Sport

Nächstes Ziel: Olympia 2026

In einer Reihe liegen mehrere Kurzhanteln mit schwarzen Gewichtscheiben und silbernen Griffstangen.
Foto: Bundesagentur für Arbeit

Jüngste Bob-Olympiasiegerin, Sportsoldatin, Studentin: Die 24-jährige Bobpilotin Laura Nolte berichtet über ihr Leben als Profisportlerin.

studienwahl.de: Frau Nolte, Sie trainieren, treten bei Wettkämpfen an, nehmen als Sportsoldatin an Lehrgängen teil und studieren – wie bekommen Sie das alles unter einen Hut?

Laura Nolte: Es ist nicht immer leicht, man braucht ein sehr gutes Zeitmanagement. Der primäre Fokus liegt derzeit auf dem Sport, mein nächstes großes Ziel ist Olympia 2026 in Cortina d'Ampezzo. Im Winter, wenn Wettkampfzeit ist, rückt das Studium eher in den Hintergrund. Im Frühjahr steht der jährliche Bundeswehr-Lehrgang an. Im Sommer das athletische Training und das Studium. Es ist ein guter Ausgleich: Wenn ich im Winter den ganzen Tag mit Bobfahren konfrontiert bin, tut es gut, sich abends mit Texten fürs Studium zu beschäftigen.

studienwahl.de: Warum haben Sie sich entschieden, Wirtschaftspsychologie an der Ruhr-Universität Bochum zu studieren?

Porträt-Foto von Laura Nolte
Foto: privat

Laura Nolte: Damit ich etwas für das Leben nach dem Sport habe. Die Zeit als Sportlerin ist schließlich begrenzt. Ich habe vor, in diesem Sommer meine Bachelorarbeit fertig zu machen. Ich trainiere vormittags und widme mich nachmittags der Thesis.

studienwahl.de: Organisieren Sie alles rund um Ihre Sportkarriere selbst?

Laura Nolte: Als Bobpilotin muss man gerade in den ersten Jahren viel selbst organisieren. Erst seit letztem Jahr habe ich ein Management an meiner Seite. In der Saison übernimmt der Verband viel Organisatorisches. Außerhalb müssen wir uns eigenverantwortlich um alles kümmern, etwa um die Trainingslager im Sommer. Mein Athletiktrainer David Corell schreibt meine Trainingspläne. Sehr hilfreich war und ist die Unterstützung, die mir zur Abizeit meine Schule und heute die Uni entgegenbringen. Vor allem im Winter konnte ich die Präsenz nicht gewährleisten – aber es gab immer eine Lösung.

studienwahl.de: Das klingt nach einem stabilen Netzwerk, das Sie in schwierigen Momenten auch auffangen kann …

Laura Nolte: Auf jeden Fall. Als ich im Februar bei der Weltmeisterschaft gestürzt bin, habe ich erfahren, wie wichtig das Umfeld ist. Es war extrem bitter – zumal wir ja im Blick der Öffentlichkeit stehen: Alle bekommen mit, wenn man Fehler macht. Aber meine Familie, Freund*innen, Manager, der gesamte Trainerstab, Sportkolleg*innen, die Sportpsychologin, mit der ich zusammenarbeite, Menschen auf Social Media und auch meine Sponsoren haben mich sehr unterstützt. Es ist gut zu wissen, dass man nicht auf seine Leistung reduziert, sondern als ganzer Mensch wahrgenommen wird, der auch mal Fehler machen darf.

studienwahl.de Welche Tipps können Sie jungen Leistungssportler*innen geben?

Laura Nolte: Sie brauchen Durchhaltevermögen und sollten sich nicht beirren lassen, auch nicht von Rückschlägen. Nichts im Leben ist ein linearer Prozess nach oben. Wenn sie in ihren Herzen fühlen, dass ihr Weg der richtige ist, und sie dranbleiben, dann ist sehr vieles möglich.

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