Musikalische Studiengänge

„Bewerber*innen sollten sich intensiv vorbereiten“

Ausschnitt auf die Tastatur eines Klaviers, auf welcher Frauenhände mit silbernem Armband einen Akkord spielen.
Foto: Bundesagentur für Arbeit

An der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) werden unter anderem künstlerisch-pädagogische Studiengänge angeboten, für die eine Aufnahmeprüfung erforderlich ist. Was dies konkret bedeuten kann, erläutern die beiden Musikpädagogik-Professorinnen Elisa Läubin und Catrin Smorra.

studienwahl.de: Liebe Professorinnen, die interdisziplinären Studienrichtungen Elementare Musikpädagogik (EMP) und Musik und Bewegung/Rhythmik, in denen Sie tätig sind, verbinden Musik mit anderen Ausdrucksformen wie Bewegung, Sprache oder Bildender Kunst. Wie laufen jeweils die Aufnahmeprüfungen ab?

Elisa Läubin, Professorin für Elementare Musikpädagogik (EMP).
Foto: privat

Prof. Elisa Läubin: Die Prüfungen dauern meist einen ganzen Tag. Dieser beginnt um 8 Uhr mit der Musiktheorie- und Gehörbildungsklausur. Gegen 9:30 Uhr folgt die Gruppenprüfung mit allen Bewerber*innen der EMP in den Fachbereichen Stimme, Percussion, Bewegung/Tanz und Improvisation. Es gibt Prüfungsteile, die von den Bewerber*innen vorbereitet werden, wie etwa eine Gruppenanleitung, und Prüfungsteile, die nicht vorbereitet werden können. Danach folgen Einzelprüfungen in den Hauptfächern Elementare Musikpädagogik, instrumentales/vokales Hauptfach und instrumentales/vokales Nebenfach, eine mündliche Musiktheorieprüfung sowie ein Kolloquium.

Prof. Catrin Smorra: In der Studienrichtung Musik und Bewegung/Rhythmik ist der Prüfungsablauf ähnlich. Zu den Prüfungsteilen, die von den Bewerber*innen vorbereitet werden können, zählt neben der Gruppenanleitung eine Bewegungsgestaltung mit selbstgewählter Musik, die anderen Prüfungsanteile sind vergleichbar, wobei der Schwerpunkt insgesamt mehr auf Bewegung/Tanz liegt.

studienwahl.de: Welche Voraussetzungen müssen für das Studium mitgebracht werden?

Prof. Elisa Läubin: Der Zugang zu einem Bachelorstudium setzt eine deutsche Hochschulzugangsberechtigung voraus, die durch den Nachweis einer überragenden künstlerischen Befähigung ersetzt werden kann. Ein Studium ist also bei entsprechender Eignung ohne Abitur möglich. Voraussetzung für internationale Bewerber*innen sind zudem nachgewiesene Sprachkenntnisse auf zumindest B2-Niveau.

Catrin Smorra, Professorin für Musik und Bewegung/Rhythmik
Foto: privat

Prof. Catrin Smorra: Es ist hilfreich, sich darauf einzustellen, dass in EMP und Rhythmik zwei Hauptfächer studiert werden: das instrumentale/vokale Hauptfach und das Hauptfach EMP bzw. Rhythmik, was die Berufschancen hinterher erhöht. Für die Rhythmik sind Bewegungs- und Tanzvorerfahrungen eine gute Voraussetzung, es wird aber keine spezifische Stilrichtung gefordert.

studienwahl.de: Wie lange sollte man beispielsweise ein Instrument bereits spielen, bis man zur Aufnahmeprüfung antritt?

Prof. Elisa Läubin: Das ist sehr unterschiedlich. Es gibt Bewerber*innen, die ihr instrumentales/vokales Hauptfach bereits seit über zehn Jahren ausüben, ebenso wie solche, die erst seit drei bis vier Jahren Unterricht haben.

studienwahl.de: Wie kann man sich am besten vorbereiten?

Prof. Elisa Läubin: Sehr wichtig ist es, die Gehörbildungs- und Musiktheorie-Prüfungen zu bestehen. Bewerber*innen sollten sich hier also intensiv vorbereiten. Wir empfehlen, sich zum Vorbereitungskurs der HMTMH anzumelden oder an einer Studienvorbereitenden Ausbildung (SVA) einer Musikschule teilzunehmen.

Prof. Catrin Smorra: Bewerber*innen sollten außerdem regelmäßigen Unterricht in ihrem vokalen/instrumentalen Hauptfach haben und auch für das jeweilige Nebenfach Gesangsunterricht beziehungsweise Klavierunterricht einplanen. Für Rhythmik wäre es gut, Unterricht in Tanz und/oder Bewegungsimprovisation zu nehmen.

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