Lukas Behnke studiert Sport und Sportwissenschaft in Mainz. Der 24-Jährige hat große Pläne, wo er mit seinem Bachelorabschluss beruflich durchstarten möchte.
Foto: privat
Hüft-Aufschwung, Umschwung und Felgunterschwung am Reck – vor dem Geräteturnen beim Sporteignungstest hatte Lukas Behnke am meisten Respekt. Umso erleichterter war er, als er die Aufgabe direkt zu Beginn der Prüfung an der Technischen Universität Kaiserslautern erfolgreich absolviert hatte. „Ich bin Fußballer, die Ballübungen habe ich also recht souverän meistern können“, erklärt er. Fürs Turnen, Schwimmen und Springen habe er extra trainiert.
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Windsurfen am Veluwemeer
Die bestandene Prüfung ist Zulassungsvoraussetzung für seinen Bachelorstudiengang „Sport und Sportwissenschaft“ an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Mit der Wahl für diesen Studiengang hat er sich auch dafür entschieden, seine Leidenschaft für den Sport zu professionalisieren. „Wir haben sehr viele Praxisfächer in den verschiedensten Sportarten“, erläutert der Sechstsemstler. Schwimmen, Leichtathletik und Ballspiele von Volley- über Fußball bis Tischtennis gehören dazu. In Kompaktveranstaltungen fahren die Studierenden fürs Snowboarden nach Obertauern oder – wie Lukas Behnke demnächst – zum Windsurfen ans Veluwemeer.
Er ist sich sicher, dass er nicht alles aus seinem Studium später beruflich nutzen wird – die kompositorischen Sportarten wie Tanz und Gymnastik etwa werden ihn nicht weiter begleiten. Doch das Studium bereite eben auf das weite berufliche Feld vor, das einem als Sportwissenschaftler*in offenstehe. Und in jedem Praxiskurs lerne man parallel viel über Lehrmethoden, die man als Trainer*in brauche.
Das wissenschaftliche Spektrum des Studiums ist weit: Soziologie, Recht, Geschichte, Trainings- und Bewegungswissenschaft und viel Sportmedizin stehen unter anderem auf dem Stundenplan. Die Wissenschaft wird stets mit konkretem Sportbezug gelehrt. Ähnlich bei der Methodenlehre: Die Dozent*innen bemühen sich, eine Verbindung zum aktuellen Sportgeschehen herzustellen, um beispielsweise Datenerhebungsmethoden anschaulich zu erläutern.
Als Trainer zum 1. FSV Mainz 05
Das verpflichtende dreimonatige Berufspraktikum verbrachte Lukas Behnke in der Athletikabteilung beim 1. FSV Mainz 05. Er blieb ein halbes Jahr und begleitete das tägliche Training der zweiten Fußballmannschaft. Dort übernahm er das sogenannte Tracking der Einheit, bei dem Daten wie Schnelligkeit und Herzfrequenz gemessen und evaluiert werden. Außerdem leitete er das Reha-Training und unterstützte beim Krafttraining. Sein großer Traum: Als Trainer beim 1. FSV Mainz 05 in Vollzeit angestellt zu sein. „Das ist ein bisschen wie der Wunsch, Fußballprofi werden zu wollen – das möchten viele, aber es ist nicht so einfach“, weiß Lukas Behnke, der voraussichtlich noch einen Master machen wird.
Einen Plan B hat er deshalb auch: Als Quereinsteiger an einer Grundschule Sport unterrichten. Bereits vor dem Studium hat er als Vertretungslehrer ausgeholfen. Dass die Arbeit mit Kindern ihm liegt, weiß er. Schließlich war er zehn Jahre lang Jugendtrainer bei seinem Heimatverein in Südhessen. Und seit zwei Jahren trainiert er die jüngsten Fußballer beim 1. FSV Mainz 05.