Jobben

Nachtarbeit als Barkeeper

Barkeeper schenkt einen Kaffee aus einem Kännchen ein.
Foto: Julien Fertl | Bundesagentur für Arbeit

Jonas Falz jobbt in einem Café und verdient sich so etwas Geld dazu. Der Job hat zwar inhaltlich nichts mit seinem Studium zu tun, bringt den 21-Jährigen aber trotzdem voran.

Ein Porträt-Foto von Jonas F
Foto: privat

Schon als Jugendlicher suchte sich Jonas Falz immer wieder Jobs. Als Tellerspüler in einer Krankenhausküche verdiente er sich zum Beispiel Geld für seinen Führerschein. Später jobbte er neben der Schule in einer Fahrradwerkstatt und nach seinem Abitur 2021 arbeitete er einige Monate lang für einen Pharmagroßhandel in Lüneburg und belieferte Apotheken.

Im Frühjahr 2022 begann er an der Georg-August-Universität Göttingen mit seinem Bachelorstudium der Geowissenschaften – und entschloss sich im Herbst, einen Minijob zu suchen. „Meine Eltern unterstützen mich finanziell, sodass ich mir alles Notwendige für das Studium leisten kann“, sagt der 21-Jährige. „Trotzdem wollte ich arbeiten, um mir etwas auf die Seite legen zu können.“ Falls er einmal ein neues Fahrrad braucht oder verreisen will, hätte er dann ein wenig Geld gespart.

Jonas Falz entschied sich für einen Job in der Gastronomie. „Das wollte ich sowieso mal ausprobieren, außerdem passte es zeitlich gut“, sagt er. Denn da er jeden Tag bis etwa 16 Uhr in der Universität ist, kann er am besten abends arbeiten.

Schwankender Verdienst

Bei einer Online-Jobbörse suchte er nach offenen Stellen und stieß auf eine Anzeige eines Cafés in der Göttinger Innenstadt. „Ich bin hingegangen und habe mit dem Chef gesprochen. Der hat mir den Arbeitsvertrag mitgegeben und ich konnte quasi sofort anfangen.“ Für den Vertrag brauchte er nur noch seine Sozialversicherungsnummer und ein Gesundheitszeugnis, das er durch seinen vorigen Job in der Krankenhausküche schon hatte.

Der 21-Jährige, der sich derzeit im dritten Semester befindet, kellnert nun dienstags und manchmal auch an den Wochenenden. Oder er steht als Barkeeper hinter dem Tresen. Dafür fängt er normalerweise um 19 Uhr mit seiner Schicht an und arbeitet in der Woche bis 22 oder 23 Uhr, während er an den Wochenenden bis 2 Uhr morgens im Einsatz sein kann.

Entsprechend unterschiedlich fällt sein Verdienst aus: „Ich bekomme 12 Euro Mindestlohn“, sagt er. „Je nachdem, wie viele Stunden ich arbeite, erhalte ich 150 Euro oder maximal 520 Euro pro Monat. Hinzu kommt das Trinkgeld, das allerdings ebenfalls sehr schwankt“, berichtet er.

Soft Skills stärken

Das Geld ist für Jonas Falz einer der Vorteile seines Jobs. „Ich finde auch gut, dass er fachfremd ist und gar nichts mit der Uni zu tun hat, weil ich dann besser abschalten kann.“ Teamarbeit kannte er bereits durch frühere Jobs, auch jetzt macht ihm die Arbeit mit den Kolleg*innen Spaß.

„Beim Kellnern komme ich in Kontakt mit unterschiedlichsten Leuten und muss mich auf alle einlassen, egal, ob sie freundlich oder pingelig sind“, erklärt er. Einmal musste er einem Gast erklären, dass um 23 Uhr Schluss ist und er nun bitte gehen muss. „So eine Situation hatte ich vorher nie, habe aber gelernt, damit besser umzugehen.“

Die abendlichen Arbeitszeiten sind für ihn ebenfalls kein Problem. „Um die Uhrzeit mache ich nicht mehr viel für die Uni.“ Ein Haken sind lediglich die Schichten an den Wochenenden. „In meinem Geowissenschaftsstudium haben wir regelmäßig Übungen, für die wir samstags und sonntags im Gelände unterwegs sind.“ Daher möchte er sich in näherer Zukunft gern einen anderen Job suchen, um an den Wochenenden flexibler für sein Studium zu sein. „Vielleicht bewerbe ich mich um einen Hiwi-Job, das fände ich sehr spannend.“

Beispiele aus der Praxis: Jobben neben dem Studium