Eignungsprüfung

Vorbereitung ab der Oberstufe

Nahaufnahme von zwei aufgeschlagenen Musiknotenheften.
Foto: Dörfel & Dörfel Fotodesign | Bundesagentur für Arbeit

Musik und Unterrichten: diese beiden Interessen wollte Isabel Winter (25) in ihrem Beruf verbinden. Vielleicht ein Lehramtsstudium? Die Idee kam ihr schon in der 9. Klasse. So hatte sie genügend Zeit, sich auf die aufwändige Musik-Eignungsprüfung vorzubereiten.

Ein Porträt-Foto von Isabel W.
Foto: Philipp Seidel

Jahrelange Übung im Gitarre spielen brachte Isabel Winter bereits mit. Doch was braucht man noch für ein Musikstudium? In der Oberstufe besuchte sie den Info-Tag einer Musikhochschule: Danach war klar: Tongedächtnis trainieren und Klavier lernen, weil das fester Bestandteil vieler Schulmusik-Studiengänge ist. „Ab da habe ich Unterricht bei einem Musikstudenten genommen“, erzählt sie.

Nach dem Abitur bewarb sich Isabel Winter unter anderem an der Hochschule für Musik Mainz. Dort stellte sie einen „Antrag auf Zulassung zur Eignungsprüfung“ und musste für das sechssemestrige Bachelorstudium „Lehramt an Gymnasien“ ihre musikalischen Haupt- und Nebenfächer angeben. Isabel Winter wählte Gitarre im Haupt- und Gesang im Nebenfach. Das zweite Nebenfach „Schulpraktisches Klavierspiel“ war von der Hochschule gesetzt. Was sie bei der Eignungsprüfung vorspielen und -singen wollte, musste sie ebenfalls vermerken.

Hörschulung oft die größte Hürde

Zu ihrem Prüfungs-Repertoire ließ sich Isabel Winter frühzeitig an der Hochschule beraten. Sie kontaktierte ein Jahr vorher einen Dozenten für das Instrument Gitarre. Sogar einige Unterrichtsstunden nahm sie bei ihm.

Dann kam die Eignungsprüfung. Über drei Tage verteilt, durchlief Isabel Winter sechs Teilstationen. Im Hauptfach präsentierte sie der dreiköpfigen Prüfungskommission ihre Werke. Zusätzlich musste sie ein unbekanntes Lied vom Blatt spielen. „Die Prüfenden beurteilen das spielerische Niveau. Auch der eigene künstlerische Ausdruck zählt“, erinnert sie sich.

Neben den Tests im Haupt- und den beiden Nebenfächern standen eine Gruppenprüfung sowie Examen in Musiktheorie und Hörschulung an. Dieser letzte Teil ist für viele die größte Hürde, so auch für Isabel Winter. Bei einem Musikdiktat muss man Melodien korrekt nach Gehör niederschreiben. „So etwas kann man nicht automatisch, nur weil man musikalisch ist“, erklärt sie.

Keine Fristen verpassen

Wer die Eignungsprüfung besteht, kann nicht direkt anfangen zu studieren. Die Punktzahlen in jeder Teilprüfung werden summiert und ein Ranking erstellt. Außerdem müssen sich die Interessent*innen zusätzlich um einen Studienplatz bewerben, teils noch bevor die Eignungsprüfung überhaupt stattgefunden hat. Diese Bewerbung läuft über die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, zu der die Hochschule für Musik gehört. Isabel Winter musste sich noch um die Unterlagen für ihr zweites Lehramtsfach Deutsch kümmern. Nachdem sie alle Schritte erfolgreich gemeistert hatte, studiert sie mittlerweile im fünften Master-Semester für das Lehramt.

Beispiele aus der Praxis: Eignungsprüfung und Feststellungsverfahren