Dass sie Ingenieurin werden wollte, wusste Sarah Rienaß schon früh, MINT-Fächer machten ihr zu Schulzeiten Spaß, Physik hatte sie als Leistungskurs. Im letzten Schuljahr entdeckte sie schließlich auch ihre Fachrichtung: Beim Herbstferien-Schnupperstudium an der HTWK Leipzig habe es „Klick“ gemacht. „Ab da war klar, dass ich Elektrotechnik studieren will“, berichtet die 21-Jährige – und zwar dual. Sie bewarb sich bei Siemens, überzeugte beim Vorstellungsgespräch und startete mit dem Erwerb von Grundlagenwissen unter anderem in Mathe, Physik, Informatik sowie natürlich Elektro- und Informationstechnik. Im gesamten Studium profitierte sie von der engen Verzahnung von Theorie und Praxis: „Vieles, was ich im Trainingszentrum und in den Betriebsphasen bei Siemens gelernt habe, hat mir an der Hochschule weitergeholfen.“ Unerlässlich für die Arbeit als Elektrotechnikerin sei etwa eine Software, mit der Schaltanlagen, die früher per Hand gezeichnet wurden, bis ins Detail digital geplant werden können. „Bei Siemens hatte ich ein Projekt mit der Software realisiert – ich konnte also bereits mit ihr arbeiten, als das Thema an der HTWK Leipzig im Rahmen meiner Vertiefungsrichtung ,Elektrische Energietechnik' auftauchte.“
Türöffner in die Welt der Elektrotechnik

„Wenn ich den Bachelor habe, stehen mir zahlreiche Türen offen“: Sarah Rienaß befindet sich im letzten Jahr ihres dualen Studiums der Elektro- und Informationstechnik an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig), ihre Berufsausbildung zur Elektronikerin für Betriebstechnik bei Siemens hat sie bereits abgeschlossen.

Energieversorgung, Trassenplanung, Mittelspannung, das Ohmsche Gesetz, Schaltanlagen, Signalanalyse ... Diese Begriffe prägen das Studien- und Berufsleben von Sarah Rienaß. Die 21-Jährige studiert den achtsemestrigen kooperativen Studiengang Elektro- und Informationstechnik an der HTWK Leipzig. Seit Juli 2020 darf sich die Siebtsemestlerin außerdem Elektronikerin für Betriebstechnik nennen: Ihre Ausbildung bei Siemens hat sie bereits abgeschlossen.
Verzahnung von Theorie und Praxis
Büroarbeit und Außeneinsätze
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Bei Siemens ist Sarah Rienaß im Projektmanagement für Mittelspannungsschaltanlagen beschäftigt. „Schaltanlagen sind die Knotenpunkte unserer Energieverteilung, über sie wird beispielsweise ein Gebäude mit Strom versorgt“, erklärt sie. Im Unternehmen habe sie die Möglichkeit, Projekte von der ersten Angebotsphase bis zur Inbetriebnahme zu begleiten: „Die Arbeit ist extrem abwechslungsreich“, sagt sie und nennt ein paar Beispiele: Erste grobe Skizzen anfertigen, kalkulieren, Grundrisse erstellen, mit Kunden sprechen – und auf Baustellen fahren. Dort ist sie oft die einzige Frau, auch in ihrem Studienjahrgang hat sie lediglich eine Kommilitonin. Doch sie ist sich sicher, dass zukünftig immer mehr Frauen technische Berufe anstreben. Sie jedenfalls schwärmt für die Welt der Elektrotechnik – und plädiert für ein „pures grundständiges Studium“, wie sie es nennt. Die Fokussierung auf Technik und Ingenieurwissenschaft liefere eine solide Basis für die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in ihrem Fachgebiet: „Anschließend stehen den Studierenden zahlreiche Türen offen.“ Sie selbst würde gern weiter im Bereich Mittelspannung arbeiten – gern auch bei Siemens. Auch ein Master-Studium kann sie sich gut vorstellen, zum Beispiel im Bereich Wirtschaft, um noch besser fürs Projektmanagement ausgebildet zu sein.