Neben den beschriebenen Freiwilligendiensten gibt es weitere Möglichkeiten, die Zeit zwischen Schule und Ausbildung oder Studium mit einem Auslandsaufenthalt zu überbrücken und andere Länder und Kulturen kennenzulernen.
Au-pair
Bundesagentur für Arbeit / Julien Fertl
Ein Au-pair-Aufenthalt ist ein Arbeitsverhältnis der besonderen Art: der Familienanschluss und die interkulturelle bzw. internationale Erfahrung stehen im Vordergrund. Er beinhaltet spezielle Fürsorgepflichten auf Seiten der Gasteltern sowie leichte Arbeiten im Rahmen der Kinderbetreuung und im Haushalt auf Seiten des Au-pairs.
Das Mindest- bzw. Höchstalter der Teilnehmenden ist je nach Gastland unterschiedlich geregelt, liegt aber meist zwischen 17 und 30 Jahren (Höchstalter in Deutschland: 26 Jahre).
Au-pairs haben Anspruch auf ...
die Gewährung von freien Tagen und Abenden,
die Freistellung für die Teilnahme an Sprachkursen, kulturellen Veranstaltungen sowie Religionsausübung,
die Zahlung eines Taschengeldes (je nach Gastland unterschiedlich hoch),
den Abschluss einer Krankenversicherung (durch die Gasteltern),
eine angemessene Unterkunft (möglichst ein eigenes Zimmer) und Verpflegung.
Es wird empfohlen, eine Vermittlung durch zertifizierte Au-pair-Agenturen, z.B. RAL Gütezeichen Au-pair, durchführen zu lassen.
Alternative: „EduCare in America“
Das Programm ermöglicht es jungen Frauen im Alter von 18 bis 26 Jahren, ein Jahr lang in einer amerikanischen Familie zu leben und zu arbeiten sowie an einem College oder einer Universität als Gasthörerin zu studieren.
Das Taschengeld (wöchentlich ca. 150 Dollar) sowie die Wochenarbeitszeit sind etwas niedriger als bei Au-pairs. Die Studiengebühren bis zu einer Höhe von 1.000 Dollar übernimmt die Gastfamilie.
Work & Travel
Andere Länder und Kulturen kennenlernen und dabei nur dem eigenen Kompass folgen? Das ist reizvoll, aber nicht ohne Geld möglich. Eine Lösung könnte „Work & Travel“ sein.
Bei diesen Programmen werden Arbeiten und Reisen im Ausland kombiniert. Zwischendurch kann so die Reisekasse immer wieder mit Hilfe von Gelegenheitsjobs aufgebessert werden. Beliebte Zielländer für Work & Travel sind Australien, Kanada, Neuseeland, die USA und Japan. Typische Aushilfsjobs gibt es bei der Obst- und Gemüseernte, in der Gastronomie und Hotellerie, in Callcentern oder in Fabriken.
Während für EU-Bürger die Arbeitsaufnahme innerhalb der EU i.d.R. problemlos möglich ist, erfordert dies in Übersee ein spezielles Visum. Das sogenannte „Working Holiday Visum“ erlaubt es aufgrund bilateraler Abkommen mit einigen Ländern, einen längeren Auslandsaufenthalt durch Gelegenheitsjobs zu finanzieren. Das Mindestalter dafür ist 18 Jahre. In den meisten Fällen wird der Verdienst allein jedoch nicht ausreichen, um alle Reisekosten zu decken. Daher sind finanzielle Rücklagen von Vorteil oder müssen sogar bei der Beantragung eines „Working Holiday Visums“ nachgewiesen werden.
„Work & Travel“-Aufenthalte können individuell oder mit Unterstützung professioneller Agenturen vorbereitet werden. Die Agenturen helfen z.B. bei der Visumbeschaffung, bieten Orientierungsseminare oder unterstützen bei der Job- und Wohnungssuche. Die Kosten dafür sind u.a. abhängig vom Leistungsumfang, dem Zielland und der Reisezeit.
Erste Informationen und eine Datenbanksuche nach Au-pair-Anbietern mit Gütezeichen bietet die Webseite der Gütegemeinschaft Au pair e.V. www.guetegemeinschaft-aupair.de
Au-pair Society e.V. – Bundesverband der Au-pair-Vermittler