet.

Die Psychologie hat interdisziplinäre Züge und besitzt Überschneidungen zu Wissenschaftsgebieten wie den Biowissenschaften, Soziologie, Pädagogik, Philosophie, zu den Sprachwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften (v.a. Marketing und experimentelle Wirtschaftsforschung) oder zur Informatik.

Die Psychologie gliedert sich in eine Reihe von Teildisziplinen, darunter als Grundlagenfächer die Allgemeine Psychologie, die Differentielle Psychologie und Persönlichkeitspsychologie, die Biologische Psychologie, die Entwicklungspsychologie und die Sozialpsychologie. Anwendungsfächer sind etwa die Klinische Psychologie und Psychotherapie, die Arbeits- und Organisationspsychologie und die Pädagogische Psychologie. Zum Teil arbeiten diese Disziplinen in einem interdisziplinären Umfeld und kooperieren z.B. mit den Neurowissenschaften, der Medizin, oder auch den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften:

  • Die Allgemeine Psychologie befasst sich mit den grundlegenden Funktionsformen menschlichen Erlebens und Verhaltens (Lernen, Gedächtnis, Sprache, Emotion, Motivation u.a.).
  • Bei der Differentiellen Psychologie/Persönlichkeitspsychologie stehen die individuellen und gruppenspezifischen Unterschiede in den Funktionsbereichen, die in der Allgemeinen Psychologie angesprochen werden, im Vordergrund der Betrachtung.
  • Die Entwicklungspsychologie beschäftigt sich mit alters- oder lebensabschnittsabhängigen Veränderungen des Verhaltens und Erlebens. Ihre Ergebnisse sind v.a. für die Pädagogische und Klinische Psychologie bedeutsam.
  • Gegenstand der Sozialpsychologie sind die vielfältigen Bedingungen und Wirkungen für das soziale Verhalten und die Interaktionen zwischen Individuen und Gruppen.
  • In der Biologischen Psychologie und der Neuropsychologie wird die gegenseitige Bedingtheit psychischer und körperlicher Prozesse (z.B. im Nervensystem) untersucht.

Studienangebot

Psychologie wird als Bachelor- und Masterstudiengang unter der Bezeichnung Psychologie angeboten, kann aber auch als sogenanntes Bindestrich-Fach mit Schwerpunkt studiert werden, bspw. Wirtschaftspsychologie oder Arbeits- und Organisationspsychologie.

Inhalte des Studiums

Im Grundlagenstudium vermitteln Module eine Einführung in die Psychologie und Erkenntnistheorie sowie wissenschaftliche Basistechniken und Forschungsmethoden (z.B. Versuchsplanung, Empirie, Statistik, computergestützte Datenanalyse). Hinzu kommen Module zur allgemeinen und differenziellen Psychologie, zur Sozial-, Entwicklungs- und Biopsychologie, zur psychologischen Diagnostik und Testtheorie sowie zu relevanten Anwendungsgebieten (pädagogische Psychologie, Gesundheitspsychologie, Grundlagen der klinischen Psychologie, Arbeits- und Organisationspsychologie).

Im Vertiefungsstudium ermöglichen Module die Erweiterung oder Spezialisierung des Grundlagen- und Anwendungswissens sowie die Bildung von Schwerpunkten, z.B. Kognitionspsychologie oder Business Psychology.

Zulassungskriterien & Studienbewerbung

Aufgrund der hohen Nachfrage nach Studienplätzen können i.d.R. nicht alle Interessierten zum Psychologiestudium zugelassen werden. Der Numerus clausus ist von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich und lag in der Vergangenheit meistens zwischen 1,0 und 2,0 (Infos zum Numerus clausus).

Hinweis: Zum Wintersemester 2023/24 bietet die Deutsche Gesellschaft für Psychologie erstmals einen Studieneignungstest für den Bachelorstudiengang Psychologie an. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dgps.de/psychologie-studieren/infos-zum-studium/studieneignungstest-psychologie/

Berufsmöglichkeiten nach dem Studium

Die Beschäftigungsmöglichkeiten für Psycholog*innen sind sehr unterschiedlich und v.a. vom jeweiligen Studienschwerpunkt abhängig. Mögliche Tätigkeitsbereiche sind:

  • Klinisch-psychologische Praxen, Psychotherapeutische Praxen
  • Psychologische Beratungsstellen in kommunaler, kirchlicher oder freier Trägerschaft
  • Psychosomatische Kliniken und Psychiatrie-Krankenhäuser, Rehabilitations- und Kureinrichtungen
  • Behinderten- und Seniorenheime, Heime und Institutionen für Sozial- und Sonderpädagogik
  • Psychologischer Dienst in der Bundesagentur für Arbeit und den einzelnen Agenturen für Arbeit
  • Psychologische Dienste von Behörden, Gebietskörperschaften, bei Justizbehörden, Polizeiverwaltungen und Jugendämtern, schulpsychologische Dienste bei Ländern und Kommunen sowie der Bundeswehr
  • Lehr- und Forschungseinrichtungen, Einrichtungen der Erwachsenenbildung, Schulen und vorschulpädagogische Einrichtungen
  • In großen Unternehmen z.B. in betriebspsychologischen Diensten, im Personalwesen und Coaching, in der innerbetrieblichen Aus- und Weiterbildung sowie bei der Moderation internationaler Teams
  • Markt- und Meinungsforschungsinstitute, PR- und Werbeagenturen, Verlage.

Das größte Einsatzgebiet für Psycholog*innen eröffnet sich nach wie vor im klinischen Sektor.

Daneben gewinnen neue Betätigungsfelder z.B. in der Umwelt- und Verkehrspsychologie, der Moderation internationaler Teams in global operierenden Unternehmen, in der Notfallpsychologie, Senior*innenarbeit oder Sport- und Freizeitpsychologie an Bedeutung.

Das Psychotherapeut*innengesetz bindet bundeseinheitlich die Führung der Berufsbezeichnungen „Psychologische*r Psychotherapeut*in“ sowie „Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*in“ an eine entsprechende Approbation. Voraussetzung für die Erteilung dieser Approbation ist das Bestehen einer staatlichen psychotherapeutischen Prüfung (Anerkennung durch den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie der Bundesärztekammer) auf der Grundlage eines abgeschlossenen Psychologiestudiums, das aus einem polyvalenten dreijährigen Bachelorstudium und einem zweijährigen Masterstudium bestehen muss. 

Weitere Informationen

Deutsche Gesellschaft für Psychologie e.V. (DGPs)

Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) e.V.

Deutsche Psychotherapeutenvereinigung e.V.

Bundespsychotherapeutenkammer

Eine Übersicht der Landeskammern der Psychologischen Psychotherapeut*innen und der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen finden Sie unter:
www.bptk.de

Gesetz über den Beruf der Psychotherapeutin und des Psychotherapeuten

vom 15. November 2019 (BGBl, I S. 1604), das durch Artikel 17 des Gesetzes vom 19. Mai 2020 (BGBl. I S. 1018) geändert worden ist, finden Sie unter: www.gesetze-im-internet.de/psychthg_2020/BJNR160410019.html