Hochschulzugang

Mappe für das Kunststudium

Blick auf verschiedene Pinsel, die in einem Glas stehen.
Foto: Julien Fertl | Bundesagentur für Arbeit

Stephan Mörmel (29) studiert an der Universität Passau Kunst auf Lehramt und möchte später gern an einer Grundschule unterrichten. Für sein Studium musste er nachweisen, dass er künstlerisches Potenzial hat.

Ein Porträt-Foto von Fritz L.
Foto: privat

Zunächst hatte sich Stephan Mörmel für Mathematik als Hauptfach eingeschrieben. Nachdem er auf dem Campus in Passau jedoch Studierende des Studiengangs Kunst auf Lehramt kennenlernte, entschied er sich, das Fach zu wechseln. „Um an unserer Universität Kunst zu studieren, muss man eine Mappe einreichen“, berichtet der Student, der sich mittlerweile kurz vor dem Staatsexamen befindet. Anhand von Zeichnungen, Malereien, Fotografien oder anderen Werken sollen die angehenden Studierenden zeigen, was sie künstlerisch draufhaben. „Ich habe zwischen 15 und 20 Werke ausgewählt, die meine Fähigkeiten widerspiegeln“, erklärt Stephan Mörmel. Darunter befanden sich zum Beispiel Fotografien von Objekten aus verschiedenen Perspektiven und erklärende Zeichnungen mit Angaben zu Winkeln und Längen, wie man sie etwa von Da Vinci kennt.

Praktische Prüfung

„Beim ersten Versuch hat es leider nicht mit einer Zusage für den Studiengang geklappt“, erzählt der Lehramtsstudent. „Mir wurde dann empfohlen, einen Aktzeichenkurs der Universität zu belegen. Dort habe ich nochmal viel gelernt, so dass der zweite Anlauf erfolgreich war.“ Nach dem positiven Bescheid zu seiner Mappe wurde Stephan Mörmel zum praktischen Teil der Aufnahmeprüfung eingeladen, bei dem die Bewerber*innen vier Stunden Zeit bekamen, eine Aufgabe zeichnerisch und malerisch zu lösen. Dazu durften sie ihr eigenes Zeichenmaterial mitbringen, wie Papier oder Leinwand, Stifte oder Aquarellfarben. Anschließend fand ein Einzelgespräch mit den Professor*innen über die Mappe und die praktische Arbeit statt. „Die Dozierenden wollen eine Entwicklung der künstlerischen Fähigkeiten sehen“, weiß Stephan Mörmel. „Daher sollten man nicht nur Werke aus dem Kunst-Leistungskurs in die Mappe geben, sondern auch aktuellere Stücke.“ Bei Fragen zum Studium oder zu den Inhalten der Mappe kann man vorab auch einen Termin mit den Dozierenden vereinbaren.

Im Gegensatz zu einem reinen Kunststudium gehören zum Passauer Lehramtsstudium auch die Kunstdidaktik sowie Praktika in Form von Kunstunterricht an Schulen – in Stephan Mörmels Fall an Grundschulen. Auch dreidimensionales Arbeiten mit Holz, Papier und Keramik sowie Videografie, Fotografie und Bildbearbeitung und diverse Exkursionen mit anschließenden Ausstellungen sind Teile des Studiums. Stephan Mörmel freut sich bereits darauf, demnächst mit seinen Schulklassen künstlerisch tätig zu werden.

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