Überblick

Was kostet ein Studium?

Die Antwort auf diese Frage ist unter anderem davon abhängig, ob Sie bei Ihren Eltern wohnen oder einen eigenen Haushalt führen. Lebenshaltungskosten und Ausgaben für den Studienbedarf schwanken außerdem je nach Hochschulort und Studienfach.

Bargeld liegt auf einem Tisch.
Bundesagentur für Arbeit

Studiengebühren müssen in Deutschland an staatlichen oder kirchlichen Hochschulen nicht gezahlt werden. An privaten Hochschulen fallen jedoch i.d.R. Studiengebühren an. Kostenfrei ist das Studieren in Deutschland dadurch allerdings nicht.

Im Normalfall sind bei der Einschreibung bzw. Rückmeldung zu jedem neuen Semester Sozialbeiträge für die Leistungen des Studentenwerks, der Studierendenvertretung und ggf. für ein Semesterticket für den öffentlichen Nahverkehr zu entrichten. In einzelnen Ländern kommen noch Verwaltungskosten hinzu.

Aufschluss über die finanzielle Belastung eines typischen Studierenden liefert die Studierendenbefragung „eine für alle“ vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), der AG Hochschulforschung der Universität Konstanz und dem Deutschen Studentenwerk. Die Ergebnisse der 22. Sozialerhebung, die Teil der Studierendenbefragung ist, erscheinen voraussichtlich im ersten Halbjahr 2023.

In der bisher aktuellsten 21. Sozialerhebung aus dem Jahr 2017 wird deutlich, dass die monatlichen Ausgaben für Miete und Nebenkosten das Budget der Studierenden am stärksten belasten. Dabei haben Studierende, die in einem Wohnheim wohnen, für die durchschnittliche Monatsmiete einschließlich Nebenkosten die geringsten (271 Euro), Studierende mit eigener Wohnung die höchsten Ausgaben (bis zu 389 Euro).

Als durchschnittliche Einnahmen, die den Studierenden im Jahr 2016 monatlich zur Verfügung standen, ermittelte die 21. Sozialerhebung 918 Euro, wobei die Streuung der monatlichen Einnahmenhöhe erheblich ist. Obwohl die große Mehrheit (86 %) finanziell vom Elternhaus unterstützt wird, tragen fast zwei Drittel (61 %) der Studierenden durch eigenen Verdienst aus einer Erwerbstätigkeit neben dem Studium zur Finanzierung der Lebenshaltungskosten bei. Etwa 25 Prozent erhalten BAföG, 5 Prozent ein Stipendium.

Die Grafik zeigt den arithmetischen Mittelwert der monatlichen Ausgaben von Studierenden für einzelne Positionen der Lebensführung.
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Studiengebühren

Auch wenn kein deutsches Bundesland allgemeine Studiengebühren bzw. -beiträge für ein Erststudium verlangt, gibt es in einigen Ländern (Niedersachsen, Saarland, Sachsen und Thüringen) Gebühren für Langzeitstudierende bzw. Studienkonten. Wer die Regelstudienzeit um zwei Jahre oder ein nach Landesrecht festgelegtes Studienguthaben überzieht, muss je nach Bundesland bis zu 500 Euro bezahlen.

Einige Länder erheben außerdem Gebühren für ein Zweitstudium, also ein weiteres grundständiges Studium, sowie teilweise auch für berufsbegleitende Studiengänge (z.B. in Bayern).

Die privaten Hochschulen verlangen teilweise hohe Studiengebühren, da sie sich direkt aus diesen Einnahmen finanzieren.

Semesterbeitrag

Alle Studierenden müssen bei der Ersteinschreibung bzw. bei der Rückmeldung für das nächste Semester Pflichtbeiträge zahlen, Semester- oder Sozialbeitrag genannt.

Dazu zählen der Verwaltungskostenbeitrag, der Beitrag für die Studierendenvertretung, der Studentenwerksbeitrag und die Kosten eines obligatorischen Semestertickets, das die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs zu einem ermäßigten Preis oder gar kostenlos erlaubt. Welche der genannten Pflichtbeiträge anfallen und in welcher Höhe, ist von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich.

Weitere Informationen

Ergebnisse der 21. Sozialerhebung (2017)

des Deutschen Studentenwerkes (DSW), durchgeführt vom DZHW, gefördert vom BMBF, einzusehen unter: www.sozialerhebung.de

„eine für alle – Die Studierendenbefragung in Deutschland“

Seit 2019 ist die Sozialerhebung Teil von „eine für alle – Die Studierendenbefragung in Deutschland“. Hier finden sich viele Infos zur sozialen und wirtschaftlichen Lage in Deutschland: www.die-studierendenbefragung.de