Auszeit

Perspektive: Offizier bei der Luftwaffe

Ein Porträt-Foto von Bastian
Foto: Dirk Kreutzburg

Um zu testen, ob die Arbeit im Militärdienst das Richtige für ihn ist, nutzte Bastian (21) den Freiwilligen Wehrdienst der Bundeswehr (FWD).

Nach drei Monaten Grundausbildung ging es für Bastian direkt auf dem Truppenübungsplatz Kümmersbruck. „Dort in amerikanischen Military Baracks zu übernachten und sich täglich im Gelände in Gefechtsübungen zu erproben, das war schon eine ganz besondere Erfahrung“, erinnert er sich. Begonnen hatte er den Freiwilligendienst im Bereich Heimatschutz. Nach der Grundausbildung entschied er sich für eine Spezialisierung beim Heer, nachdem ihm von der Karriereberatung die verschiedenen Teilstreitkräfte vorgestellt worden waren. Zu diesen zählen auch die Luftwaffe, die Marine, der Sanitätsdienst, die Streitkräftebasis sowie der Cyber- und Informationsraum.

„Testlauf“ für sieben Monate

Nach dem Abitur hatte Bastian zunächst eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann abgeschlossen, doch sein Interesse für die Bundeswehr ließ ihn nicht los. „Zuvor war ich noch unsicher, ob ich diesen Schritt beruflich gehen möchte. Die Option des Freiwilligen Wehrdiensts erschien mir dann aber sehr attraktiv, ich wollte es einfach mal auszuprobieren.“ Also informierte er sich auf der Homepage über die Möglichkeiten und erfuhr unter anderem, dass man auch während eines FWD einen Sold, also eine Art Gehalt erhält. Im niedrigsten Dienstgrad sind das etwa 1.800 Euro monatlich.  

Für ihn klang alles stimmig, also bewarb er sich und wurde zu den Musterungen eingeladen, die für eine Aufnahme erfolgreich zu durchlaufen sind: ein Basis-Fitness-Test zur körperlichen Eignung, ein Gesundheitscheck bei einem Arzt der Bundeswehr sowie ein Gespräch mit einem Psychologen.

Eine wegweisende Erfahrung

Daumen hoch, hieß es von allen Seiten, und so meldete Bastian sich als Freiwilliger Wehrdienstleistender, zunächst für den Mindestzeitraum von sieben Monaten. „Als ich dann erst einmal dabei war, gefiel es mir so gut, dass ich auf zwölf Monate verlängerte.“ Und nicht nur das: Im Anschluss entschied er sich für die Offizierslaufbahn, also für eine Verpflichtung auf zwölf Jahre. Eingesetzt wird er bei der Luftwaffe – zunächst als Soldat auf Zeit.

Als Offiziersanwärter wird er bald seine ersten Lehrgänge besuchen. Mit diesem Karriereschritt verbunden ist außerdem ein Studium an einer der beiden Universitäten der Bundeswehr, die sich in München und Hamburg befinden. „In meinem Fall wird es wohl der Studiengang „Wirtschafts- und Organisationswissenschaft“ in München, auch darauf freue ich mich schon.“ Bastians Fazit: „Der Freiwillige Wehrdienst hat mir den idealen Einblick dafür gegeben, was in der Bundeswehr alles möglich ist.“

Freiwilliger Wehrdienst

Alter: ab 17 Jahren, nach Erfüllung der Vollzeitschulpflicht

Dauer: bis zu 23 Monate, die ersten sechs Monate dienen als Probezeit

Einsatzmöglichkeiten: verschiedene Abteilungen der Bundeswehr, auch Auslandseinsätze sind möglich

Leistungen: neben einem Wehrsold gibt es einen Wehrdienstzuschlag und ein Entlassungsgeld. Die Beiträge zur Sozialversicherung werden übernommen.

Begleitangebot: keins

Sonstiges: deutsche Staatsbürgerschaft ist Voraussetzung

Beispiele aus der Praxis: Auszeit vor dem Studium