Digitalisierung

Studienabschluss am heimischen Computer

Nahaufnahme der Tastatur von einem Laptop, auf der Tastatur ruht die linke Hand einer Person.
Foto: Verena Müller | Bundesagentur für Arbeit

Vollzeit arbeiten und studieren: Für Boris Bischoff (35) geht beides. Er absolviert seinen Master in Medieninformatik online an der Virtuellen Fachhochschule (VFH).

Ein Porträt-Foto von Boris B.
Foto: privat

„Ich habe eine volle Stelle im IT-Bereich“, berichtet der Student. „Abends und am Wochenende sitze ich dann zu Hause am Computer, arbeite die Materialien für das Studium durch und lerne.“ Diese Aufteilung begleitet Boris Bischoff schon seit sechs Jahren. Begonnen hat er mit dem Bachelorstudium in Medieninformatik an der VFH. Mittlerweile befindet er sich im letzten Semester seines viersemestrigen Masterstudiengangs. Dieser wird im Verbund der Virtuellen Fachhochschule von mehreren Hochschulen angeboten. Boris Bischoff ist an der Berliner Hochschule für Technik in seiner Heimatstadt eingeschrieben.

Freie Zeiteinteilung

„Ich wollte mich parallel zur Arbeit weiterbilden“, erzählt der Informatiker. „Der Medienanteil im Studium macht mir großen Spaß. Da geht es dann beispielsweise um die grafische Gestaltung von Programmen oder die Interaktion von Mensch und Maschine.“ Um seinen Beruf und seine akademische Ausbildung unter einen Hut bringen zu können, hat er sich für einen Online-Studiengang entschieden.

„Der Vorteil ist, dass man sich seine Zeit frei einteilen kann“, findet Boris Bischoff. „Man kann das Tempo selbst bestimmen und nur so viele Module auswählen, wie man schafft. Feste Termine gibt es lediglich für wöchentliche Webkonferenzen am Abend. Im Bachelorstudium gab es außerdem einige Präsenztage am Freitag und Samstag.“

Materialien auf der Lernplattform

Die Materialien für die Module lädt sich der Student über seinen Zugang auf der Lernplattform der Virtuellen Fachhochschule herunter. Sie bestehen meistens aus einem Skript, aber auch die wöchentlichen Webkonferenzen sind als Aufzeichnungen dort zu finden. „Die Konferenzen finden immer abends statt, so dass man auch neben dem Beruf gut daran teilnehmen kann“, erzählt Boris Bischoff. „Es ist die einzige Stunde pro Modul in der Woche, in der man den Stoff von den Dozenten erklärt bekommt. Man hat aber trotzdem viele Möglichkeiten nachzufragen und auch per Mail oder per Forum Kontakt aufzunehmen.“

Neben der Durcharbeitung des Stoffes müssen die Studierenden regelmäßig Einsendeaufgaben abgeben, die als Lernfortschrittskontrolle dienen. Sie gelten als Vorleistung, um zu den Prüfungen am Semesterende zugelassen zu werden. Diese fanden vor der Pandemie an der Hochschule in Präsenz statt. Zur Corona-Zeit wurden sie durch Online-Klausuren oder mündliche Tests mit Kamera ersetzt.

Selbstdisziplin gefragt

Die freie Einteilung des Studiums hat aber auch Nachteile: „Es braucht schon sehr viel Organisation und Selbstdisziplin, um am Ball zu bleiben“, findet Boris Bischoff. „Das ist wie ein Marathonlauf, bei dem der Kopf auch wichtiger ist als die Beine. Die Motivation behalten ist das Wichtigste, auch wenn man manchmal mehr Lust hätte, den Abend anders zu verbringen.“

Kostenlos ist das Studium nicht: Neben den normalen Semesterbeiträgen fällt pro Modul ein zusätzliches Mediennutzungsentgelt von 95 Euro an. Für Boris Bischoff hat sich die zeitliche und finanzielle Investition in das Studium aber gelohnt. „Ich habe während dieser Zeit sehr viel gelernt. Da gab es den fachlichen Input, aber auch das wissenschaftlich-analytische Denken hat sich verfestigt. Besonders die Persönlichkeitsbildung durch das Studium möchte ich nicht missen.“ Da der Student mit seinem derzeitigen Job sehr zufrieden ist, wird er dort bleiben „Ich freue mich erst einmal auf die zusätzliche freie Zeit, die ich nach dem Studium habe. Was sich mit dem Abschluss sonst noch ergibt, wird sich zeigen.“

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