Marla Bartosch (20) studiert im vierten Semester Volkswirtschaftslehre an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin.
Marla Bartosch wusste lange nicht, was sie studieren wollte. Denn sie interessierte sich für so vieles – von Kommunikation über Zahlen bis hin zu Politik – und wollte sich im Bachelor noch nicht zu stark festlegen. Sie hoffte, dass die Volkswirtschaftslehre ihre Interessen miteinander verbinden würde, und entschied sich für den VWL-Studiengang an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, der damals aufgrund der vielen englischsprachigen Lehrveranstaltungen noch „Economics“ hieß. Hier sieht die 20-Jährige die Chance gekommen, sich mit anwendungsorientierten Themen zu beschäftigen.
In den ersten Semestern erarbeiteten sich die Studierenden die Grundlagen: In BWL-Modulen ging es zum Beispiel darum, wie man innerhalb eines Unternehmens mit Mitarbeitenden umgeht, eine Geschäftsstrategie aufbaut, Marketingmaßnahmen etabliert oder Bilanzen erstellt – und welche Umgebungsfaktoren dabei eine Rolle spielen können. In Statistikkursen wiederholten sie den Schulstoff und übten das Handwerkszeug an ersten Anwendungsbeispielen. In ersten VWL-Kursen beschäftigten sie sich zum Beispiel damit, wie der Markt funktioniert, wie das Bruttoinlandsprodukt berechnet wird und warum es eine Inflation gibt.
Besonders viel Spaß hat Marla Bartosch an der Finanzwirtschaft. „Wofür werden Steuern erhoben? Und warum kann sich der Staat Schulden erlauben, anders als viele Privatpersonen? Das sind Fragen, mit denen wir uns hier beschäftigen“, erklärt sie. Die Studentin genießt es, die Ansichten unterschiedlicher Denkschulen nachzuvollziehen und sie anhand bestimmter Fragestellungen zu diskutieren. „VWL ist die Wissenschaft, die versucht, das wirtschaftliche Handeln von Menschen zu erklären“, meint die Studentin. Deshalb verbinde diese Disziplin verschiedene Wissenschaften miteinander – von den Sozialwissenschaften bis hin zur Mathematik. Löst ein Mietpreisdeckel das Wohnungsproblem in Berlin? Oder wie wirkt sich die Einführung von Zöllen auf den Außenhandel aus? „Solche Fragen können Volkswirtinnen und Volkswirte anhand von Modellen und Case Studies beantworten“, erklärt Marla Bartosch.
Teil des siebensemestrigen Bachelorstudiums ist ein sechsmonatiges Pflichtpraktikum. Marla Bartosch würde diese Zeit gerne bei einem zentralen Geldinstitut wie der Bundesbank, der Europäischen Zentralbank oder einem Kartellamt verbringen. „Mich interessiert weniger, wie ein bestimmtes Unternehmen seine Position im Markt verbessern kann, sondern wie man den Markt insgesamt fördern kann“, erklärt sie. Auch die Arbeit von Institutionen wie dem Internationalen Währungsfonds oder der Weltbank findet Marla Bartosch spannend: „Volkswirtinnen und Volkswirte prüfen zum Beispiel, unter welchen Voraussetzungen die Weltbank Kredite an Länder vergibt“, weiß die Studentin.
Ihren Master möchte sie im Ausland absolvieren, um noch eine andere Perspektive zu bekommen. Attraktive Optionen: die Masterstudiengänge „Development Economics“ oder „African Development“ an der renommierten London School of Economics and Political Science in England. Gute Voraussetzungen bringt Marla Bartosch dafür schon jetzt mit – kürzlich erst wurde sie als „HWR-Talent“ von ihrer Hochschule als eine der Besten ihres Studiengangs ausgezeichnet.