Das Musizieren begleitet Anika Michalowski schon seit ihrem sechsten Lebensjahr. Damals begann sie, Blockflöte zu spielen. Mit 14 Jahren folgte eine instrumentale Ausbildung für Querflöte und Cello. „Natürlich habe ich zuerst daran gedacht, ein Instrument zu studieren, doch ich wollte diese Leidenschaft lieber weiterhin privat ausleben und die Musik auf andere Weise zu meinem Beruf machen.“ Also recherchierte sie im Internet und sprach mit ihren Musikschullehrerinnen darüber, welche Möglichkeiten es sonst noch gibt. So stieß sie auf den Studiengang Musikwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Dieser wird dort in Kombination mit einem frei wählbaren Nebenfach angeboten.
Drei musikalische Themenfelder
Anika Michalowski (23) studiert in Halle Musikwissenschaft, ergänzt durch das Nebenfach Medien- und Kommunikationswissenschaft. Mit dieser Kombination sieht sie viele Möglichkeiten für ihre Zukunft im Bereich der Musik.
Das perfekte Nebenfach gefunden
„Zuerst hatte ich mir Psychologie als Nebenfach ausgesucht, um später beruflich vielleicht in die Musiktherapie gehen zu können“, berichtet Anika Michalowski. „Dann aber habe ich gemerkt, dass das nicht so gut zu mir passt und wechselte zu Medien- und Kommunikationswissenschaft. Diese beiden Fächer ergänzen sich für mich perfekt!“ Anders als an anderen Hochschulen gibt es an der Universität in Halle bei diesem Studiengang keine Aufnahmeprüfung oder anderweitige Zulassungsvoraussetzungen. So konnte sie sich direkt einschreiben.
In Halle gliedert sich das Studium der Musikwissenschaft in drei Themenfelder: Die historische Musikwissenschaft behandelt Musiktheorie zu den großen Komponist*innen der Vergangenheit. Im Bereich Ethnologische Musikwissenschaft dagegen beschäftigen sich die Studierenden mit den Musikkulturen in aller Welt, um auch mal über den europäischen Tellerrand hinaus zu schauen. Und im Bereich Systematische Musikwissenschaft sind andere Fachdisziplinen aus dem Bereich der Musik zusammengefasst, etwa Musikpsychologie und Musiksoziologie, aber auch das Thema Medien und Musik spielt eine große Rolle. Hinzu kommen Inhalte wie elektronische Musikproduktion oder Popmusikanalyse. „Dieser Bachelorstudiengang ist sehr individuell gestaltbar, es gibt mehr Wahlpflichtbereiche als Pflichtmodule“, stellt Anika Michalowski fest, die nun das achte von regulär sechs Semestern erreicht hat. Sie selbst hat sich bei ihren Wahlpflichtmodulen auch im Hauptfach stark auf den Bereich Musik und Medien konzentriert, weil dies gut mit ihrem Nebenfach korrespondiert.
Plan für das Praktikum: Bühnentechnik
Musikpraktische Projekte im Haupt- und Nebenfach runden den Stundenplan ab. „Wir haben zum Beispiel in einem Modul mal Interviews geführt mit Leuten, die in der Labelarbeit tätig sind. In einem anderen Modul haben wir eine interaktive Klangausstellung gemacht“, berichtet die Studentin. Außerdem ist zu einem beliebigen Zeitpunkt während des Studiums ein Pflichtpraktikum mit Musikbezug zu absolvieren – für sechs Wochen, die aber auch auf mehrere Zeiträume verteilt werden können. Für Anika Michalowski steht es noch an, sie hat aber bereits konkrete Pläne dafür: „Ich würde gern in den Bereich der Bühnentechnik reinschauen, zum Beispiel bei unserem renommierten Puppentheater in Halle.“ Sollte es so kommen, könnte sich dies auch auf ihren weiteren beruflichen Weg auswirken. „Wenn mir die Bühnentechnik gefällt, könnte ich mir gut vorstellen in dem Bereich zu arbeiten. Genauso aber gefällt mir die Idee, noch den Master in Musikwissenschaften zu machen und dann eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen. Noch bin ich also offen, zumal es mehrere schöne Möglichkeiten gibt.“