Studienabschluss

Mit dem Bachelor in den Beruf

Ein junger Mann und einen junge Frau sitzen in einem Cafe an einem schwarzen Tisch mit gelber Tulpe in einer Glasblumenvase und schauen lachend auf ein Tablet.
Foto: Martin Rehm | Bundesagentur für Arbeit

Mit einem Bachelorabschluss in Integrativer Sozialwissenschaft ist Imen Jnid (28) ins Arbeitsleben gestartet. Sie betreut beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) Stipendiat*innen im Masterstudium. Auch für sie selbst ist das Masterstudium später eine Option.

Ein Porträt-Foto von Imen J.
Foto: Studioline Photography

Sechs Semester Regelstudienzeit umfasst der Bachelorstudiengang „Integrative Sozialwissenschaft“ an der Technischen Universität Kaiserslautern. Das Studium vereint Themen aus den Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Pädagogik, Philosophie, Psychologie sowie Wirtschaft und Recht. „Ich wollte nach dem Studium finanziell unabhängig sein“, erklärt Imen Jnid. Also machte sie sich nach Abgabe der Bachelorarbeit auf Jobsuche. Sie benutzte Suchmaschinen im Internet, das Netzwerk LinkedIn und wandte sich auch an ihre Agentur für Arbeit. Dann kam der Zufall zu Hilfe. „Falls es mit dem Berufseinstieg nicht klappen sollte, war ein Masterstudium mein Plan B“, berichtet sie. Bei der Recherche nach Stipendien dafür stieß sie auf ein Stellenangebot beim DAAD – und hatte Erfolg!

Arbeiten an der Schnittstelle

Seit einigen Monaten arbeitet die 28-Jährige nun beim DAAD in Bonn für das Stipendienprogramm „Leadership for Africa“. Bachelorabsolvent*innen aus afrikanischen Ländern können sich damit ein Masterstudium an einer deutschen Hochschule finanzieren. Imen Jnid betreut im Team die Teilnehmer*innen aus den französischsprachigen Ländern Elfenbeinküste, Kamerun und Senegal. Da sie selbst aus Tunesien stammt, spricht sie Französisch und Arabisch sowie Deutsch und Englisch. Ihre Aufgaben sind vielfältig, denn sie sitzt an der Schnittstelle zwischen dem DAAD, den Stipendiat*innen sowie den Hochschulen. Dabei organisiert sie etwa Gutachter*innen für die Auswahlverfahren oder hilft den Teilnehmenden, sich an der deutschen Hochschule zurechtzufinden. Da ist viel Flexibilität gefragt, zumal sich ihre Tätigkeiten nach der jetzigen Einarbeitungsphase ändern und erweitern können.

Hilfreiches Pflichtpraktikum

Wie hat sie das Bachelorstudium auf den Berufseinstieg vorbereitet? „Fächer wie Erwachsenenbildung und Pädagogik erleichtern mir die Kommunikation mit den verschiedenen Stellen“, beschreibt Imen Jnid. „Außerdem lernt man im Studium wie man strukturiert arbeitet, auch unter Zeitdruck. Am meisten geholfen hat mir aber mein Pflichtpraktikum.“ Drei Monate arbeitete sie bei der Agentur für Arbeit Kaiserslautern in der Kundenberatung. Alles Weitere hat sie direkt im Beruf gelernt. Ihre Chefin, die Teamleiterin sowie Kolleg*innen haben sie ausführlich eingearbeitet. Zusätzlich besuchte sie eine mehrwöchige Schulung zum Softwareprogramm SAP, weitere Fortbildungen sind geplant.

Imen Jnid will erst einmal Berufserfahrung sammeln, mindestens ein Jahr. Dann hätte sie eine wichtige Zugangsvoraussetzung für ein Masterstudium erfüllt. „Wenn ich eine höhere Position erreichen will, brauche ich einen Masterabschluss“, erklärt sie. Sie plant Politikwissenschaft zu studieren, ihr Schwerpunkt aus dem Bachelorstudium. Ein Fernstudium soll es ihr ermöglichen, parallel zu arbeiten und finanziell weiter auf eigenen Füßen zu stehen.

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