Die Pflege ist ein vielseitiges Einsatzfeld, in dem verschiedene Patientengruppen versorgt werden. In die drei Hauptbereiche Klinikum, Seniorenwohnanlage und ambulante Dienstleister taucht Dennis Richter während seiner Praxisblöcke ein. „Zurzeit lerne ich den Stationsalltag im Klinikum Görlitz kennen, also wie man bei akut erkrankten oder verletzten Patienten zum Beispiel die Vitalparameter misst oder die Körperpflege durchführt.“ In weiteren Praxisphasen innerhalb anderer Einrichtungen wird er unter anderem die stationäre Langzeitpflege älterer Menschen kennenlernen, aber auch den Arbeitsalltag auf einer Sozialstation oder bei Hausbesuchen in der ambulanten Pflege.
Bestens ausgebildet in die Pflege

Einen Bachelorabschluss und einen Berufsabschluss als Pflegefachkraft – beides zugleich erlangt Dennis Richter (21) mit dem dualen Studium „Angewandte Pflegewissenschaft“ an der Hochschule Zittau/Görlitz.
Theorie in vielen Facetten
Gerade befindet sich Dennis Richter im zweiten Semester des dualen Bachelorstudiengangs „Angewandte Pflegewissenschaft.“ Dabei wechseln sich Theoriephasen an der Hochschule mit Praxisphasen unterschiedlicher Länge ab. Insgesamt beträgt die Studien- und Ausbildungszeit dreieinhalb Jahre. „Das Klinikum ist mein fester Ausbildungspartner, mit dem ich auch einen Arbeitsvertrag habe“, erklärt der Student. „Es koordiniert meine Praxiseinsätze in den anderen Pflegeeinrichtungen.“
Auf dem Lehrplan der Hochschule stehen unter anderem „Biomedizinische Grundlagen“, „Kompetenzen der Pflegepraxis“, „Management und Qualität in der Pflege“, „Evidence-based Nursing“ sowie Module mit Fokus auf der Versorgung verschiedener Alters- oder Personengruppen oder auf rechtlichen sowie ethischen Aspekten der Pflege.
Im Labor und in Pflegeeinrichtungen
Den richtigen Umgang mit Patientinnen und Patienten üben die Studierenden zunächst an Simulationspuppen im Sim-/SkillsLab, dem Pflegesimulationslabor der Hochschule, bevor sie ihr Wissen in den jeweiligen Einrichtungen und im Kontakt mit realen Menschen anwenden. Dieses System gefällt Dennis Richter. „Durch diese enge Verknüpfung gewinnen wir viel Sicherheit für die Praxis. Und natürlich ist es auch ein Vorteil, dass unsere Arbeit vergütet wird.“ Je nach Semester erhält er zwischen 1.000 und 1.500 Euro im Monat. Studiengebühren gibt es keine.
Auf die Idee, etwas im Bereich Pflege zu machen, kam Dennis Richter bereits als Abiturient: „Weil ich medizinisch interessiert bin, habe ich meine Schülerpraktika in einem Krankenhaus gemacht und war dabei in verschiedenen Abteilungen. Das hat für mich gleich alles super gepasst.“ Die Aussicht, mit nur einem zusätzlichen Semester neben dem Bachelor of Science auch den Abschluss zur Pflegefachkraft zu erwerben, motivierte ihn dazu, das duale Format zu wählen. „Es bringt erweiterte Kompetenzen, ein breiteres Handlungsfeld und mehr Handlungsmöglichkeiten.“ Mit der erfolgreichen Bewerbung am Klinikum hatte er auch gleich den Studienplatz an der Hochschule Zittau/Görlitz sicher.
Für seine Zukunft sieht Dennis Richter verschiedene Optionen: Die Übernahmechancen seien bereits nach dem Bachelor gut. Er könne also anschließend in der Klinik, im Heim oder in der ambulanten Pflege arbeiten, auch als Praxisanleiter oder Studienassistenz. Alternativ wäre für ihn auch der Masterstudiengang „Angewandte Pflegewissenschaft“ denkbar. Nach erfolgreichem Abschluss könne er entweder eine wissenschaftliche Karriere anstreben oder sich für pflegerisch-heilkundliche Aufgaben qualifizieren. Dadurch könnte Dennis Richter bis zu einem gewissen Grad auch ärztliche Tätigkeiten übernehmen.