Studienentscheidung

Studieren – aber was? Kriterien für die Entscheidung

Mit Plan B in der Tasche

Blick in einen großen Hörsaal mit Studierenden.
Foto: Alex Becker | Bundesagentur für Arbeit

Was soll ich nur studieren? In welchem Bereich möchte ich später arbeiten? Möchte ich praxisnah lernen oder favorisiere ich ein eher theoretisches Lernumfeld? Kommt für mich vielleicht sogar ein Duales Studium in Frage? Die Frage nach dem richtigen Studiengang treibt viele junge Leute um. Studienwahl.de stellt verschiedene Kriterien für die Studienentscheidung vor.

Ein Porträt-Foto von Robert S.
Foto: privat

Robert Schönfeld hat an der Hochschule Merseburg Angewandte Informatik studiert. „Während der Schulzeit wusste ich noch gar nicht, ob ich studieren oder erst einmal eine Ausbildung machen soll“, erinnert sich der 24-Jährige. Nach einigen Absagen auf Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz, erkundigte er sich auf einer Berufsinformationsmesse nach interessanten Aufgaben für Akademiker*innen. „Ich blieb immer wieder an den Ständen der Unternehmen hängen, die sich mit Informatik beschäftigen“, berichtet Robert Schönfeld.

Schon als Jugendlicher hatte er sich ein wenig mit dem Programmieren befasst. Dass Informatiker*innen nach dem Studium gute Einstellungschancen haben und ein gutes Gehalt verdienen, war sicherlich ein Grund, sich für ein Informatikstudium zu entscheiden. „Aber noch wichtiger war mir, dass ich mich für das Fach wirklich interessiere – man muss sich schließlich wohlfühlen mit dem, was man tut.“

Mathematik, Programmierung, Cloud-Technologien, Betriebssysteme, SAP und Digitaltechnik waren nur einige der Inhalte seines Bachelorstudiums. Mittlerweile hat Robert Schönfeld das Masterstudium „Automatisierungstechnik und Informatik“ an der Hochschule Merseburg aufgenommen und will nach dem Abschluss bei einem Softwareunternehmen einsteigen, das er bereits aus einem Praktikum kennt.

Beispiele aus der Praxis: Kriterien für die Studienentscheidung

Interessen an erster Stelle

Ein Porträt-Foto von Sonja O.
Foto: privat

Später mal gutes Geld zu verdienen, kann ein Motiv sein, sich für eine Studienrichtung zu entscheiden. „Allerdings sollte das nicht der einzige Grund bleiben“, betont Sonja Oostendorp, Berufsberaterin für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II an der Agentur für Arbeit in Bocholt. „Zwar ist es legitim, sich einen guten Lebensstandard zu wünschen, dennoch sollten sich angehende Studierende gleichzeitig damit beschäftigen, wo ihre Interessen und Fähigkeiten liegen.“ Ein Hinweis können etwa die Lieblingsfächer in der Schule sowie Hobbies geben. Waren die Bio- und Chemiestunden immer besonders interessant? Oder die Fremdsprachen?

Wichtig ist auch zu prüfen, welche Werte einem persönlich wichtig sind. Welchen Stellenwert hat etwa der soziale Aspekt? Auch die Frage, ob man geregelte Arbeitszeiten haben möchte oder Jobsicherheit in Zukunft eine Rolle spielen soll, können bei der Wahl des richtigen Fachs helfen: Will ich verbeamtet in einer Behörde arbeiten oder als Unternehmensberater*in häufige Überstunden und mögliche Ortswechsel in Kauf nehmen? Kann ich mir vorstellen, als Mediziner*in in einem Krankenhaus auch Schichtdienst zu machen oder bevorzuge ich es, als Lehrer*in meinen Beruf gut mit der Familie vereinbaren zu können?

„Wofür auch immer man sich entscheidet: Man sollte immer einen Plan B und auch C in der Tasche haben“, weiß Sonja Oostendorp. Denn nicht immer klappt es auf Anhieb mit dem Wunschstudium. Nicht erreichte Zulassungsbeschränkungen wie etwa besonders gute Noten, ein erfolglos absolvierter Eignungstest oder fehlende Fremdsprachenkenntnisse können dazu führen, dass Bewerber*innen von Hochschulen oder Universitäten (zunächst) abgelehnt werden. „In solch einem Fall kann man nach Studiengängen suchen, die ähnliche Inhalte, aber weniger strenge Zugangsvoraussetzungen haben. Oder man überbrückt Wartezeiten mit einer Ausbildung oder einem längeren Praktikum“, rät die Expertin.

Sollte sich herausstellen, dass sich jemand für das falsche Fach entschieden hat, ist das aber auch kein Beinbruch: „Nicht immer ist die erste Entscheidung auch gleich die richtige“, so Sonja Oostendorps Erfahrung. „Meist merken Studierende erst während des Studiums, was das Fach wirklich ausmacht. Die Chance, direkt den richtigen Treffer zu landen, erhöht sich allerdings, je besser man sich vorab über die Studienrichtung informiert.“

Weitere Informationen

studienwahl.de

Weitere Informationen finden Sie unter
studienwahl.de/orientieren

Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit

abi.de

Infoportal der Bundesagentur für Arbeit zur beruflichen Orientierung für Abiturient*innen und Studierende.
www.abi.de

Check-U – das Erkundungstool der Bundesagentur für Arbeit

Testen Sie Check-U Ihre persönlichen Stärken und Interessen! Finden Sie heraus, welche Ausbildungen oder Studienfelder dazu passen.
www.check-u.de