Weiterführendes Studium

Produktion aus zwei Blickwinkeln

Ein junger Ingenieur schraubt an einer Gasturbine.
Foto: Sebastian Keuth | Bundesagentur für Arbeit

Ingenieurwesen und BWL – Leo Kienert (32) hat sich für einen Schnittstellen-Masterstudiengang an der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg entschieden. Mit „Produktionstechnik und -management“ vertieft er sein Wissen aus dem gleichnamigen Bachelor. Er lernt, Produktionsprozesse sowohl aus technischer als auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht zu beurteilen und umzusetzen.

In Leo Kienerts Lehrplan finden sich klassische BWL-Module wie „Supply Chain Management“ als Querschnittsfunktion im strategischen Bereich von Unternehmen, aber auch Trendthemen wie das maschinelle Lernen und ingenieurwissenschaftliche Module – etwa „Umformtechnische Fertigungsprozesse“. „Besonders stark sind Zukunftstechnologien vertreten“, berichtet er. „So haben wir uns unter anderem schon mit der additiven Fertigung beschäftigt, also dem 3D-Druck von Metallen und Kunststoffen. Beim Gestalten der Bauteile orientiert man sich an der Bionik, bei der es darum geht, Vorgänge aus der Natur für die Produktion zu nutzen.“

Fast immer handelt es sich um allgemeine oder fachbezogene Wahlpflichtmodule, den Stundenplan kann sich der Student also weitgehend frei gestalten. Auch das Belegen von Modulen aus dem Masterangebot anderer Studiengänge ist problemlos möglich – wie zum Beispiel „Wasserstofftechnik“ aus dem Studiengang Energietechnik. Einzig „Mathematische Methoden“ ist ein Pflichtmodul, weil andere Module darauf aufbauen.

Für die Masterarbeit nach Shanghai

Der Masterstudiengang baut konsekutiv auf einem Bachelorstudium der Produktionstechnik, des Maschinenbaus oder eines verwandten Studiengangs auf. Für die Bewerbung musste Leo Kienert ein Motivationsschreiben vorlegen und Englischkenntnisse nachweisen. „Prinzipiell hätte ich auch schon mit dem Bachelorabschluss bei einem Unternehmen einsteigen können. Ich hatte aber vorher schon sechs Jahre Berufserfahrung in anderen Bereichen gesammelt. Mir war wichtig, weiter zu machen, weil ich klare Vorstellungen habe, wo es hingehen soll.“ Außerdem bietet das Masterstudium viele Möglichkeiten: „Es ergänzt das umfangreiche Fachwissen des Bachelors um erweiterte Methodenkenntnisse, um komplexe Sachverhalte zu bewerten und zu beurteilen.“

In seinem anstehenden dritten Mastersemester wird Leo Kienert ins Ausland gehen: An der University of Science and Technology (USST) Shanghai wird er seine Abschlussarbeit über fahrerlose Transportsysteme schreiben. Und dann? „Nach dem Abschluss möchte ich gern in einem Unternehmen einsteigen – am liebsten würde ich direkt eine Tätigkeit mit Verantwortung übernehmen, denn dafür bin ich dann qualifiziert.“

Beispiele aus der Praxis: Master - ja oder nein?