Studienabschluss

Kontakt zur Hochschule halten

Auf einer weißen Fläche wurden mit Spielsteinen die Worte Vokal, Therapie, Stimme, Laute, Therapie und Logopädie ausgelegt.
Foto: Bundesagentur für Arbeit

Erst während ihres Masterstudiums in Logopädie wuchs Ina Lüddeckes (29) Interesse an der Forschung. Ihr Abschluss ermöglicht es ihr, an ihrer Hochschule als wissenschaftliche Mitarbeiterin ein Forschungsprojekt mit zu betreuen.

Ein Porträt-Foto von Ina L.
Foto: privat

„Jobcoaching für Menschen mit Behinderung“. So lautet das Thema, um das sich Ina Lüddecke aktuell für eineinhalb Jahre kümmert. In einem Forschungsteam erstellt sie im Auftrag des Integrationsamtes Niedersachsen eine Machbarkeitsstudie: Wie ist der aktuelle Stand im Bundesland? Wie hoch der Bedarf an Fachkräften? Welche Maßnahmen können greifen? Dazu erheben die Wissenschaftler*innen zahlreiche Daten, führen Interviews und werten alles aus. Erstellt wird die Studie von der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen. Genauer gesagt von der Fakultät für Soziale Arbeit und Gesundheit am Standort Hildesheim. Dort hat Ina Lüddecke nicht nur ihren Masterabschluss absolviert, sondern auch ihr Bachelorstudium in Logopädie.

Mitarbeit als studentische Hilfskraft

Eine Karriere in der Wissenschaft stand für Ina Lüddecke anfangs nicht auf dem Plan. Doch schon während ihrer Ausbildung zur Logopädin spielte sie mit dem Gedanken zu studieren. „Ich wollte nicht ausschließlich in einer logopädischen Praxis arbeiten“, erklärt sie. Im Bachelorstudium hat sie gemerkt, dass ihr das Arbeiten an größeren Projekten und im Team Spaß macht. Auch die Möglichkeit, sich tiefer mit einem Thema zu beschäftigen – in ihrem Fall Schluckstörungen – fand sie spannend. Also folgte dem Bachelor- ein Masterstudium. Währenddessen kam die Idee auf, sich in Richtung Forschung zu orientieren. „Mir war klar, dass ich gute Kontakte in die Hochschule brauche, wenn ich in ein Forschungsprojekt möchte“, erklärt Ina Lüddecke. Auch aus diesem Grund fing sie an, neben dem Studium als studentische Hilfskraft an der Fakultät zu arbeiten.

Trotz der guten Vorbereitung gelang ihr der Berufseinstieg nicht sofort. Sie schickte eine Initiativbewerbung an ihre Professorin, die zugleich Leiterin des Masterstudiengangs ist. Erst ein Jahr nach Studienabschluss gab es jedoch eine Stelle für sie, im Jobcoaching-Projekt.

Master auch für praktische Arbeit hilfreich

Da die Arbeit an der Hochschule nur eine halbe Stelle ausmacht, praktiziert Ina Lüddecke zusätzlich als Logopädin im Klinikum Braunschweig, Fachbereich Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde. Dort betreut sie unter anderem Patient*innen, die aufgrund eines Tumors im Kopf-Hals-Bereich operiert wurden. Die Tätigkeit dort ist ihr wichtig, weil sie den Bezug zum praktischen Arbeiten nicht verlieren möchte. Auch wenn sie dafür ihre Studienabschlüsse rein fachlich nicht brauchen würde, helfen sie ihr weiter: „Ich schaue ganz anders auf eine Therapie und weiß zum Beispiel, wie ich wissenschaftliche Studien zu Rate ziehen kann“.

Wie es nach Abschluss des Jobcoaching-Projektes weitergeht, weiß die 29-Jährige noch nicht. Möglicherweise erhält die HAWK einen Folgeauftrag, eine auf zwei Jahre angelegte Effektivitätsstudie. Dann würde sie sich erneut auf eine Stelle in der Forschungsarbeit bewerben.

Beispiele aus der Praxis: Bachelor, Master, Staatsexamen - Welcher Abschluss qualifiziert für was?