Grüne Studiengänge

Sinnvolle Arbeit

Blick auf einen Bildschirm, auf dem Wetter- und Satellitendaten angezeigt werden.
Foto: Bundesagentur für Arbeit

Der Geoökologe Mathias Seibert (39) beschäftigt sich im Rahmen des Energieatlas Baden-Württemberg mit dem Thema Erneuerbare Energien. Mittels aussagekräftiger Datenerhebungen hilft er, die Natur besser zu verstehen und konkrete Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen.

Ein Porträt-Foto von Mathias S.
Foto: privat

Nach seinem Studium der Geoökologie an der Universität Bayreuth stieg Mathias Seibert zunächst bei einem Ingenieurbüro ein, das er bereits aus seinem Pflichtpraktikum kannte. „Hier habe ich mit hydrologischen Modellen gearbeitet, die für die Simulation der Wassermenge in den Flüssen verwendet werden“, berichtet er. „Für die Modelle werden Daten zur Meteorologie, etwa aus Wettervorhersagen, aber auch Daten zum Boden, zum Gelände und zur Vegetation benötigt. An den Modellen lässt sich zum Beispiel simulieren, wie viel Wasser verdunstet oder versickert, ob mit Hochwasser zu rechnen ist oder wie sich der Klimawandel auf den Wasserhaushalt auswirkt.“

Beim Deutschen GeoForschungsZentrum (Helmholtz-Zentrum Potsdam), dem nationalen Forschungszentrum für Geowissenschaften in Deutschland, befasste sich Mathias Seibert später in einem europäischen Projekt mit Dürrevorhersagen. Nachdem er sich anschließend in einem weiteren Ingenieurbüro mit den Folgen des Klimawandels beschäftigt hat, ist er nun bei der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg im Kompetenzzentrum Umweltinformatik in Karlsruhe tätig.

Daten ansprechend aufbereiten

„Ich arbeite in einem Team, das sich mit dem Energieatlas Baden-Württemberg beschäftigt und bin unter anderem für die Datenauswertung zuständig“, erklärt der Geoökologe. Statistik, Datenanalyse und Programmierung waren bereits Teil seines Studiums, daher kennt sich Mathias Seibert mit Datenverarbeitung aus. „Wir sammeln für den Energieatlas Daten zum Stand und Potenzial des Ausbaus der erneuerbaren Energien. Die Daten stellen wir der Öffentlichkeit, Verwaltungen und Fachanwendern über ein Webportal zur Verfügung. Ich bereite die Daten ansprechend auf, zum Beispiel in Form eines Dashboards, wie man es aus der Corona-Berichterstattung kennt.“ Die Daten zeigen unter anderem, welche Flächen in Baden-Württemberg bereits für Windkraft genutzt werden, welche für weitere Windkraftanlagen geeignet wären – und welche nicht, weil Restriktionen, zum Beispiel Natur- oder Artenschutzgründe, dagegen sprechen. „Ich werte Daten so aus, dass man die Ergebnisse praxisnah nutzen kann“, sagt der Geoökologe. Spannend findet er vor allem, wenn sich „aus schwer durchschaubaren Daten immer wieder neue Erkenntnisse und Fragestellungen ergeben“.

„Ich war schon immer gern in der Natur unterwegs und wollte verstehen, was da so im Detail passiert“, begründet Mathias Seibert seine Studien- und Berufswahl. Themen wie Umweltschutz und der Umgang der Gesellschaft mit der Natur sind ihm wichtig. Er freut sich, dass er mit seiner heutigen Arbeit hilft, dass Natur und Ökosysteme vor weiterer Zerstörung geschützt werden. „Was ich mache, ist sinnvoll. Und das ist ein gutes Gefühl.“

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