Kreativ oder technisch? Inhalte erschaffen oder Kommunikation gestalten? Wer „irgendwas mit Medien“ machen möchte, muss sich fragen, wie der spätere Berufsalltag aussehen soll, und den Studiengang entsprechend wählen. Studienwahl.de gibt einen Überblick über verschiedene Medienstudiengänge.
Sechs Wochen beim ZDF-Auslandsstudio in Singapur: Aktuell krönt Sophie Matern ihr Bachelor-Studium Journalismus an der Hochschule Magdeburg-Stendal mit einem Praktikum. „Ich habe in diesem Studium einen Einblick in die vielen Facetten des Journalismus erhalten“, sagt die 23-Jährige, die außerdem jede Menge Praxiserfahrung sammelte. Ein Highlight war eine Exkursion nach Washington D.C., wo die Magdeburger Studierenden mit Kommiliton*innen einer Partneruni aus South Carolina Videobeiträge über das Gesundheitssystem der USA produzierten.
Im Studium selbst orientierte sich die Studentin Richtung Rundfunk, ging mit dem studentischen Redaktionsteam alle zwei Wochen aus dem Hochschul-Studio „live on Air“ und arbeitete beim MDR. Selbstverständlich beschäftigte sie sich auch mit anderen Medien, also mit Print, Fernsehen, Onlinejournalismus inklusive Social Media und crossmedialem Arbeiten. Daneben eignete sie sich Grundlagenwissen an, beispielsweise in Medientheorie und -geschichte. Im siebten Semester – nach ihrer Rückkehr aus Singapur – wird sie ihre Bachelorarbeit schreiben und sich anschließend um ein Volontariat bewerben. Am liebsten würde sie dieses bei einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt absolvieren.
Das Volontariat nach dem Studium sei besonders im Print- und Rundfunkjournalismus der gängige Einstieg ins Berufsleben, erklärt Michael Hümmer, Berufsberater bei der Agentur für Arbeit Fürth. Dabei handelt es sich um eine meist ein- bis zweijährige Redakteursausbildung bei einem Medienunternehmen. Ein Journalismus-Studium ist dafür keine Voraussetzung – auch andere Studiengänge, etwa im Bereich Sprachen oder Politikwissenschaften, können dazu befähigen, journalistisch tätig zu werden, wenn man in Praktika oder Nebenjobs entsprechende Erfahrungen gesammelt habe. Im Journalismus sind alle gut aufgehoben, die sprachlich Inhalte unter Einsatz verschiedener Medien vermitteln wollen. „Jeder, ob Geistes- oder Naturwissenschaftler, kann in dieses Feld gehen, wenn sie oder er entsprechende Praxiserfahrungen, Tools und Skills mitbringt“, betont Michael Hümmer.
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Wer sich eher für die kreativ-technische Seite interessiere, könne in den Bereichen Medien- und Kommunikationsdesign, Veranstaltungstechnik oder Medienproduktion fündig werden.
Und wer sich dafür interessiere, welche (betriebswirtschaftlichen) Prozesse man mithilfe von Kommunikation und Medien in Gang setzen kann, um beispielsweise das Verhalten von Käufer*innen und Rezipient*innen zu steuern, sollte sich in den Bereichen Medienwirtschaft und -management, Public Relations und Marketing umschauen.
Stellenangebote analysieren
Für die Suche nach dem passenden Studiengang gibt der Berufsberater den Tipp, sich zunächst Gedanken über den späteren Berufsalltag zu machen: „Ich rate dazu, intensiv Stellenangebote aus der Medienbranche zu analysieren“, so der Experte. Wenn die Stellenbeschreibung mit ihren Aufgaben und Anforderungen zusage, könne man schauen, welche Vorerfahrungen, Fähigkeiten und Kenntnisse gefordert seien, ob man beispielsweise spezielle Softwareprogramme beherrschen muss – und ob eine bestimmte Studienrichtung als wünschenswert angegeben ist. „Dann kann man nach einem passenden Studiengang suchen und weiß, welche Fähigkeiten man eventuell nebenher erwerben sollte.“ Denn eins haben alle Bereiche der Medienbranche gemein: Sie erfordern, mit Blick auf die angestrebte berufliche Tätigkeit frühzeitig das Profil zu schärfen und neben dem Studium Praxiserfahrungen zu sammeln, etwa über Praktika, Werkstudententätigkeit oder Nebenjobs.
Weitere Informationen
abi.de
Infoportal der Bundesagentur für Arbeit zur beruflichen Orientierung für Abiturient*innen und Studierende. Hier finden Sie unter anderem zahlreiche Reportagen zu Medienstudiengängen. www.abi.de
BERUFENET
Das Netzwerk der Bundesagentur für Arbeit für Berufe mit über 3.000 ausführlichen Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwörter u.a. Medien, Journalismus) www.berufenet.arbeitsagentur.de
Der Deutsche Journalisten-Verband vertritt die berufs- und medienpolitischen Ziele und Forderungen der hauptberuflichen Journalistinnen und Journalisten aller Medien. www.djv.de
Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju)
Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union ist die Journalistenorganisation innerhalb des Deutschen Gewerkschaftsbundes. www.dju.verdi.de