Auszeit

Einblicke in den Alltag eines Klinik-Labors

Eine behandschuhte Hand greift nach einem Laborgefäß, in dem sich eine Flüssigkeit befindet.
Foto: Axel Jusseit | Bundesagentur für Arbeit

Patrick Dyllus (21) hat nach dem Abitur in einer Einsatzstelle des Bundesfreiwilligendienstes gearbeitet. Diese Möglichkeit der Überbrückung öffnete ihm auch Türen für den weiteren Werdegang.

Ein Porträt-Foto von Patrik D.
Foto: K. Dyllus

Blut- und Urinproben sowie Abstriche, die zur Diagnose verschiedenster Krankheitsbilder beitragen: Ein Jahr lang lernte Patrick Dyllus die Arbeit in einem medizinischen Labor und die Abläufe im Klinikum Solingen kennen. „Ich war unter anderem dafür zuständig, die eingereichten Proben in Empfang zu nehmen und an die verschiedenen Arbeitsplätze im Labor zu verteilen. Das ist aufgeteilt in Arbeitsrichtungen wie zum Beispiel Mikrobiologie, Klinische Chemische, Serologie, Blutbank, und Hämatologie“, erklärt er. Er scannte den Barcode der jeweiligen Proben ein, um sie im Computersystem zu erfassen und später auch in den richtigen Bereich zu verteilen. Einige Untersuchungen durfte er selbst durchführen und dafür auch an der Zentrifuge arbeiten. „Ansonsten bestanden meine Aufgaben darin, Organisatorisches im Labor zu regeln.“

Vom Schulpraktikum ins BFD

So war Patrick Dyllus zum Beispiel auch dafür zuständig, Sendungen mit Proben an Kliniken im benachbarten Düsseldorf zu prüfen: Wurden sie mit dem richtigen Stempel versehen? Ist eine Unterschrift von Ärztin oder Arzt oder vom Pflegefachpersonal vorhanden? Eine weitere große Aufgabe bestand darin, die Lagerbestände zu kontrollieren, aufzufüllen und neue Ware einzusortieren. Besonders gut gefielen ihm die Meetings, bei denen er sich mit anderen „Bufdis“ aus der Region austauschen konnte. „Wegen der Corona-Pandemie war das leider nur zwei Mal möglich, aber von diesen Treffen habe ich viel mitgenommen und konnte dabei auch gute Kontakte knüpfen.“

Seine Einsatzstelle hatte der Abiturient sich gezielt ausgesucht. An der Lore-Lorentz-Schule, einem Beruflichen Gymnasium in Düsseldorf, hatte er seine Hochschulreife kombiniert mit einem Ausbildungsabschluss als Umwelttechnischer Assistent erworben. „Daher lag mein Schwerpunkt bereits auf den Fächern Biologie und Chemie und das Labor des Klinikums kannte ich schon aus einem Praktikum zu Schulzeiten.“ Weil es ihm so gut gefiel, entschied er sich dafür, auch den Bundesfreiwilligendienst dort zu absolvieren. Die Bewerbung war entsprechend unkompliziert. „Ich kannte die zuständigen Führungskräfte und Mitarbeiter des Labors. Daher habe ich mich erst einmal allgemein nach Möglichkeiten nach dem Abitur erkundigt – zumal ich nicht sicher war, ob ein Studium das Richtige für mich wäre. So habe ich erfahren, dass dort auch ein BFD möglich ist und mir gesagt: Warum eigentlich nicht? 

Mehr Sicherheit bei der Orientierung

Der BFD war für ihn die richtige Entscheidung. „Insgesamt habe ich enorm viel gesehen und mitgenommen. Es war eine sehr interessante und spannende Zeit.“ Rückblickend half sie ihm auch, die richtigen Entscheidungen für seinen weiteren Werdegang zu treffen. „Mein Gefühl, dass ich weiterhin vor allem etwas Praktisches machen sollte, hat sich bestätigt. Daher absolviere ich nun erst einmal eine Ausbildung zum Pflegefachmann. Auch dafür habe ich direkt nach dem BFD einen Platz hier am Klinikum bekommen.“

Beispiele aus der Praxis: Auszeit vor dem Studium