Machen Sie sich unbedingt schon vor der ersten Studienwoche mit Ihrer Hochschule und dem Hochschulort vertraut. Es hält immens auf, wenn Sie in den ersten Semestertagen, an denen Sie sehr viel organisieren müssen, die vielen Abkürzungen nicht verstehen oder erst herausfinden müssen, wo welches Institut bzw. welcher Hörsaal liegt, wo Sie sich für Veranstaltungen einschreiben oder anmelden müssen, und welche Services das Studierendenwerk (www.studierendenwerke.de) bietet. Gibt es den Termin „Einführung in die Bibliotheksnutzung“ sollten Sie sich diesen auf jeden Fall im Kalender rot anstreichen. Anlaufstelle für diese Informationen ist die Allgemeine bzw. Zentrale Studienberatung und natürlich die Internetseite der Hochschule. Oft werden zu Beginn des ersten Semesters Orientierungstage veranstaltet. Das ist eine gute Möglichkeit, um Hochschule, Stadt, Fachschaft und Mitstudierende kennenzulernen.
Tipps für den Studienstart
Zu Beginn Ihres Studiums wird Ihnen viel Neues begegnen. Die zahlreichen Eindrücke können ganz schön verwirrend sein, aber an den meisten Hochschulen gibt es sogenannte „Ersti-Wochen“ für alle Neuen. Damit Sie gut in Ihr Studium starten und jetzt schon für die ersten Wochen planen können, haben wir Ihnen außerdem Tipps und Hinweise zusammengestellt. Je früher Sie sich damit beschäftigen, umso besser.
Studium planen
Sobald Sie die Zulassung für einen Studiengang erhalten haben, sollten Sie die Studien- und Prüfungsordnung, das Modulhandbuch sowie das Vorlesungsverzeichnis aufmerksam lesen. Diese finden Sie jeweils auf der Webseite Ihrer Hochschule. Hier können Sie sich über den Aufbau Ihres Studiums, über Wahl- und Spezialisierungsmöglichkeiten, erforderliche Leistungsnachweise sowie wichtige Termine und Nachteilsausgleiche informieren. Nutzen Sie zur Studienplanung auch die Beratungsangebote der zuständigen Fachstudienberatung und der studentischen Fachschaft.
Im Bachelorstudium geben Ihnen spezielle Einführungsveranstaltungen in den Anfangssemestern einen Überblick über das gewählte Fach. Außerdem vermitteln sie die fachlichen Grundlagen. In den anschließenden Semestern müssen Sie oft Entscheidungen zu bestimmten Wahl(pflicht)modulen treffen. So können Sie eine erste Spezialisierung vornehmen.
Den Hochschulort kennenlernen
Neue Arbeitstechniken lernen
An der Hochschule sind Sie selbst für die Gestaltung Ihres Lern- und Arbeitsprozesses verantwortlich. Aber wie man sich selbst organisiert, will gelernt sein. Nutzen Sie die Angebote Ihrer Hochschule zum Soft-Skill-Training, zum wissenschaftlichen Arbeiten, zu Lern- und Arbeitstechniken oder zur Prüfungsvorbereitung. Sie können hier viel über effektives Mitschreiben, Referate, Thesenpapiere, Ablage, Recherche und Datenverwaltung lernen.
Gut zu wissen ist auch, wie man riesige Mengen von Lernstoff sinnvoll strukturiert. Lerngruppen können Sie dabei unterstützen, motivieren und anspornen. Zudem lernen Sie, im Team zu arbeiten.
Vorkurse nutzen
Zur Ergänzung und Auffrischung von Schulkenntnissen, z.B. in Mathematik oder Fremdsprachen, bieten einige Hochschulen sogenannte Vor(semester)kurse an. Über aktuelle Kursangebote können Sie sich bei den Hochschulen informieren.
Auch für Bewerber*innen aus dem Ausland gibt es z.T. umfassende vorbereitende Angebote, die im Semester vor der Studienaufnahme starten.
Von Beginn an für Praxis sorgen
Wenn Ihr Studiengang es zulässt, sollten Sie versuchen, sich durch interessante Studienschwerpunkte, Zusatzqualifikationen und vor allem Praxiserfahrung einen Vorteil aufzubauen. Das kann Ihnen bei einer späteren beruflichen Bewerbung nützen. Doch Achtung: Viel wichtiger als wahllose Praktika sind eine klar erkennbare Zielrichtung und Prioritätensetzung.
Soft Skills
Persönlichkeitsmerkmale und soziale Kompetenzen (sog. Soft Skills) sind wichtig im Studium, noch wichtiger aber im Beruf. Schulen Sie also z.B. Ihre Team- und Kommunikationsfähigkeit, indem Sie an teamorientierten Projekten oder an einem Rhetorikkurs teilnehmen. Die Mitarbeit in studentischen bzw. fachlichen Gremien oder Initiativen stärkt Ihre Organisationskompetenzen. Und die Teilnahme an Vortragsreihen anderer Fachbereiche erweitert Ihren fachlichen Horizont.
Zusatzausbildungen
An vielen Hochschulen werden Kurse angeboten, in denen grundlegendes Handwerkszeug wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbank-Grundkenntnisse, Online-Kommunikation und Fremdsprachen vermittelt werden.
Auch Ihre schulischen Sprachkenntnisse können evtl. ein Update in Richtung wissenschaftliches Englisch oder französische Konversation gut vertragen. Ebenso kann das Erlernen einer weiteren Sprache, z.B. Spanisch oder Chinesisch sinnvoll sein – je nachdem, was Sie beruflich anstreben.
