Die Biologie ist die Wissenschaft der belebten Natur. Sie beschreibt und untersucht die Erscheinungsformen aller Lebewesen und ihr komplexes Zusammenspiel. Die Umweltwissenschaften dagegen beschäftigen sich mit den Auswirkungen menschlicher Einflüsse auf die Umwelt.
Das Studienfeld im Überblick
Foto: Sebastian Kaulitzki | Bundesagentur für Arbeit
Die Biowissenschaften beschäftigen sich mit Prozessen und Strukturen von Lebewesen. Wie funktioniert der menschliche Körper? Wie unterscheidet sich das Verhalten verschiedener Tierarten voneinander? Und wie sind Pflanzen aufgebaut? Diesen und vielen weiteren Fragen widmen sich etwa Biolog*innen. Sie beobachten, dokumentieren, stellen mathematische Modellierungen und Hypothesen auf und experimentieren, um Erkenntnisse aus den Abläufen und Erscheinungen der Natur zu gewinnen. Eher interdisziplinär arbeiten Umweltwissenschaftler*innen, die z.B. durch den Menschen verursachte Belastungen des natürlichen Kreislaufs beobachten und untersuchen.
Dieses Studienfeld ist eng verbunden mit den anderen Naturwissenschaften. Aus gemeinsamen Grenzbereichen haben sich zum Beispiel die Biochemie, die Biophysik, die Biomathematik und die Bioinformatik gebildet. Auch in anderen Studiengängen findet man die Biowissenschaften als Grundlagenwissenschaft, z.B. in der Medizin, der Pharmazie, den Agrarwissenschaften oder der Ernährungswissenschaft.
Studienangebot
Prinzipiell gibt es vier große Studienbereiche rund um die Biologie:
Die klassische Biologie erforscht die Entwicklung, den Bauplan sowie biochemische Prozesse von Lebewesen – von Mikroorganismen (Mikrobiologie) über Pflanzen (Botanik) und Tiere (Zoologie) bis hin zu den Menschen (Anthropologie). Eine mögliche Spezialisierung ist zum Beispiel die Meeresbiologie.
Die Biowissenschaften umfassen mehrere Fächer und Disziplinen: Sie kombinieren biologische Inhalte mit Wissen aus anderen Naturwissenschaften, um Vorgänge und Naturgesetze zu beschreiben, die alle Lebewesen betreffen. Dazu zählen etwa die Zellbiologie, Biophysik, Biochemie, Pharmazie und Ernährungswissenschaften oder die Evolutionsbiologie, die die Entstehung und Entwicklung aller Lebewesen betrachtet.
Die Umweltwissenschaften, auch „Life Sciences“, werfen einen ganzheitlichen Blick auf unterschiedliche Ökosysteme. Speziell geht es hier um die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Natur und darum, wie Schäden vermieden beziehungsweise behoben werden können. Technische Lösungen dafür findet das Studienfeld "Umwelttechnik".
Die Bioingenieurwissenschaften verbinden die Biologie mit den Ingenieurwissenschaften. Dazu zählt etwa die Bionik, die technische Lösungen nach Vorbildern der Natur entwickelt, die Biomechanik, die Bewegungsapparate von Lebewesen nach den Gesetzmäßigkeiten der Mechanik untersucht, oder die Biotechnologie, bei der lebende Organismen durch technische Maßnahmen nutzbar gemacht werden sollen – beispielsweise durch die Gentechnik. Dank des hohen Anwendungsbezugs sind diese Bereiche für die Industrie oder etwa die Medizin von großer Bedeutung.
Inhalte des Studiums
Das biologische Bachelorstudium beinhaltet Module wie Zell- und Molekularbiologie, Botanik, mit Schwerpunkt Artenvielfalt, Zoologie, biochemische und physikalische Grundlagen, Neurobiologie, Mikrobiologie, Zellbiologie, Genetik, Biodiversität der Tier- und Pflanzenwelt, Ökologie, Evolution und Systematik der Tiere und Pflanzen, pharmazeutische Biologie, Entwicklungsbiologie, Verhaltensbiologie, Physiologie und Biochemie der Pflanzen. Insbesondere in den interdisziplinär ausgerichteten Studiengängen werden die naturwissenschaftlichen Grundlagen in den Fächern Mathematik, Physik und Chemie sowie z.T. der Ingenieurwissenschaften oder der Informatik vermittelt.
Je nach Hochschule werden im Masterstudium Schwerpunkte wie Molekularbiologie/Zellbiologie, Biochemie/Biophysik, Bioinformatik, Biotechnologie, Biodiversität/Ökologie, Parasitologie/Virologie, Physiologie, Neurobiologie und Entwicklungsbiologie sowie Umweltwissenschaften angeboten.
Zulassungskriterien & Studienbewerbung
Rund zwei Drittel der Bachelorstudiengänge in Biologie sind örtlich zulassungsbeschränkt. Einige Hochschulen nutzen zur Vergabe ihrer begrenzten Studienplätze das Dialogorientierte Service-Verfahren (DoSV) der Stiftung für Hochschulzulassung.
Berufsmöglichkeiten nach dem Studium
Biolog*innen ohne Lehramtsabschluss (zu den Lehrämtern siehe "Lehramtsausbildung in den Bundesländern") finden überwiegend an Hochschulen und Forschungseinrichtungen Beschäftigung. Sie arbeiten auch in der pharmazeutischen Industrie (z.B. als Pharmaberater*in oder für die klinische Prüfung von Arzneimitteln), in der chemischen und Lebensmittelindustrie, in der Medizintechnik, im Brauwesen, bei Dienstleistern im Bereich Dokumentation und Recherche sowie bei Behörden, die sich mit Umwelt- und Gesundheitsschutzgesetzen befassen. Auch bei Medienunternehmen sowie in der Aus- und Weiterbildung können sie unterkommen.
Studien- und Berufsführer „Deine Zukunft: Biowissenschaften!"
Die Publikation des Verbands Biologie, Biowissenschaften & Biomedizin in Deutschland (Hrsg.), 7. Auflage, Januar 2022, kann als PDF kostenlos heruntergeladen werden unter: www.vbio.de/publikationen/zukunft-biowissenschaften
Online-Studienführer „Bachelor in den Biowissenschaften“
des Verbands Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V. - VBIO, erreichbar unter: www.bachelor-bio.de
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Infos zum Studium
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