Studieren im öffentlichen Dienst

Sicher und gemeinwohlorientiert

Aufnahme des Reichstagsgebäudes mit Glaskuppel in Berlin. Auf und vor dem Gebäude stehen mehrere Deuschlandflaggen und eine Europaflagge.
Foto: Bundesagentur für Arbeit

Was heißt es, im öffentlichen Dienst zu arbeiten? Welche Vor- aber auch Nachteile bietet der Bereich? Und wann wird man eigentlich verbeamtet? Einblicke gibt Dr. Frank Zitka, Pressesprecher beim dbb beamtenbund und tarifunion.

studienwahl.de: Was versteht man unter dem öffentlichen Dienst?

Dr. Frank Zitka: Viele denken, der öffentliche Dienst ist „die Verwaltung“ oder „der Staat“. Aber auch Krankenhäuser, Finanzämter, Gerichte, Schulen oder staatliche Hochschulen gehören unter anderem zum öffentlichen Dienst.

studienwahl.de: Was sind die Vorteile des öffentlichen Diensts? Gibt es auch Nachteile?

Dr. Frank Zitka, Pressesprecher beim dbb beamtenbund und tarifunion
Foto: privat

Dr. Frank Zitka: Ein Job im öffentlichen Dienst ist sicher und bietet eine verlässliche Berufsperspektive. Kündigungswellen wie in der freien Wirtschaft gibt es in der Regel nicht. Hinzu kommt: Die Arbeit im öffentlichen Dienst ist gemeinwohlorientiert. Die Aufgaben haben also immer einen Nutzen für die Gesellschaft. Das ist ein gutes Gefühl. Wer allerdings ein aufregendes Berufsleben mit steiler Karriere und vielen Stellenwechseln oder Auslandseinsätzen anstrebt, ist im öffentlichen Dienst vielleicht nicht so gut aufgehoben.

studienwahl.de: Welche Interessen sollte man für die Arbeit im öffentlichen Dienst mitbringen?

Dr. Frank Zitka: Man muss sich gern fürs Gemeinwohl einsetzen, auch wenn es mal hart werden kann, etwa im Jugend- oder im Sozialamt. Außerdem muss man bereit sein, in großen Strukturen zu arbeiten. Ansonsten sind die Voraussetzungen für die verschiedenen Berufe ganz unterschiedlich.

studienwahl.de: Nicht alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind verbeamtet. Übernehmen verbeamtete Beschäftigte andere Aufgaben als die Angestellten?

Dr. Frank Zitka: Gerade mal ein Drittel der Beschäftigten im öffentlichen Dienst ist verbeamtet. Laut Grundgesetz sollen „hoheitliche Aufgaben“ von Beamten erledigt werden. Dazu gehören etwa Aufgaben bei Polizei, Justiz, Finanzverwaltung oder in der Bildung. Wo es um Dienstleistungen geht, etwa im Nahverkehr oder in der kommunalen Wasser- oder Stromversorgung, arbeiten Angestellte.

studienwahl.de: Wie läuft eine Verbeamtung ab?

Dr. Frank Zitka: Sieht eine Stelle eine Verbeamtung vor, wird man zunächst im Rahmen der Ausbildung oder des Referendariats Beamtin oder Beamter auf Probe. Je nach Stelle gibt es dafür unterschiedliche Altersgrenzen, meist liegt diese bei Mitte bis Ende 30.

Beispiele aus der Praxis: Studieren im öffentlichen Dienst