
Gespräche, Praktika, Informations- und Beratungsangebote nutzen
Studieren ist nicht gleich studieren. Aufschluss über die verschiedenen Hochschularten sowie Tipps, worauf Studieninteressierte bei der Hochschulwahl achten sollten, gibt Tilmann Dörr, Leiter des Bereichs Bildung bei der Hochschulrektorenkonferenz (HRK).

Welche Hochschularten gibt es generell in Deutschland?
Die mehr als 400 Hochschulen in Deutschland unterteilen sich in Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften (vormals Fachhochschulen), Künstlerische, Pädagogische und Theologische Hochschulen sowie Verwaltungsfachhochschulen. Zudem unterscheidet man zwischen staatlichen und privaten Hochschulen.
Wo liegen die Unterschiede zwischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW)?
Traditionell sind die Studienprogramme der HAWs stärker anwendungsbezogen und sehr praxisorientiert. Die Studienangebote der Universitäten sind eher grundlagenwissenschaftlich und forschungsorientiert ausgerichtet.
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Gespräche mit Eltern, Freund*innen und Geschwistern, Praktika in Betrieben und natürlich Informations- und Beratungsangebote sind für die Orientierung wichtig.
Tilmann Dörr, Leiter des Bereichs Bildung bei der Hochschulrektorenkonferenz (HRK)
Haben sich die verschiedenen Hochschularten im Laufe der Zeit verändert?
Universitäten fokussieren heute stärker auf berufsvorbereitende Kompetenzen, die HAWs wiederum haben an Forschungsstärke deutlich zugelegt. Beide Hochschultypen haben sich etwa in den Bereichen der Internationalisierung oder der Förderung von Studienvorbereitung und -organisation erheblich entwickelt. Weiterhin sind die Abschlüsse an Universitäten und HAWs heute gleichwertig, wodurch ein Wechsel zwischen den beiden Hochschulformen nun einfacher ist.
Lassen sich derzeit Trends beobachten?
Die Studierendenzahlen in Deutschland sind mit gut 2,9 Millionen seit Jahren auf einem unverändert hohen Niveau. Das zeigt, dass ein Hochschulstudium für junge Menschen nach wie vor eine wichtige und attraktive Qualifizierung ist. Eine Entwicklung im Kontext des lebenslangen Lernens ist, dass Bildungswege vielfältiger werden. Heute können sich Phasen der Qualifikation, Berufstätigkeit und Weiterbildung abwechseln oder miteinander kombiniert werden. Damit einher geht natürlich auch mehr Diversität: Neben den Schulabgänger*innen studieren heute auch zunehmend Menschen mit Berufserfahrung. Auch die Art des Studiums wird vielfältiger: Neben dem klassischen Vollzeitstudium gibt es Teilzeitstudienangebote, berufsbegleitende Angebote, Zertifikatskurse etc.
Worauf sollten Studieninteressierte bei der Hochschulwahl achten?
Gespräche mit Eltern, Freund*innen und Geschwistern, Praktika in Betrieben und natürlich Informations- und Beratungsangebote sind für die Orientierung wichtig. Studieninteressierte sollten sich zunächst über ihre Interessen und Neigungen klar werden – hier kann der Studium-Interessentest der HRK sowie diverse (Online-)Self-Assessments von Hochschulen helfen. Danach empfiehlt es sich, einzelne Studienprogramme etwa im Hochschulkompass der HRK anzuschauen. Bei Fragen kann man sich direkt an die Studienberatungsstellen der jeweiligen Hochschulen wenden.
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