Auszeit

Auf Obstplantagen in Neuseeland

Ein Porträt-Foto von Raphael K.
Foto: Ferenc Bodor

Raphael Kabutke (24) reiste für ein halbes Jahr durch Neuseeland. Um seinen Aufenthalt zu finanzieren, arbeitete er dort an verschiedenen Einsatzorten.

Ein Porträt-Foto von Raphael K.
Foto: Ferenc Bodor

Für eine Auszeit nach seiner Berufsausbildung zum Bankkaufmann entschied sich Raphael Kabutke ganz spontan. „Im Grunde musste ich mich vorher nur um einen Flug, eine Versicherung, Impfungen und das Visum kümmern. Alles andere habe ich vor Ort geregelt. Wirklich geplant habe ich also nur für die erste Woche meines Aufenthalts. Für diese Zeit hatte ich mir vorher über Airbnb eine Unterkunft in Auckland gesucht.“ Um zunächst über die Runden zu kommen, hatte er Erspartes dabei.

Jobsuche nach der Ankunft

Gleich nach seiner Ankunft in Auckland machte sich Raphael Kabutke auf die Suche nach seinem ersten Job. Was sich zunächst als Herausforderung herausstellte, wie er bald merkte. „Ich habe zwar schnell etwas in der Nähe der Stadt gefunden, doch dort waren die Einsatzbedingungen nicht gut. Die Mitarbeiter wurden ausgenutzt und schnell wieder entlassen, wenn den Betreibern etwas nicht passte – wohl, weil es an Nachschubkräften nicht mangelte. Deswegen habe ich dort nur zwei Tage lang gearbeitet und dann selbst gekündigt.“ Besser läuft es, wenn man nicht gleich dort nach Arbeitsmöglichkeiten sucht, wo es viele Work & Traveller gibt, stellte er fest. „Als ich mich dann weiter außerhalb umgesehen habe, war es einfacher. Im Nachhinein hätte ich es gleich so machen sollen.“

Als Nächstes landete Raphael Kabutke auf einer Pfirsich- und Pflaumenfarm, 430 Kilometer von Auckland entfernt. Dort gefiel es ihm so gut, dass er für etwa acht Wochen blieb. Mangaweka heißt die Ortschaft und wohnen durfte er bei Leuten aus der Gegend. Anschließend reiste er weiter durch das Land. Dabei genoss er die vielfältigen Eindrücke der unvergleichlichen Landschaften. „Es war für mich das Schönste, was ich bisher gesehen habe. So tolle Erinnerungen kann einem keiner mehr nehmen.“ Und noch eine Erfahrung prägte ihn. „Weil ich ohne jegliche Begleitung losgefahren bin, hatte ich eigentlich damit gerechnet, dass ich nun für ein halbes Jahr komplett auf mich gestellt sein würde. Letztlich war ich aber nur zwei Wochen alleine. Man trifft überall auf andere Work & Traveller und da jeder in der gleichen Situation ist, sind alle viel offener.“

Erfahrungen mit Langzeitwirkung

Zum Abschluss seiner Reise gönnte sich Raphael Kabutke noch acht Wochen reinen Urlaub. Er flog nach Australien, besuchte dort Melbourne und Sydney und reiste dann weiter nach Bali, um zwei Wochen zu entspannen.

Aber besonders die Zeit in Neuseeland hat ihn geprägt. „Ich war dort ganz losgelöst von meinem bisherigen Selbstbild und ganz anders, als Leute, die mich kennen, von mir erwartet hätten. Von diesem Gefühl habe ich auch eine ganze Menge mitgenommen.“ Inzwischen wieder in Deutschland angekommen, studiert er Mechatronik/Feinwerktechnik an der Technischen Hochschule Nürnberg. Die Work & Travel-Erfahrungen wirken immer noch nach. „Die Zeit in Neuseeland hat viele tolle Erinnerungen und ein Gefühl von Freiheit mit sich gebracht, Daran erinnere ich mich regelmäßig mit Freude“.

Beispiele aus der Praxis: Auszeit vor dem Studium