Erasmus+

Schritt für Schritt ins Ausland mit Erasmus+

Auf einem Tisch stehen mehrere Wimpel mit Landesflaggen und ein Mann bedient ein Tablet.
Foto: Nicole Schwab | Bundesagentur für Arbeit

Wie läuft eine Bewerbung für das Erasmus+-Programm ab? Vor einem Studienaufenthalt im Ausland muss man einiges beachten. studienwahl.de informiert über wichtige Aspekte und gibt Hilfestellung.

Wo informiere ich mich?

„Fast jede Hochschule in Deutschland hat ein International Office oder Akademisches Auslandsamt, das auch für Fragen rund um Erasmus+ zuständig ist“, sagt Moritz Banzhaf, Erasmus+-Hochschulkoordinator an der Universität Kassel. „Am besten informiert man sich online auf den jeweiligen Webseiten über Partnerhochschulen im Ausland.“

Was brauche ich für die Bewerbung?

„Zuerst bewirbt man sich an der eigenen Hochschule“, weiß Moritz Banzhaf. Dafür brauche man meist einen Lebenslauf, eine Leistungsübersicht aus dem Studium sowie ein Motivationsschreiben. Die Hochschule entscheidet, welche Bewerber*innen sie annimmt und schlägt diese der favorisierten Partnerhochschule im Ausland vor.

Wie sieht es mit Sprachkenntnissen aus?

Meist wird Moritz Banzhaf zufolge das Englisch-Sprachniveau B2 verlangt, das normalerweise alle Studierenden mit Abitur haben. „Manche Hochschulen im Ausland verlangen allerdings einen offiziellen Sprachnachweis.“ Den könne man möglicherweise kostenfrei an der eigenen Hochschule erwerben.

Beispiele aus der Praxis: Ins Ausland mit Erasmus+

Wie steht es um die Finanzierung?

„Die Erasmus+-Förderung ist abhängig vom Land, in das man geht“, sagt Stephan Geifes, Direktor der Nationalen Agentur für Erasmus+ Hochschulzusammenarbeit im Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Wer sich etwa für Skandinavien entscheidet, bekommt 600 Euro pro Monat, für Frankreich gibt es 540 Euro und für viele osteuropäische Länder 490 Euro. Für diese Sätze ist nicht relevant, wie hoch das Einkommen der Eltern ist. „Wer ein Kind hat, in der Familie Erstakademiker ist oder vorher nachweislich gearbeitet hat, bekommt pro Monat 250 Euro zusätzlich.“ Bei einem Praktikum kommen monatlich weitere 150 Euro hinzu, und wer grün an- und abreist, also nicht fliegt oder ein Schiff nimmt, erhält einen einmaligen Zuschlag von 50 Euro.

Was muss ich beachten, wenn ich BAföG bekomme?

„Bis zu 300 Euro Erasmus+-Förderung sind für BAföG-Empfänger anrechnungsfrei“, erklärt DAAD-Experte Stephan Geifes. Wenn man mehr erhält, werde das vom BAföG abgezogen. Allerdings sei die Erasmus+-Unterstützung – anders als BAföG – ein Stipendium, das man nicht zurückzahlen müsse. Auch Studierende, die im Inland kein BAföG erhalten, sollten prüfen lassen, ob sie während des Auslandsaufenthalts BAföG-berechtigt sind. Hier gelten andere Vergabebestimmungen. Unterstützung leisten die Auslands-BAföG-Ämter.

Wie läuft die Wohnungssuche?

Die eigene Unterkunft muss man selbst organisieren, wie Erasmus+-Experte Moritz Banzhaf erklärt. Dabei helfe in der Regel die Partnerhochschule mit Tipps und möglichen Kontaktadressen sowie Plätzen im Wohnheim.

Darf man einen Nebenjob haben?

Ja, das ist bei Erasmus+ möglich – solange man weiter studiert und die abgesprochenen Credits erbringt.

Ist man im Ausland krankenversichert?

„Über die deutschen Krankenversicherungen hat man meist einen Basisschutz“, sagt Moritz Banzhaf. Er empfiehlt allerdings, sich mit der eigenen Krankenkasse abzusprechen und zu klären, ob man eventuell einen Zusatzschutz benötigt.