Mögliche Ursachen für technische Defekte im Kabinenbereich ermitteln: Damit beschäftigte sich Kaya Neubrand während ihrer Praxisphase beim „Cabin and Cargo In-Service Investigations Team“ bei Airbus. Darüber hinaus erhielt sie bereits Einblicke in die Struktur- und Endmontage. Aktuell lernt sie die Öffentlichkeitsarbeit des Luft- und Raumfahrtkonzerns kennen.
Vielfalt der Flugzeugproduktion

Während ihres dualen Studiengangs „Flugzeugbau“ an der HAW Hamburg wird Kaya Neubrand (23) auch im Airbus-Werk Hamburg-Finkenwerder ausgebildet. Ihre Fachrichtung: Kabine und Kabinensysteme.
Im Werk und in Hochschullaboren
Der duale Studiengang „Flugzeugbau“, bei dem die HAW Hamburg mit Airbus kooperiert, führt in vier Jahren zum Bachelor of Engineering. Die Bewerbung läuft komplett über das Unternehmen. Dabei geben die angehenden „Dualis“ direkt an, welchen Schwerpunkt sie bevorzugen – „Kabine und Kabinensysteme“ oder „Entwurf und Leichtbau“.
Bei Kaya Neubrand hat es mit dem Wunschprofil geklappt: Sie widmet sich nun der Ausstattung rund um die Kabine – vom Durchsagesystem über Sauerstoffmasken bis hin zur Unterhaltungselektronik. „Außerdem lernen wir viel über die Komplexität der Luftfahrt und beschäftigen uns mit Themen wie Aerodynamik oder Flugmechanik, auch das finde ich spannend“, sagt die 23-Jährige.
An der Hochschule absolvieren die dual Studierenden sechs Fachsemester. Auf dem Lehrplan stehen neben theoretischen Fächern wie Technische Mechanik und Thermodynamik auch Praxismodule in Laboren, etwa für Elektrotechnik, Messtechnik oder Strömungslehre. „Im Labor für Kabine und Kabinensysteme haben wir zum Beispiel Aufpralltests mit einem Dummy in einer Sitzreihe gemacht, außerdem haben wir dort Abwasser- und Beleuchtungstests durchgeführt“, berichtet Kaya Neubrand.
Die vorlesungsfreien Zeiten sowie das komplette Praxissemester zwischen dem dritten und vierten Fachsemester verbrachte die Studentin im Airbus-Werk Hamburg-Finkenwerder, wo sie verschiedene Unternehmensbereiche kennenlernte. Jetzt, im sechsten Fachsemester, absolviert sie ihr industrielles Praktikum in der Pressestelle. Dieses bildet die Voraussetzung für die Bachelorarbeit direkt im Anschluss.
Auslandseinsatz in Toulouse
Auch Auslandserfahrung gehört zum dualen Studium von Kaya Neubrand. Im Anschluss an das dritte Fachsemester verbrachte sie sechs Wochen am Zentralsitz von Airbus im französischen Toulouse. „Dort habe ich mit dem Product Safety Team ungewöhnliche Vorfälle in der Luftfahrt zusammengefasst, für das damals neu eröffnete Safety Promotion Center.“
Mittlerweile hat die Studentin das letzte Semester erreicht und bereitet sich auf ihre bald anstehende Bachelorarbeit vor, die sie ebenfalls im Unternehmen schreiben wird. „Mein Thema ist eine Sonderausstellung für das neu eröffnete Safety Promotion Center hier auf dem Werksgelände“.
Für die Zeit nach ihrem Abschluss hat sie bereits konkrete Pläne: „Ich könnte mir gut vorstellen, im Kundenservice anzufangen, um als Ingenieurin für die Kabinenumrüstung zuständig zu sein.“ Dass sie bei Airbus bleiben wird, ist dabei sicher, denn bei erfolgreichem Abschluss besteht eine Übernahmegarantie.