Das Profil schon während des Studiums schärfen
Die Geisteswissenschaften sind ein breites Feld mit unzähligen beruflichen Möglichkeiten. Hilfreich ist daher, sich frühzeitig zu orientieren und beraten zu lassen. Ein Interview mit Kristina Biebricher, Leiterin Career Service der Universität Heidelberg.
studienwahl.de: Frau Biebricher, welche Tipps können Sie Interessierten geben, um unter den Geisteswissenschaften den passenden Studiengang und Einsatzbereich für sich zu finden?
Kristina Biebricher: Zunächst einmal finde ich es wichtig, den eigenen Interessen auf die Spur zu kommen, also für sich zu überlegen, welche Schulfächer einem beispielsweise am meisten Spaß machen oder mit welchen Themenbereichen, man sich auch gern in der Freizeit beschäftigt. Sind es eher die modernen oder die alten Sprachen, ein bestimmter Kulturraum wie Ostasien oder Nordamerika, die Klassischen Altertumswissenschaften wie Archäologie oder Ägyptologie oder eher die Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts? Diese Überlegungen sollten Studieninteressierte durchaus auch schriftlich festhalten. In einem persönlichen Gespräch in der Zentralen Studienberatung der Hochschulen oder der Berufsberatung der Arbeitsagenturen kann man die bisherigen Ideen reflektieren und schon einmal eine engere Auswahl treffen.
studienwahl.de: Was raten Sie Interessierten, um dann konkret den passenden Studiengang zu finden?
Kristina Biebricher: Der nächste Schritt wäre, sich die ausgesuchten Studienfächer genauer anzusehen. Hierzu gibt es vielfältige Gelegenheiten. Sie reichen von landesweiten Studieninformationstagen an den Universitäten und Hochschulen über Tage der offenen Tür bis hin zum Schnupperstudium in einzelnen Fächern, bei dem Interessierte ins Gespräch mit Lehrenden und Studierenden kommen können.
studienwahl.de: Wie können Geisteswissenschaftler*innen schon während des Studiums ihr Profil schärfen und in welche Kenntnisse lohnt es sich dabei zu investieren?
Kristina Biebricher: Bereits während des Studiums gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Dazu zählen etwa studienbegleitende Praktika außerhalb der Universität, studentische Hilfskraftstellen direkt an der Hochschule oder Nebenjobs und Werkstudententätigkeiten. Auch durch ehrenamtliches Engagement lässt sich das Profil schärfen. Dabei können Studierende auch erste berufliche Erfahrungen in Bereichen wie Projektmanagement, PR und Öffentlichkeitsarbeit oder Veranstaltungsorganisation sammeln. Zum anderen lassen sich auch Studien- oder Abschlussarbeiten sowie persönliche gesetzte Schwerpunkte im Fachstudium nutzen.
studienwahl.de: Wie sieht es mit Qualifikationen außerhalb der Hochschule aus?
Kristina Biebricher: Auch hier bieten sich für Geisteswissenschaftler schon einige Felder, die bei Bewerbungen hilfreich sein werden. Sie können zum Beispiel über studienbegleitende Zusatzqualifikationen oder Zertifikate in ganz unterschiedlichen Bereichen wie journalistisches Schreiben, Medienproduktion oder Ausstellungsmanagement relevante Kenntnisse erwerben. Branchenübergreifend sind auf jeden Fall Kenntnisse in Projektmanagement, betriebswirtschaftlichen Grundlagen oder auch Kommunikation und Moderation sehr hilfreich, um gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen Berufseinstieg zu schaffen.