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Hinweise und Tipps

Ein Porträt-Foto von Lars H.
Foto: privat

Lars Heinlein, Referent für Hochschulmarketing an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), erklärt, welche Voraussetzungen du für ein duales Studium mitbringen solltest – und welche Rolle Soft Skills dabei spielen.

studienwahl.de: Welche Voraussetzungen sollte jemand mitbringen, der sich für ein duales Studium interessiert?

Lars Heinlein: Ein duales Studium erfordert ein hohes Maß an Eigenmotivation, Organisationstalent und Belastbarkeit. Da sich Theoriephasen an der Hochschule mit Praxisphasen im Unternehmen abwechseln, müssen Studierende in der Lage sein, flexibel zu arbeiten und sich schnell in neue Aufgaben einzuarbeiten. Besonders gefragt sind zudem Teamfähigkeit und kommunikative Kompetenz, da Studierende früh in Unternehmensprozesse eingebunden werden.

studienwahl.de: Worauf achten Personalverantwortliche der kooperierenden Betriebe?

Lars Heinlein: Unternehmen legen neben den schulischen Leistungen großen Wert auf Soft Skills wie Eigeninitiative, Verantwortungsbewusstsein und analytisches Denken. Wichtig ist auch eine hohe Lernbereitschaft und die Fähigkeit, theoretisches Wissen schnell in der Praxis anzuwenden. Da ein duales Studium meist zur Hälfte in der Praxiseinrichtung stattfindet, empfehle ich den Studieninteressierten, unbedingt vor der Entscheidung für einen Studiengang oder ein Unternehmen ein – oder bestenfalls mehrere – Praktika für einen authentischeren Einblick in den Arbeitsalltag zu absolvieren.

studienwahl.de: Welche formalen Zulassungsvoraussetzungen müssen erfüllt werden?

Lars Heinlein: Grundvoraussetzung für ein duales Studium an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg ist die Hochschulzugangsberechtigung, also in der Regel das Abitur oder die Fachhochschulreife. Bewerbende mit Fachhochschulreife müssen zusätzlich einen Eignungstest, die sogenannte Deltaprüfung, absolvieren. Außerdem benötigen Studieninteressierte einen Studienvertrag mit einem unserer Partnerunternehmen. Mit Unterschrift unter diesen Vertrag hat man seinen Studienplatz dann allerdings bereits sicher – ein zusätzliches Bewerbungsverfahren bei der Hochschule ist nicht mehr notwendig.

studienwahl.de: Wie sieht es mit der Finanzierung aus, insbesondere, wenn zwei Unterkünfte – bei der Hochschule und beim Arbeitgeber –  nötig werden?

Lars Heinlein: Ein großer Vorteil des dualen Studiums ist, dass die Studierenden von ihrem Partnerunternehmen eine monatliche Vergütung erhalten, die zur Finanzierung der Lebenshaltungskosten beiträgt. Und das nicht nur während der Praxisphase beim Partnerunternehmen, sondern auch während der Theoriephase an der Hochschule. Die Höhe variiert je nach Branche und Unternehmen. Falls zwei Unterkünfte notwendig sind, bieten manche Unternehmen Unterstützung durch Wohnzuschüsse oder die Übernahme der Mietkosten an. Zusätzlich können Studierende BAföG oder andere Förderprogramme in Anspruch nehmen. Studiengebühren gibt es an der DHBW im Übrigen nicht – Ausnahmen bilden hier Personen im Zweitstudium und Internationale Studierende.

studienwahl.de: Wie stehen die Chancen auf Übernahme?

Lars Heinlein: Die Übernahmechancen nach einem dualen Studium an der DHBW sind traditionell sehr hoch. Das Studiengangs-Angebot bildet zielgenau den Fachkräftebedarf der Partnerunternehmen ab, sodass Absolventen oft direkt übernommen werden. Über 85 Prozent unserer Absolventen haben bereits im letzten Semester ein Übernahmeangebot ihres Partnerunternehmens vorliegen. Auch auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt sind sie aufgrund ihrer umfassenden Praxiserfahrung sehr gefragt und haben in vielen Branchen beste Karriereperspektiven.

studienwahl.de: Können Absolventinnen und Absolventen problemlos ein (duales) Masterstudium anschließen?

Lars Heinlein: Ja, Absolventen eines dualen Bachelorstudiums können grundsätzlich ein Masterstudium anschließen – entweder in dualer oder klassischer Form. An der DHBW gibt es verschiedene berufsintegrierte Masterprogramme, die eine Kombination aus Berufstätigkeit und weiterführendem Studium ermöglichen. Auch an anderen Hochschulen und Universitäten bestehen zahlreiche Möglichkeiten, ein weiterführendes Masterstudium zu absolvieren.

Beispiele aus der Praxis: Duales Studium