Kunst & Musik

Berufswunsch Konzertmusikerin

Künstlerin Lilli P. steht vor einer Wand und hält ihr Instrument, das Zink, in der Hand..
Foto: Ngating Wong

Lilli Pätzold (33) studiert im Studiengang Instrumental an der Hochschule für Künste (HfK) Bremen, die unter anderem auf Alte Musik spezialisiert ist. Dort legt sie den Grundstein, um ihre Leidenschaft für das seltene Blasinstrument Zink zum Beruf zu machen.

Ein Porträt-Foto von Lilli P.
Foto: Anja Papp

Für ein historisches Instrument aus mit Leder umwickelten Holz schlägt das musikalische Herz von Lilli Pätzold besonders hoch: der Zink. „Sein einzigartiger Klang und mein Faible für Alte Musik haben mich dazu bewogen, dieses Instrument an der HfK Bremen zu studieren“, erzählt die Masterstudentin im dritten Semester.

Mit dem zu den Blechblasinstrumenten zählenden Zink hat die 33-Jährige im Rahmen ihres Studiums im Fach Blockflöte in Hamburg erstmals Bekanntschaft gemacht. „Ich fing damals parallel an, Zink-Unterricht zu nehmen und schließlich packte mich der Ehrgeiz, dieses außergewöhnliche, aber auch schwierig zu erlernende Instrument spielen zu wollen.“

Vorspielen und theoretische Prüfung

Um in das weiterführende Studium zu starten, musste Lilli Pätzold die obligatorische Aufnahmeprüfung meistern, die aus zwei Teilen besteht: dem instrumentalen Vorspielen (Wahlinstrument und ein Tasteninstrument) und im Fall des Bachelorstudiums zusätzlich einer theoretischen Aufnahmeprüfung in „Musiktheorie und Gehörbildung“. Dazu gehören zum Beispiel Grundlagen der Harmonielehre und das Bestimmen von Akkordfolgen.

„Mit dem Vorspielen von Musik aus verschiedenen Epochen sollte man möglichst das Repertoire des Instrumentes ausschöpfen und die Qualitäten seines Spiels zeigen“, rät Lilli Pätzold. Das Bewerbungsverfahren läuft ausschließlich über das Online-Portal der HfK. Wichtig: Neben der Bewerbung um einen Studienplatz müssen Interessierte einen Antrag auf Zulassung zur Aufnahmeprüfung stellen.

Instrument im Fokus

Lilli Pätzolds Hochschulalltag besteht vor allem aus Übungsblöcken. „Ich übe selbstorganisiert so viel wie möglich, idealerweise mehrere Stunden am Tag.“ Dazwischen gibt es Unterricht im Hauptfach, in Musikgeschichte oder -theorie sowie praktische Spezialisierungen in Barocktanz, Chor, Stimmung und Intonation mit einem Schwerpunkt in Alte Musik, die von der Renaissance bis zum Barock reicht.

„Durch die in Bremen angesiedelte Alte Musik-Szene, die Nähe zu zahlreichen historischen Orgeln, die regelmäßig von uns Studierenden bespielt und begleitet werden, und der Anwesenheit renommierter Ensembles, wie das Ensemble Weser-Renaissance, kann man leicht Kontakte knüpfen und praktische Erfahrungen sammeln. Das ist für mich mehr als hilfreich, um als Konzertmusikerin mit dem Zink durchzustarten,“ verrät die Musikerin.

Beispiele aus der Praxis: Künstlerische Studiengänge