Kunst & Musik

Künstlerische Studiengänge

Von Beruf: kreativ

Junge Frau restauriert mit einem Pinsel Abnutzungsschäden an der Schnitzerei eines historischen Klaviers.
Foto: Johannes Simon | Bundesagentur für Arbeit

Wer Kunst oder Musik studieren will, braucht vor allem eins: Talent. Nur wer seine künstlerische Begabung unter Beweis stellen kann, hat Chancen auf einen Studienplatz. Für den Einstieg in die Welt der Kunstschaffenden und Musizierenden ebenso zentral: ein gutes Netzwerk.

Ein Porträt-Foto von Onno S.
Foto: privat

Seiner Leidenschaft für die Malerei nachgehen, diese Kunst aber auf ein professionelles Level bringen, und sich mit anderen Künstler*innen austauschen: Dieser Wunsch motivierte Onno Seeger dazu, sich um einen Studienplatz an der Hochschule für Grafik und Buchkunst / Academy of Fine Arts Leipzig (HBG) zu bewerben. Der 27-Jährige befindet sich aktuell im dritten Semester und erinnert sich noch gut an den Moment, als es hieß: abwarten, ob die eingereichte Mappe überzeugt.

20 bis 30 eigene, studiengangsbezogene künstlerische oder gestalterische Arbeitsproben verlangt die Hochschule. „Ich habe mich aus meinem schon vorhandenen Repertoire bedient und darauf geachtet, dass die Skizzen und Bilder meine eigenen Interessen und Fähigkeiten optimal abbilden“, erinnert sich Onno Seeger. Auf Basis der Mappe werden dann die Bewerber*innen ausgewählt, die zur Eignungsprüfung eingeladen werden. Dort erwartet die Bewerber*innen ein künstlerisch-praktischer Teil mit fachrichtungsbezogenen Aufgaben, etwa das Erstellen eines Porträts, und ein Prüfungsgespräch. „Da man nicht weiß, was genau in der praktischen Prüfung gefordert wird, lautet mein Tipp: Spaß haben und sich treu bleiben. Jeder künstlerische Ansatz ist individuell und somit legitim“, meint der Student.

Breites Angebot

Von Malerei über Integriertes Design und Europäische Kunstgeschichte bis hin zu Bildender Kunst, von Alter Musik über Dirigieren und Instrumentalpädagogik bis hin zu Zither reicht das Angebot an Studiengängen in den Bereichen Kunst und Musik.

Während sich Studierende in Fächern wie Musikwissenschaften oder Kunstgeschichte beispielsweise eher wissenschaftlich-theoretisch mit der jeweiligen Materie auseinandersetzen, steht bei den Studiengängen der Fächergruppe Kunst, Musik und Design das künstlerische Schaffen im Fokus. Wer einen der (vor allem an Kunsthochschulen) begehrten Studienplätze ergattern möchte, muss, wie Onno Seeger, sein künstlerisches Talent unter Beweis stellen – und zwar in der Regel in Form einer Eignungsprüfung. Diese findet teils sogar ein Jahr vor dem eigentlichen Studienbeginn statt (auf die Fristen achten!).

Beispiele aus der Praxis: Künstlerische Studiengänge

Voraussetzung: künstlerisch-kreative Begabung

Ein Porträt-Foto von Claudia B.
Foto: privat

Was für Bewerber*innen im Bereich Kunst die Mappe ist, ist für angehende Musiker*innen das Vorspielen. Viele Hochschulen verlangen für die Vorauswahl ein Video, mit dem die Bewerber*innen ihre Fähigkeiten auf dem gewünschten Instrument präsentieren. Was genau dabei vorgetragen werden muss, steht in der Regel auf der Webseite der jeweiligen Hochschule. Wer diese erste Hürde besteht, wird zur Eignungsprüfung vor Ort eingeladen.

„Die Aufnahmeprüfungen können sehr anspruchsvoll sein“, weiß Claudia Bruns, Berufsberaterin von der Agentur für Arbeit in Mannheim. „Eine gute Vorbereitung ist daher das A und O.“ Der erste Schritt ist die Recherche: Welche Kunstakademie, (Musik-)Hochschule oder Universität kommt infrage und welche Anforderungen und Fristen gelten dort? „Ist die Entscheidung gefallen, ist es hilfreich, sich frühere Aufnahmeprüfungen und Portfolios erfolgreicher Bewerbenden anzuschauen, um ein Gefühl für die Erwartungen zu bekommen“, rät die Expertin.

Das fleißige Üben technischer Fähigkeiten, Simulieren von Prüfungen, Einholen von professionellem Feedback und die mentale Vorbereitung sorgen für mehr Sicherheit und Selbstvertrauen für die Prüfung. „Ein gutes Zeitmanagement ist ebenso unabdingbar wie alles notwendige Material für die Prüfung bereitzuhalten.“

Wichtig: ein starkes Netzwerk

Absolvierende der Studiengänge Kunst und Musik sind oft in der freien Kunst- und Musikszene unterwegs, finden aber auch Tätigkeiten in pädagogischen Einrichtungen oder bei Kunstinstitutionen. „Talent und harte Arbeit sind die eine, ein gutes Netzwerk die andere Voraussetzung, um in den kreativen Branchen Kunst und Musik Fuß zu fassen“, meint Claudia Bruns.

Dies gelte nicht nur mit Blick auf die Jobangebote, die oft über persönliche Empfehlungen vergeben würden, bevor sie öffentlich ausgeschrieben werden. Das Netzwerk bietet zudem die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Kunstschaffenden für gemeinsame Projekte oder zur gegenseitigen Unterstützung und Inspiration. „Der Aufbau eines starken Netzwerkes braucht Zeit, daher sollten Studierende früh mit dem Netzwerken starten.“

Weitere Informationen

abi.de

Die Reportagen über Studiengänge rund um Kunst und Musik im abi-Portal der Bundesagentur für Arbeit geben Einblicke in den Studienalltag und weitere Perspektiven.
www.abi.de/studium/studienbereiche/kunst-musik

BERUFENET

Das Online-Lexikon für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild.
www.arbeitsagentur.de/berufenet/

BERUFE.TV

Filmportal der Bundesagentur für Arbeit
www.arbeitsagentur.de/berufetv

Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit

In der Studiensuche können Sie recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.
www.arbeitsagentur.de/studiensuche

JOBSUCHE der Bundesagentur für Arbeit

Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

Hochschule für Künste Bremen