Einen Projektplan schreiben, Bausteine im Team verteilen, programmieren, Berichte verfassen, präsentieren: „In diesem Forschungsprojekt konnten wir quasi alles anwenden, was wir in vorherigen Modulen gelernt hatten.“ Ein Highlight sei das Projekt auch deswegen gewesen, weil die Wirtschaftsinformatik eigentlich sehr theorielastig ist. Das gilt besonders für die ersten drei Semester, in denen Grundlagen vermittelt werden. Zum Beispiel in BWL, im Programmieren – und in der Mathematik. Die zieht sich wie ein roter Faden durchs Studium. Manchmal müsse man da die Zähne zusammenbeißen, gibt Béla Schuchert zu. Mathe spiele eben eine entscheidende Rolle und tauche in Lehrveranstaltungen der späteren Semester immer wieder auf. Etwa beim Pflichtmodul „Rechnernetze und Datensicherheit“. Oder in der Produktionsplanung und -steuerung, der er sich in einigen Wahlpflichtmodulen widmet. Außerdem hat sich Béla Schuchert für „Smart Computing“ entschieden, wo er sich mit Künstlicher Intelligenz beschäftigt.
Wissen aus zwei Welten
Béla Schuchert studiert Wirtschaftsinformatik an der Uni Rostock. Für das Fach hat sich der 25-Jährige unter anderem wegen der guten Arbeitsmarktchancen entschieden – auch wenn er eigentlich sehr analoge Zukunftspläne hat.
Via Smartwatch getrackte Vitaldaten werden von einem Tool aufbereitet und auf einen Rechner überspielt, damit die User ihre Werte in einer anschaulichen Grafik betrachten können. Das war das Ziel eines Software-Projekts, das Béla Schuchert mit einer Gruppe von Studierenden umsetzte. „Es war ein absolutes Highlight“, schwärmt der 25-Jährige, der im siebten Semester Wirtschaftsinformatik an der Uni Rostock studiert.
Jede Menge Mathe
Gute Arbeitsmarktchancen
In seinem siebten und damit letzten Semester steht ein Berufspraktikum und das Schreiben der Bachelorarbeit an. Vielleicht ergebe sich sein Thema während des Praktikums, das er bei einem Softwareunternehmen absolvieren will. „Es kommt oft vor, dass man sich mit einem fürs Unternehmen relevanten Projekt beschäftigt und es dann in der Bachelorarbeit behandelt“, weiß Béla Schuchert von Kommiliton*innen. Im Optimalfall ergebe sich sogar die Gelegenheit, dort als Werkstudent weiter tätig zu sein – begleitend zu seinem geplanten Masterstudium. Sein beruflicher Traum führt Béla Schuchert allerdings in eine andere Richtung: „Ich möchte ein Spielecafé eröffnen, in dem man Gesellschaftsspiele ausleihen, testen und kaufen kann.“ Vor allem sein erworbenes BWL-Wissen sei für die geplante Selbständigkeit nützlich. Als Beispiele nennt er Finanzbuchhaltung, Kosten- und Leistungsrechnung sowie Finanzierung und Investition. Für die Existenzgründung müsse er natürlich zunächst Grundkapital erwirtschaften. „Unter anderem deswegen habe ich mich für die IT-Branche mit ihren guten Arbeitsmarktchancen entschieden.“ Das Schnittstellenfach Wirtschaftsinformatik erschien ihm passend zu seinen Plänen, da er dort die Basics beider Welten kennenlerne und erfahre, welche Bedingungen jeweils erfüllt sein müssen, damit ein Ziel erreicht werden kann.