Waren Chemie und Physik in der Schule nicht ihre Lieblingsfächer gewesen, hatte Clara Jöhnk mit Mathematik und Statistik von Anfang an keine Probleme. „Zahlen, Daten, Formeln, Logik, Softwaretools sind in unserem Bereich ganz wichtig, um Klimaszenarien zu modellieren oder Treibhausgasinventuren durchzuführen. Genau das macht mir Spaß“, sagt sie, betont aber, dass in ihrem Studium auch das Beobachten und Analysieren nicht zu kurz kommt. Erst kürzlich ist sie mit Sack und Pack in die Natur gestapft und hat fasziniert Vogelstimmen gelauscht, um zu erfassen, welche Arten es vor Ort gibt. „Wir nennen das Kartierung, sowas haben wir auch schon mit Raupen und Schmetterlingen oder Pflanzen gemacht. Für mich als naturverbundenem Menschen ist das ziemlich cool.“
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Jetzt im vierten Semester muss sich Clara Jöhnk entscheiden, welchen Schwerpunkt sie in ihrem Studium setzen und worüber sie später ihre Bachelorarbeit schreiben möchte. „Freilandökologie oder Klimamodellierung oder beides, ich weiß es noch nicht“, sagt sie und erzählt von einer weiteren spannenden Aufgabe, an der sie gerade arbeitet. Mithilfe von Daten aus regionalen Klimamodellen des Weltklimarats (IPCC) wertet sie derzeit aus, ob und wie sich der Klimawandel in Niedersachsen zeigt. „Wir schauen uns die Hitzetage an, die Menge und Mächtigkeit der Extremwetterereignisse, wie Starkniederschläge, Stürme oder Hochwasser“, erläutert sie. „Ergebnisse haben wir noch nicht, aber was die Temperaturen angeht, sieht man in jedem Fall einen Trend.“
Clara Jöhnk kann sich gut vorstellen, sich beruflich mit Klimamodellen und -szenarien zu beschäftigen und in der Wissenschaft zu bleiben. Alternativ sieht sie sich als Klimaschutzbeauftrage in einer Kommune oder in der Entwicklungszusammenarbeit, etwa bei Aufforstungsprojekten.