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Physiotherapeutin mit Leib und Seele

„Wir brauchen viele junge Leute, die die Physiotherapie weiter vorantreiben.“ Mit diesen Worten wirbt Christin Schütt (25) für ihren dualen Bachelorstudiengang Physiotherapie an der Fachhochschule Kiel.

Porträt-Foto von Christin Schütt
Foto: privat

Ein Patient kommt mit Rückenbeschwerden in die Praxis. Christin Schütt unterhält sich mit ihm, stellt gezielt Fragen, hört ihm aufmerksam zu. „Die Gespräche sind wichtig, um das Erkrankungsbild richtig erschließen zu können“, erklärt die 25-Jährige. Auch Untersuchungen macht sie, schaut sich das Gewebe an und eruiert, welche Strukturen betroffen sind. Sie definiert mit dem Patienten ein Therapieziel, erstellt mit ihm einen Trainingsplan und leitet Übungen an. „Nur wenn man den Patienten umfassend aufklärt, erkennt er den Sinn und kann selbst wirksam werden.“

Lernintensive Jahre

Christin Schütt ist staatlich anerkannte Physiotherapeutin. Vor einem Jahr machte sie ihre Prüfung an der Physiotherapieschule in Damp. Ein Ausbildungsvertrag mit einer der drei Kooperationsfachschulen ist eine Zulassungsvoraussetzung für den dualen Studiengang Physiotherapie an der FH Kiel. Sieben Semester Regelstudienzeit sieht dieser heute vor, nach drei Jahren ist die Ausbildung abgeschlossen. Als Christin Schütt mit dem Studium begann, umfasste die Regelstudienzeit noch neun Semester, in ihrem nächsten Semester wird sie ihre Bachelor-Thesis schreiben. 

Es sei eine lernintensive Zeit, sagt sie: vormittags Schule, mittags unter Anleitung Patient*innen in der Praxis behandeln, einen Nachmittag pro Woche Veranstaltungen in der FH besuchen, wo sie zudem einige Blockseminare am Wochenende absolvierte. Das Studium vertieft die schulischen Themen und vermittelt wissenschaftliche Kompetenzen, erklärt die Studentin. Zum Beispiel im medizinischen Bereich. „An der FH erhält man weitere Kompetenzen für das evidenzbasierte Arbeiten. Man bekommt eine Art Weitsicht, lernt, Dinge kritisch zu hinterfragen.“

Berufsfeld im Wandel

Wer sich für den Bereich interessiere, dürfe vorm Lernen nicht zurückschrecken, müsse ein großes Interesse am Menschen haben und empathisch sein, meint die Physiotherapeutin: „Wir betrachten die Patienten ganzheitlich.“ Leib und Seele spielen bei der Therapie eine wichtige Rolle – und mit Leib und Seele setzt sich die 25-Jährige auch für ihre Profession ein. Besonders spannend findet sie die FH-Module „Methoden und Verfahren der Physiotherapieforschung“ sowie „Physiotherapie international“. „Wir brauchen Forschung, damit wir als eigenständige Profession richtig anerkannt werden“, ist sie überzeugt. Aber das Berufsfeld befinde sich im positiven Sinne im Wandel – und sie wolle gern weiter dazu beitragen. Etwa, indem sie für das duale Studium wirbt: „Wir brauchen viele junge Menschen, die die neue Physiotherapie in Deutschland weiter vorantreiben.“ Sie selbst hat sich für die Zukunft viel vorgenommen: Sie möchte sich weiter fortbilden; nach der schulischen Phase hat sie bereits eine Ausbildung zur Yogalehrerin gemacht, nun interessieren sie die Bereiche Atemtherapie und Neurologie. Die Forschung reizt sie ebenfalls. Außerdem möchte sie einen Master machen und studienbegleitend arbeiten, denn Lehre und Forschung profitierten vom konkreten Anwendungsbezug. Nicht minder wichtig ist zudem ihr persönlicher Antrieb, wie sie betont: „Ich gehöre einfach in die Praxis.“

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