Sie verwenden einen Adblocker bzw. ein Verfahren zur Ausblendung von Werbung. Bitte bedenken Sie, dass diese Internetseite durch Werbung finanziert wird. Mit Blick auf die künftige Aufrechterhaltung des Umfangs und der Qualität der Informationen bitten wir Sie, den Adblocker auszuschalten. Vielen Dank!
Über das Portal hochschulstart.de bekam Lucia Ziegler (19) ihren ersehnten Studienplatz für Humanmedizin. Nur Ort und inhaltliche Ausrichtung des Studiums entsprachen nicht ganz ihren Wünschen. Per Zufall wurde sie auf die Möglichkeit aufmerksam, den Studienplatz zu tauschen.
Foto: privat
Lucia Ziegler studiert Humanmedizin im zweiten Semester an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Erst mit der vierten Bewerbung für das Studium der Humanmedizin über hochschulstart.de, dem Bewerbungsportal für (bundesweit) zulassungsbeschränkte Studiengänge, bekam sie eine positive Antwort: Zum Sommersemester 2020 hat sie sich an der Charité Berlin eingeschrieben.
Dass Lucia Ziegler die Zusage für den Studienplatz in der Hauptstadt bekommen hat, verdankt sie unter anderem einigen durchdachten Entscheidungen direkt nach dem Abitur. „Mit einer Abinote von 1,7 hatte ich für Medizin keine besonders guten Chancen“, berichtet die Studentin. Sie begann zu jobben und fasste den Entschluss, im medizinischen Umfeld zu arbeiten.
Parallel bewarb sie sich immer wieder über hochschulstart.de für einen Studienplatz in der Humanmedizin und profitierte schließlich von einer Novelle bei den Vergaberichtlinien. Den drei Hauptquoten (Abiturbestenquote, Auswahl der Hochschulen und der neuen Zusätzliche Eignungsquote) wurde ein reformiertes Bewertungsschema zugrunde gelegt.
Anzeige
Praxiserfahrung als Türöffner
Seither wird flächendeckend u.a. der Praxiserfahrung eine größere Bedeutung bei der Bewerbung beigemessen, wodurch sich die Chancen von Lucia Ziegler erhöhten und sie wurde angenommen. Die gebürtige Heidelbergerin hatte sieben Studienorte in ihrer Bewerbung gelistet und war sich bewusst, dass sie sich an der Charité für einen Modellstudiengang beworben hatte. „Aber erst, als ich angenommen wurde, habe ich mich richtig eingelesen. In Berlin hätte ich ab dem ersten Semester am Patientenbett gestanden. Ich wollte aber lieber erst nach dem Physikum in die Praxis, wie es im klassischen Medizinstudium vorgesehen ist.“
Zudem sagte ihr das Leben in einer Großstadt nicht zu, genauso wenig wie die Größe der Universität. An der Berliner Charité gibt es regelmäßig fast doppelt so viele Erstsemester im Fachbereich Medizin wie an der FAU. Und wer im Modellstudiengang startet, muss bis zum Abschluss an der jeweiligen Universität bleiben. Wenn Lucia Ziegler etwas ändern wollte, dann musste sie das sofort tun.
Wunschort Erlangen
Anzeige
Den Studienplatz in Berlin wollte Lucia Ziegler gegen einen an der FAU in Erlangen tauschen. Bei studienplatztausch.de fand sie Kontaktdaten von Bewerbern, die für Humanmedizin an der FAU angenommen waren, nun aber nach Berlin tauschen wollten. Kurze Zeit später hatte sie einen passenden Partner gefunden. Sie berichtet: „Im gegenseitigen Austausch über WhatsApp haben wir uns informiert, welche Formulare notwendig sind und wie das Procedere abläuft.“
Die Papiere mussten letztendlich von den Studierenden und von den Universitäten unterschrieben werden. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie war ein persönliches Treffen nicht möglich. Alles musste über den klassischen Postverkehr erfolgen. „Das war nicht ganz einfach, weil die Fristen mittlerweile sehr eng waren.“ Doch am Ende hat alles geklappt: Der Tauschpartner konnte sich in Berlin einschreiben, Lucia Ziegler in Erlangen.