Auch hier gilt: Manchmal ist weniger mehr, und offensichtliches „Verzetteln“ trägt nicht eben zur Schärfung Ihres Qualifikationsprofils bei – gezielte Prioritätensetzung aber sehr wohl.
Praxiskontakte im Studium knüpfen
An fast allen Hochschulen gibt es Vereinigungen für Absolvent*innen und Ehemalige (Alumni-Clubs) sowie Hochschulgruppen. Das sind meist studentische Initiativen mit Unterstützung ihres Fachbereichs oder des Berufsverbandes. Solche Hochschulgruppen haben oft gute Außenkontakte aufgebaut und helfen z.B. bei der Suche nach Praktikumsplätzen. Viele davon organisieren Kontaktbörsen, die meisten bieten Beratung und Veranstaltungen zu Praxis-Know-how. Dadurch können Sie sich schon während des Studiums Einblicke in die verschiedenen beruflichen Möglichkeiten verschaffen.
An einigen Hochschulen gibt es Mentoring-Programme. Dabei übernehmen Lehrende, Absolvent*innen oder Studierende aus höheren Semestern Patenschaften für Studierende und begleiten sie bis zum Berufseinstieg.
(Virtuelle) Messen und Wettbewerbe
Recruiting-Veranstaltungen, auf denen Studierende höherer Semester und Absolvent*innen mit Personalmanager*innen zusammenkommen, werden immer häufiger angeboten – auch virtuell. Personalberater*innen oder große Firmen veranstalten außerdem – z.T. in Kooperation mit Hochschulen – Kontaktmessen, Seminare für Schlüsselqualifikationen und Probe-Assessments – auch diese finden teilweise virtuell statt.
Wettbewerbe für Studierende bieten eine weitere Möglichkeit, frühzeitig Kontakt zu potenziellen Arbeitgeber*innen zu knüpfen. Nicht nur wissenschaftliche Gesellschaften, öffentliche Einrichtungen oder private Stiftungen, sondern zunehmend auch Unternehmen der privaten Wirtschaft fordern den studentischen Nachwuchs zum Mitmachen auf.
Praktikum und Werkstudententätigkeit
Praktika und fachnahe studentische (Neben-)Jobs können nicht nur eine Orientierungshilfe für Ihre Studiengestaltung geben, sondern sind insbesondere in Fächern mit weniger eindeutigem Berufsbezug, wie Sozial-, Kultur- oder Sprachwissenschaften, bei der späteren Stellensuche von Vorteil. Solche Stellen werden oft auf Schwarzen Brettern oder im Internet ausgeschrieben.
Wichtige Aspekte für die Suche einer geeigneten Tätigkeit sind z.B. inhaltliche Nähe zum eigenen Studienschwerpunkt, ein Betrieb, bei dem Sie nach Ihre Studium gerne arbeiten würden oder das Renommee eines Unternehmens.
Der Blick ins Ausland
In Zeiten der Globalisierung wird Auslandserfahrung immer wichtiger – ein Auslandspraktikum oder -semester gilt fast überall als Plus im Lebenslauf. Das sollten Sie allerdings frühzeitig organisieren. Genauere Informationen dazu finden Sie „Studieren im Ausland".
Brücke zwischen Studium und Arbeitswelt
Berufsvorbereitende Programme haben das Ziel, fortgeschrittene Studierende auf den Übergang von der Hochschule in den Beruf durch Vermittlung von Zusatz- und Schlüsselqualifikationen, Informationen über Arbeitsmärkte und Berufsmöglichkeiten oder durch die Vermittlung von Kontakten zu potenziellen Arbeitgebern vorzubereiten. Durchgeführt werden diese Programme vor Ort, meist in Zusammenarbeit zwischen der Hochschule – i.d.R. von den sogenannten Career Centern oder Career Services – und einer Agentur für Arbeit sowie Vertretern der Wirtschaft.
Entsprechende Programme und Services bieten u.a.:
- Bewerbungstrainings
- Workshops z.B. zur Vertiefung von Schlüsselqualifikationen oder zum Thema Existenzgründung
- Info-Veranstaltungen zur beruflichen Orientierung in Kooperation mit Unternehmen, Messen und Wissenschaftler*innen
- Beratung für arbeitsmarktnahe Studiengestaltung und zum Erwerb berufsrelevanter Zusatzqualifikationen
- Alumni-Kontakte
- Vermittlung von Absolvent*innen und ggf. auch Abbrecher*innen
Da Vorkurse oft vor dem Versand der Zulassungsbescheide durch die Stiftung für Hochschulzulassung bzw. die Hochschule beginnen, sollten Sie sich dafür anmelden, auch wenn die Möglichkeit besteht, dass Sie einen Studienplatz an einer anderen Hochschule erhalten.
Das Hochschul-ABC erklärt die wichtigsten Begriffe und Abkürzungen aus dem Hochschulumfeld.
Ausbildung Plus
Überblick über Angebote zum Erwerb von Zusatzqualifikationen bundesweit:
www.ausbildung-plus.de
Behördennummer 115
Infohotline des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat: Unabhängig von Zuständigkeiten und Öffnungszeiten helfen kompetente Mitarbeiter*innen bei Fragen rund um Verwaltungsleistungen wie Finanzierungshilfen, Ummeldung oder GEZ-Befreiung.
www.115.de
Career Service Netzwerk Deutschland (CSND)
Übersicht über Career Services und vergleichbare Netzwerke:
www.csnd.de