Studienorientierung

Erstmal einen Überblick gewinnen

 Eine Hand führt eine Rechenaufgabe an einer Tafel aus.
Foto: Jörg Moritz | Bundesagentur für Arbeit

Mathe, Physik oder doch Informatik? Weil er sich nach dem Abitur nicht festlegen konnte, entschied sich Johannes Schneider (19) für das Orientierungsstudium Go.MINt an der Universität Konstanz. Inzwischen weiß er genau, welches Fach zu ihm passt.

„Alle drei Fächer hörten sich spannend an, am liebsten hätte ich alles gern mal ausprobiert“, erinnert sich Johannes Schneider. Dass das möglich ist, erfuhr er bei einer Informationsveranstaltung seiner Schule: Im Orientierungsstudium Go.MINt können Studieninteressierte zwei Semester lang in die Fächer Mathematik, Informatik, Biologie, Chemie und Physik hineinschnuppern.

Individuelle Wahl und echte Einblicke

Ein Porträt-Foto von Johannes S.
Foto: privat

Der 19-Jährige meldete sich nach dem Abitur an und belegt seither pro Semester mehrere Vorlesungen in seinen Wunschfächern – darunter Lineare Algebra (Mathematik), Theoretische und Angewandte Physik sowie Programmieren, eine Grundvorlesung in Informatik, und Scientific Computing. „Ich habe mir in der ersten Woche einige Vorlesungen angeschaut und mir die interessantesten ausgesucht, außerdem mussten sie natürlich in meinen Stundenplan passen“, erklärt er seine Auswahl.

Johannes nutzt das Orientierungsstudium aber nicht nur zum Reinschnuppern: „Ich schreibe auch die Prüfungen mit. Was ich bestehe, wird mir auf das reguläre Studium angerechnet“, berichtet er. Und falls es beim ersten Versuch nicht klappt? Kein Problem: „Das nimmt einen enormen Druck aus den Prüfungen raus.“

Auch der Einstieg ins Unileben gelingt mit Go.MINt sanfter als im direkten Studienstart. Die Teilnehmenden werden individuell begleitet, führen regelmäßige Gespräche mit dem Programmteam und planen gemeinsam den Stundenplan. Zusätzlich erhalten sie auf zweiwöchentlichen Info-Veranstaltungen Einblicke in alle MINT-Fächer – inklusive Erfahrungsberichten von Absolvent*innen.

Entscheidung mit Weitblick

„Zu den regulär Studierenden haben wir leider nicht so viel Kontakt, weil wir ja Vorlesungen in unterschiedlichen Fächern besuchen und uns daher nur punktuell sehen“, erzählt der 19-Jährige. Auch dass er sich bislang noch keiner spezifischen Fachkultur zugehörig fühlt, findet er etwas schade: „Aber das kann ich ja alles nachholen, wenn ich erstmal regulär in ein Fach eingeschrieben bin.“

Welches das sein wird, weiß er inzwischen: Ab dem kommenden Semester möchte er in Konstanz Physik studieren. Die Entscheidung ist wohlüberlegt – und mit Blick auf seine Interessen eindeutig: „Ich habe gelernt, dass ich dort mit all meinen drei Interessen, Mathe, Physik und Informatik, am besten aufgehoben bin.“

Beispiele aus der Praxis: Studieren vor dem Studium