Überblick

Germanistik

Deutsche Sprache und Literatur sind die Hauptgegenstände der Germanistik. Sie werden in sprachwissenschaftlicher, literaturwissenschaftlicher und kulturwissenschaftlicher Hinsicht untersucht.

Das Studienfeld im Überblick

Denkmal von Goethe und Schiller in Weimar
Foto: Meramo Studios | Bundesagentur für Arbeit

Die Germanistik beschäftigt sich nicht nur mit den Zeugnissen gegenwärtiger Sprache und Literatur (seit 1500, „Neuzeit“) sondern auch mit den früheren Formen (z.B. Alt- oder Mittelhochdeutsch). Ziel des Germanistikstudiums ist die eingehende Kenntnis der Entwicklung der deutschen Sprache und der wichtigsten Strömungen der deutschen Literatur.

Eng verwandt ist die Germanistik mit der Skandinavistik (auch Nordistik, Nordische/Nordgermanische/Skandinavische Philologie oder Nordeuropa-Studien genannt), die sich mit den skandinavischen Sprachen (Dänisch, Färöisch, Isländisch, Norwegisch und Schwedisch), Literaturen und Gesellschaften beschäftigt. Abzugrenzen ist die Germanistik hingegen von der „Slawistik“.

Studienangebot

Das Studienfach Germanistik wird ausschließlich an Universitäten angeboten. Zu diesem Studienfeld gehören auch Studienfächer aus dem Bereich „Niederlandistik“ und „Skandinavistik“.

Inhalte des Studiums

Das Germanistik-Studium ist in drei Teilbereiche gegliedert:

  • Die germanistische Sprachwissenschaft (Linguistik) widmet sich unter Betonung sprachwissenschaftlicher Elemente der systematischen Untersuchung der deutschen Sprache.
  • Die Neuere deutsche Literaturwissenschaft beschäftigt sich mit der deutschen Literatur vom 16. Jahrhundert bis in unsere Gegenwart. Sie analysiert Literaturgattungen, unterscheidet Perioden bzw. Epochen und vermittelt intensiv Kenntnisse zu unterschiedlichen Zugangswegen und Interpretationsansätzen.
  • Die Germanistische Mediävistik befasst sich mit sprach- und literaturwissenschaftlichen Untersuchungen der deutschen Literatur von ihren Anfängen um 800 bis in die Frühe Neuzeit. Auch „Mittelhochdeutsch“ wird dabei vermittelt.

Neben dem germanistischen Kernfach muss meist ein wissenschaftliches Ergänzungs- oder Nebenfach aus dem kultur- oder sozialwissenschaftlichen Bereich studiert werden.

Im Masterstudium erlauben dann je nach Hochschule und Schwerpunkt Module in Bereichen wie Literatur- und Gattungsgeschichte, synchrone und diachrone Sprachwissenschaft, Sprach- und Literaturvermittlung oder Deutsch als Zweit- und Fremdsprache eine Spezialisierung. Zusatzkompetenzen vermitteln Module wie Textproduktion, interkulturelle Germanistik, Medienästhetik, Medien/Kommunikation oder Technikkommunikation.

Berufsmöglichkeiten nach dem Studium

Außerhalb des Lehramts finden Germanist*innen Beschäftigungsmöglichkeiten im Verlagswesen bzw. als Redakteur*innen in Presse, Funk und Fernsehen oder in der Öffentlichkeitsarbeit, Werbung sowie im Bibliotheks- und Dokumentationswesen. Weiterhin können sie in der Erwachsenenbildung, an Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen oder als Dramaturg*innen an Theatern sowie bei Fernseh- und Hörfunkanstalten tätig sein. Aufgrund ihrer Fähigkeiten im Kommunizieren und Präsentieren finden sie darüber hinaus oft Aufgaben im Personalwesen, als Projektleiter*innen oder Unternehmensberater*innen.

Weitere Informationen

Deutscher Germanistenverband (DGV)

Informationen zu Studium und Beruf unter:
www.germanistenverband.de