Im Bachelor, Master oder auch in der Praxis: Mit Erasmus+ werden Auslandspraktika gefördert. Isabell Alex absolvierte darüber ihr Pflichtpraktikum bei einer Recruitment- und Marketing-Agentur in Barcelona.
Foto: privat
Im ersten Versuch machte ihr die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung – doch Isabell Alex gab nicht auf und nahm wenig später noch einmal einen Anlauf. Mit Erfolg: Die 24-jährige Studentin absolvierte ein mehrmonatiges mit Erasmus+ gefördertes Praktikum in Spanien.
Seit 2018, nach ihrem Abitur in Fürstenfeldbruck in Bayern, studiert Isabell Alex den Bachelorstudiengang Tourismus Management an der Hochschule München. „Mir war früh klar, dass ich mindestens ein Semester im Ausland verbringen möchte.“ Das sei zwar keine Pflicht, die Möglichkeit werde aber von vielen wahrgenommen.
Dennoch kam es anders als gedacht: Ihr Praxissemester Anfang 2020 in einem Hotel auf Fuerteventura musste Isabell Alex nach nur einem Monat aufgrund der Corona-Pandemie abbrechen. Damals half ihr das International Office der Hochschule schnell, sodass sie problemlos nach Deutschland zurückkehren konnte. Danach musste die Studentin weiter zittern, denn auch ihr bereits geplantes Auslandssemester an der Universität Almería in Spanien stand auf der Kippe, konnte ab September 2020 dann aber doch stattfinden.
Unkomplizierte Hilfe
„Dort habe ich mich entschieden, für mein Praktikum in Spanien zu bleiben, denn das musste ich ja noch nachholen.“ Also bewarb sie sich landesweit bei unterschiedlichen Unternehmen – und bekam eine Zusage für eine Recruitment- und Marketing-Agentur in Barcelona, die Fachkräfte an Unternehmen vermittelt.
Wieder half das International Office in München unkompliziert, sodass die Studentin die Zusage für die Erasmus+-Unterstützung nach nur wenigen Wochen bekam. Auch für ein Praktikum ist ein Learning Agreement erforderlich. Dort wurde vorab festgehalten, welche Aufgaben Isabell Alex während der fünf Monate in Barcelona haben und was sie lernen würde.
Im März 2021 trat sie die Stelle schließlich an. Zuerst wurde die Studentin zusammen mit einer weiteren Praktikantin gut eine Woche eingearbeitet und den Kolleg*innen des Start-ups vorgestellt. Im Anschluss durfte sie bei Vorstellungsgesprächen dabei sein, die die Agentur mit Fachkräften führte. Außerdem war sie involviert, wenn besprochen wurde, ob jemand zu einem bestimmten Unternehmen passt.
Eigenständiges Arbeiten
„Nach einiger Zeit durfte ich diese Vorstellungsgespräche selbst führen – immerhin hatte man mich bewusst für deutsche Bewerberinnen und Bewerber angestellt.“ Schließlich suchen einige Unternehmen in Spanien gezielt nach Fachkräften aus dem Ausland. Zu den Aufgaben von Isabell Alex gehörte außerdem noch, Beiträge für einen Blog der Agentur zu schreiben. Welche Stellen werden derzeit angeboten? Wie ist es, wenn man aus einem anderen Land kommt und in Barcelona arbeitet?
„Das Praktikum war eine wahnsinnig gute Erfahrung“, erzählt die 24-Jährige, die im August 2021 nach München zurückkehrte. So lernte sie nicht nur den Arbeitsalltag in einer international aufgestellten Recruitment-Agentur kennen und durfte einige Verantwortung übernehmen. Mit ihren Kolleg*innen und im Alltag konnte sie zudem ihr Spanisch verbessern. Begeistert hat sie darüber hinaus die Atmosphäre im Start-up. „Ich habe mich gleich willkommen und wertgeschätzt gefühlt.“
Die Erasmus+-Unterstützung war für die Studentin dabei wichtig. „Das Geld war eine große Hilfe“, sagt sie. „Außerdem habe ich mich gut aufgefangen gefühlt und hatte bei Problemen immer einen Ansprechpartner im International Office. Das war sehr beruhigend.“ Mittlerweile studiert sie in München im achten Semester und plant, bis Ende des Jahres ihren Abschluss zu machen. „Danach würde ich gerne noch einen Master dranhängen – vielleicht sogar wieder in Spanien.“
Beispiele aus der Praxis: Ins Ausland mit Erasmus+