Allein wohnen, gemeinsam leben

Wohnraum für Studierende ist knapp – auch in kleineren Hochschulstädten wie Tharandt. Das Studierendenwerk Dresden betreibt hier eines seiner kleinsten Wohnheime, mit nur acht Plätzen. Einer davon gehört Damian Vedder (19), der im dritten Semester Forstwissenschaften an der Außenstelle der Technischen Universität Dresden in Tharandt studiert.

Foto: marcus_hofmann | Adobe Stock
Fassade eines Mehrfamilienhauses mit verschiedenfarbigen Balkonen.

Damian Vedder kommt ursprünglich aus der Nähe von Trier in Rheinland-Pfalz. Einen Wohnheimplatz zu bekommen, war für ihn leichter als gedacht: „Ich habe mich einfach online über das Studierendenwerk Dresden für einen Platz hier in Tharandt beworben“, erzählt er. „Das Wohnheim hat nur acht Plätze – und einer davon wurde gerade frei.“ Neben dem staatlichen Wohnheim gibt es in Tharandt auch private Anbieter, doch für den 19-Jährigen überwogen die Vorteile der studentischen Unterkunft: „Man hat hier eine Sicherheit für stabile Mieten. Außerdem laufen Verträge und Organisation verlässlich über das Studierendenwerk.“

  • Ein Porträt-Foto von Damian V.

    Das Schöne ist, dass hier alle Forstwissenschaften studieren, aber in unterschiedlichen Semestern. So kann man sich austauschen und Fragen stellen.

    Damian Vedder, Studierender im Studiengang Forstwissenschaften an der TU Dresden

Gemeinschaft nicht nur in Küche und Bad

Das Wohnheim ist überschaubar: zwei Bäder, eine Küche, ein Wohnzimmer und acht etwa 16 Quadratmeter große Zimmer. Dazu eine Waschmaschine für alle. „Am Anfang war es schon eine Umstellung, sich Bad und Küche mit anderen zu teilen“, gibt Damian Vedder zu. „Man hat einfach weniger Privatsphäre als zu Hause.“ Doch inzwischen haben die acht Studierenden ihren Rhythmus gefunden. Ein Putzplan sorgt dafür, dass Küche und Bad einigermaßen ordentlich bleiben.

Gemeinsam gekocht wird eher selten – zu unterschiedlich sind Geschmack und Budget. Trotzdem gibt es regelmäßig Spieleabende im Gemeinschaftsraum oder spontane Treffen nach den Vorlesungen. „Das Schöne ist, dass hier alle Forstwissenschaften studieren, aber in unterschiedlichen Semestern“, erzählt er. „So kann man sich austauschen und Fragen stellen. Vor allem für Studierende in niedrigeren Fachsemestern ist das ein echter Mehrwert.“

Zwischen Nähe und Privatsphäre

Mit 250 Euro Miete im Monat ist das Wohnen in Tharandt für Studierende kaum zu toppen. Strom und Wasser sind bereits inklusive. „Die Kosten sind stabil und transparent – das ist in der heutigen Zeit echt Gold wert“, schwärmt der Student. Auch die Ansprechpersonen des Studierendenwerks seien jederzeit erreichbar, wenn es Probleme gebe.

Natürlich gibt es auch Schattenseiten: „Man hat seinen Rückzugsort, aber man wohnt eben mit sieben anderen Leuten zusammen“, sagt Damian Vedder. „Da merkt man schnell, dass jeder beim Putzen oder im Umgang mit Dingen andere Maßstäbe hat.“ Trotzdem überwiegt für ihn das Positive – auch, weil die Gemeinschaft so gut funktioniert.

Ob er sich wieder dafür entscheiden würde? „Ja, auf jeden Fall! Aber es ist eine Typfrage. Wer lieber für sich sein möchte, sollte sich das gut überlegen. Für mich passt es genau so, wie es ist.“

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Stand: 01.12.2025