Humanmedizin studieren

Motiviert studieren

Eine Krankenschwester und ein junger Pfleger verbinden den Arm einer Frau, die in einem Krankenhausbett liegt.
Foto: Robert Söllner | Bundesagentur für Arbeit

Emily Troche studiert an der Universität zu Lübeck Humanmedizin. Das Lernpensum ist hoch, dennoch ist die 23-Jährige überzeugt, die richtige Wahl getroffen zu haben.

Ein Porträt-Foto von Emily T.
Foto: privat

Anfangs war Emily Troche nur davon fasziniert, wie unser Körper funktioniert. Sie wollte verstehen, wie die einzelnen Systeme zusammenspielen – und entwickelte daraus ihren Berufswunsch: Die 23-Jährige möchte Ärztin werden. „Ich wollte etwas studieren, was mich wirklich begeistert.“

Trotz einer sehr guten Abiturnote von 1,5 war der Weg ins Medizinstudium allerdings vorerst versperrt. Nach dem Schulabschluss 2017 im niedersächsischen Hameln absolvierte Emily Troche eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (MFA). So wollte sie ihre Chancen auf einen Studienplatz verbessern – mit Erfolg.

Gut vorbereitet beworben

„Ich habe mich genau informiert, welche Kriterien außer der Abiturnote bei welchen Hochschulen eine Rolle spielen.“ Dabei stieß sie auf die Universität zu Lübeck in Schleswig-Holstein, die die Ausbildung mitberücksichtigte und Auswahlgespräche anbot. „Davon habe ich mir viel versprochen.“ Tatsächlich klappte es: Im Oktober 2019 begann Emily Troche in Lübeck das Studium der Humanmedizin.

In den ersten vier Semestern, der sogenannten Vorklinik, standen vor allem Naturwissenschaften wie Biologie und Physik, aber auch Biochemie und Physiologie auf dem Programm. „Wir hatten Vorlesungen und Praktika im Labor“, erinnert sich die 23-Jährige. „Dabei haben wir Versuche durchgeführt und gelernt, wie Enzyme arbeiten oder wie der Blutdruck funktioniert.“ Hinzu kam ein einjähriger Anatomiekurs, wo Emily Troche mit Kommiliton*innen einen gespendeten Körper präparierte und viel zum Aufbau des Menschen lernte.

Nach dem ersten Staatsexamen begann der klinische Teil des Studiums. „Dieser ist praktischer orientiert“, berichtet Emily Troche, die selbst im fünften Fachsemester ist. „Man hat immer mehr Kontakt mit Patientinnen und Patienten.“ Außerdem gibt es Fächer wie Pharmakologie, wo es um Medikamente und deren Wirkungen geht, sowie Pathologie, wo man am Mikroskop verschiedene Gewebe untersucht.

Hohes Lernpensum

„Der Lernaufwand während des gesamten Studiums ist hoch“, mahnt Emily Troche. Das sei zwar manchmal etwas viel Stoff, „ich weiß aber, warum ich etwas lerne und warum das wichtig ist: Um eine gute Ärztin zu sein. Das motiviert mich.“

Während des klinischen Studiums muss die 23-Jährige auch vier Monate Famulatur absolvieren. Das sind jeweils mehrwöchige Einsätze in einer Klinik oder Praxis. Nach dem zehnten Semester geht es an das zweite Staatsexamen, bevor das Praktische Jahr ansteht.

Diese Einsätze in der Praxis möchte Emily Troche nutzen, um herauszufinden, auf welchen Fachbereich sie sich später spezialisieren möchte. „Ich schwanke noch zwischen Pädiatrie und Rechtsmedizin“, sagt sie. „Deswegen möchte ich mir diese Bereiche in den nächsten Jahren noch genauer anschauen.“

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