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Besonders begabte Schüler*innen haben an einigen Hochschulen die Möglichkeit, ein Juniorstudium zu absolvieren. Sie starten also noch während der Schulzeit in ihr Studierendenleben. Marian Smesny (16) hat sich für diesen Weg entschieden.
Foto: privat
Aktuell verbringt er schon sein drittes Semester an der physikalischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Eine gute Freundin hat ihn Ende der neunten Klasse auf diese Idee gebracht: „Ich konnte mir erst gar nicht vorstellen, dass man in den Vorlesungen den thematischen Inhalten schon folgen kann“, berichtet Marian Smesny.
Dennoch hat ihm der Tipp keine Ruhe gelassen: Er recherchierte im Internet und nutzte den Hochschulinformationstag der Universität Jena, um noch mehr über die Möglichkeiten zu erfahren. Spätestens danach war für ihn klar: Er will sich bewerben. Da er einen sehr guten Notendurchschnitt hat, wurde er sofort angenommen.
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Viel Eigenregie und viel Freiraum
Dem 16-jährigen gefällt das Lerntempo und dass er viel Freiraum hat. Seine Vorlesungen kann er sich selbst aussuchen. Für die Zeit an der Universität ist er von der Schule befreit und holt in Eigenregie den versäumten Schulstoff nach - entweder mit Hilfe der Lehrkräfte oder mit Aufzeichnungen von Mitschüler*innen. In Zeiten der Corona-Pandemie, in denen kein Präsenzunterricht an der Hochschule stattfindet, kann der Schüler die von den Professor*innen online eingestellten Videos der Vorlesungen ansehen, wann immer er möchte.
Ob er eine Prüfung ablegt oder nicht und ob er weitere Semester belegt oder nicht, ist ebenfalls komplett ihm überlassen. „Das Gute am Juniorstudium ist, dass man zu nichts gezwungen ist“, findet Marian Smesny. Mögliche ECTS-Punkte, die er erreicht, kann er für sein späteres Studium sammeln.
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Physik beschreibt die Natur mit Formeln
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Bevor der 16-Jährige an der Universität startete, belegte er in den Herbstferien einen zweiwöchigen Mathematik-Vorkurs, der für alle Erstsemester empfohlen wird. An jedem Tag wird dabei ein zentrales Thema aus dem Lehrplan der Oberstufe behandelt. „In der Zeit habe ich schon Kommilitonen kennen gelernt. Sie waren alle sehr freundlich und hilfsbereit“, berichtet Marian Smesny.
Belegt hat er bisher Pflichtmodule für den Physikbachelor: ‚Mathematische Methoden der Physik‘, ‚Experimentalphysik 1‘ und ‚Atom und Moleküle 1‘. Jedes Modul besteht aus ein oder zwei Vorlesungen plus Seminar oder Übung mit jeweils eineinhalb Stunden. „Mathe hat mich schon immer interessiert. Sie ist logisch und lässt keinen großen Spielraum für Interpretationen. Und an Physik fasziniert mich, dass sie Natur mit Formeln beschreibt, und sich immer wieder neue, spannende Zukunftsfragen auftun“, schwärmt der Gymnasiast.
Der eigene Druck ist immer der größte
Inzwischen ist er in der Oberstufe seiner Schullaufbahn angekommen und ihm kommt das Lerntempo in den Fächern Mathe und Physik oft langsam vor. „In der Uni werden die Themen in rasantem Tempo durchgenommen und es wird wenig geübt. In jeder Vorlesung wird ein neues Thema präsentiert“, hat Marian Smesny festgestellt.
Seine Freunde in der Schule haben sich daran gewöhnt, dass er schon eine Universität besucht. „Allerdings erwarten meine Mitschüler, dass ich in meinen Leistungskursen Mathe und Physik immer sehr gute Leistungen erreiche. Und auch ich habe diese Erwartung an mich selbst. Der eigene Druck ist immer der größte“, gibt der zu bedenken.