Für Matthis Christiani stand nach dem Abitur fest, dass er aktiv an der Energiewende mitarbeiten wollte. Das Studienfach war lange unklar, die Richtung nicht. „Ich hatte schon immer Spaß an den naturwissenschaftlichen Fächern und habe schon während der Schulzeit festgestellt, dass mir die Ingenieurwissenschaften sehr liegen.“ Nachdem 2020 sein ursprünglich geplantes Auslandsjahr ins Wasser fiel, wählte er – trotzdem noch skeptisch – den generalistischen Bachelor-Studiengang „Erneuerbare Energien“ an der TH Köln. „Dann hat sich aber schnell gezeigt, dass es die komplett richtige Entscheidung war.“
Naturwissenschaft trifft Nachhaltigkeit
In der Schule begeisterte sich Matthis Christiani (22) vor allem für Mathematik und Physik, privat bewegte ihn schon immer das Thema Nachhaltigkeit. Im Bachelorstudiengang Erneuerbare Energien an der Technischen Hochschule Köln verknüpft er erfolgreich beides.
Vom Hörsaal ins Planungsbüro
Die sieben Semester Regelstudienzeit unterteilen sich in Grund- und Hauptstudium sowie ein Praxissemester. „Im Grundstudium geht es um die Basics, die man als Ingenieur benötigt. Dazu gehören Mathematik, Elektrotechnik, Mechanik und Informatik.“ Grundlagen bedeuten viel Theorie. „Das kann auch manchmal etwas trockener sein“, gibt Matthis Christiani zu.
Das Praxissemester ist da eine willkommene Abwechslung und erlaubt einen Blick in den späteren Berufsalltag. „Die meisten Kommilitonen arbeiten in Planungsbüros oder bei Energieberatern, Stadtwerken und Netzbetreibern“, berichtet der 22-Jährige. „Ich war bei einer Energiegenossenschaft, was untypisch ist. Dort ging es darum, Strom von privaten Anlagen an andere Genossenschaften zu vermarkten.“ Für den Studenten bedeutete das einen neuen Blick auf die Energiewirtschaft – und dank Erasmus+ sogar einen Tapetenwechsel: Das Praxissemester absolvierte er in Wien.
Ständig unter Strom
Das Hauptstudium widmet sich tiefgreifend den Erneuerbaren Energien wie Wasser- oder Solarkraft. „Neben den Erzeugungstechnologien umfasst es Netz-Infrastrukturen und das gesamte Gebiet Netzwirtschaft“, erklärt Matthis Christiani, der vor allem den Praxisbezug schätzt: „Es gibt den ganzen Studienverlauf hindurch Module, die darauf abzielen, dass man als Team arbeitet. Da wird viel Wert auf Soft Skills und Arbeitstechniken in der Gruppe gelegt.“
Den Höhepunkt bildet das Abschluss-Modul „Lokales Energiemanagement“, in dem je fünf bis zehn Studierende in Kooperation mit einem Unternehmen ein Energiekonzept für ein reales Projekt wie einen Industriepark oder ein Wohnquartier erstellen. „Es gab auch schon Energiekonzepte, die dann tatsächlich so umgesetzt wurden.“
Was er nach dem Studium machen möchte, weiß Matthis Christiani auch im achten Semester noch nicht genau. Dass er hier richtig ist, dagegen schon: „Ich begeistere mich vor allem für die tiefergehenden Module, die steigern immer wieder meine Motivation. Das spricht auch für die Dozierenden der TH, die es sehr oft schaffen, Spaß an den Technologien zu vermitteln.“