Studienentscheidung

Von der Gerichtsmedizin ins Krankenhaus

Auf einer hellen Oberfläche steht ein geöffneter Arzt-Spielkoffer mit medizinisch typischen Utensilien.
Foto: Jessica Braun | Bundesagentur für Arbeit

Ein Pflegepraktikum in einem Krankenhaus hat Jana Theile-Ochel (23) davon überzeugt, dass ein Medizinstudium genau das Richtige für sie ist. So kann sie dafür sorgen, dass es Menschen besser geht.

Ein Porträt-Foto von Jana T.
Foto: privat

Im Alter von 14 Jahren besuchte Jana Theile-Ochel mit ihren Eltern eine naturwissenschaftliche Ausstellung der Charité Berlin. „Dabei habe ich zunächst mein Interesse für die Gerichtsmedizin entdeckt. Ich informierte mich weiter darüber und las verschiedene Bücher zu diesem Thema“, erinnert sich die heute 23-Jährige.

Mit dem Wissen um die anspruchsvollen Zulassungsvoraussetzungen für ein Medizinstudium startete sie in die Oberstufe und absolvierte schließlich ihr Abitur. „Im Anschluss wollte ich erstmal für ein Jahr pausieren und habe die Zeit genutzt, um unter anderem ein dreimonatiges Pflegepraktikum in einem Kinderkrankenhaus sowie ein Praktikum in einem Labor zu absolvieren“, erzählt Jana Theile-Ochel weiter. Diese Erfahrungen stärkten ihre Bestrebungen, ein Medizinstudium aufzunehmen.

Zulassung für den Wunschstudienplatz

Als die anschließende Bewerbung um einen Studienplatz nicht erfolgreich war, begann sie ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), erhielt dann aber zum Sommersemester eine Zusage zu einem Studienplatz für Humanmedizin an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.

Mittlerweile ist die Medizinstudentin im achten Semester angekommen. Die ersten vier Semester des Medizinstudiums bilden den vorklinischen Studienabschnitt, in dem es um naturwissenschaftliche Fächer wie Biologie, Chemie und Physik geht, aber auch um Anatomie und Physiologie. Im Anschluss an das erste Examen, das Physikum, startet der klinische Studienabschnitt mit Themen rund um innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie und alle anderen medizinischen Fachbereiche. Außerdem absolvieren die Studierenden in der vorlesungsfreien Zeit Praktika, sogenannte Famulaturen.

Nach den sechs klinischen Semestern legen Medizinstudierende das zweite Staatsexamen ab, dem sich das praktische Jahr in einem Krankenhaus anschließt. Zur Approbation, der Berufszulassung, fehlt Jana Theile-Ochel dann noch eine letzte mündliche Prüfung, um die universitäre Ausbildung abzuschließen.

Patient*innen die Sorgen nehmen

„Meine Motivation, Medizin zu studieren, war vor allem Neugier und Interesse an naturwissenschaftlichen und medizinischen Themen“, erklärt Jana Theile-Ochel. „Außerdem war es in meinen Praktika schön zu sehen, wenn es Menschen nach einer Behandlung besser ging. Ich glaube auch, dass ich gut darin bin, den Patientinnen und Patienten Sicherheit zu geben und ihnen ihre Sorgen zu nehmen.“

Eine Möglichkeit, um herauszufinden, ob ein Medizinstudium das Richtige ist, ist das Absolvieren eines Pflegepraktikums. So erlangt man erste Einblicke in die Arbeit und Abläufe im Krankenhaus. Ein Vorteil ist auch, dass man somit bereits verpflichtende Praktika der Vorklinik erledigt hat. „Mir hat dieses Praktikum gezeigt, dass ich mir neben der Gerichtsmedizin auch andere Einsatzbereiche vorstellen kann“, sagt Jana Theile-Ochel. Derzeit ist die Arbeit in der Chirurgie oder der Gynäkologie für sie eine denkbare Option.

Beispiele aus der Praxis: Kriterien für die Studienentscheidung