Dirigieren bedeutet weitaus mehr, als vor einem Orchester zu stehen und Bewegungen mit den Händen oder einem Taktstock zu machen. „Die Kunst des Dirigierens besteht darin, eine Atmosphäre für die Musiker*innen zu kreieren und einen Raum zu schaffen, in dem sich ihre Musik mit Leichtigkeit entfalten kann“, erklärt Dror Schweid. „Dazu muss man unter anderem auch die sozialen Dynamiken zwischen ihnen verstehen und mitberücksichtigen.“ Solche Erfahrungen zu machen und darauf aufzubauen, ermöglicht ihm dieser Masterstudiengang, der in den Richtungen Orchesterleitung, Chor- und Ensembleleitung sowie Opernkorrepetition angeboten wird.
Ein Orchester anleiten
Um seinem Ziel, ein eigenes Orchester zu leiten, noch näher zu kommen, absolviert Dror Schweid (33) den Masterstudiengang Dirigieren an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH).
Sinfonische Orchesterprojekte
Dror Schweid hat sich für die Studienrichtung Orchesterleitung entschieden. Dieses Hauptfach begleitet die für den späteren Beruf zentralen Fächer Partiturspiel, Klavierauszugsspiel und Vom-Blatt-Spiel – alles im Einzelunterricht. Hinzu kommen Seminare und praktischer Gruppenunterricht in den Fächern Interpretationslehre, Historische Aufführungspraxis, Neue Musik und spezielles Opern-Italienisch. „Mit unseren Dozent*innen und anderen hervorragenden Musiker*innen zusammenzuarbeiten, ist ganz entscheidend“, stellt der Student fest. „Diese Möglichkeit haben wir unter anderem auch bei sinfonischen Orchesterprojekten und in studentischen Ensembles an unserer Hochschule.“ Wie ein kleines Opernhaus bringt die HMTMH regelmäßig Opernproduktionen auf die Bühne, in denen sich die Dirigierstudierenden erproben können. Ergänzt wird die Dirigierausbildung durch berufsvorbereitende Praktika und Hospitationen, unter anderem an der Radiophilharmonie Hannover sowie der Niedersächsischen Staatsoper Hannover.
So konnte Dror Schweid bereits Erfahrungen als Korrepetitor, also als Assistent und musikalischer Begleiter von Inszenierungen wie zum Beispiel Don Giovanni, Così fan tutte und La Bohème sammeln. Unter anderem hat er mit dem Göttinger Symphonie Orchester, dem Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode, der Raanana Symphonette und der Berlin Sinfonietta zusammengearbeitet.
Bevor er nach Deutschland kam, erwarb der gebürtige Israeli einen doppelten Bachelor-Abschluss in Orchesterdirigieren und Klavierspiel an der Jerusalemer Musikakademie. All dies ebnete ihm den weiteren Weg, denn eine bereits deutlich erkennbare Dirigierpersönlichkeit gehört zu den Zulassungsvoraussetzungen für das Masterstudium. Für die von ihm gewählte Studienrichtung sind außerdem Dirigiererfahrung mit (semi)professionellen Ensembles in den Bereichen Konzert und/oder Oper, sehr gutes Klavier- und Klavierauszugsspiel sowie ein hervorragendes Gehör nachzuweisen.
Abschluss: Master of Music
Dror Schweid hat inzwischen das letzte der regulär vier Semester erreicht und wird das Studium daher bald mit dem Titel Master of Music abschließen. Dann möchte er sich zunächst bei einem Orchester um eine Dirigierverpflichtung bewerben und perspektivisch auch seinen großen Traum wahr werden lassen. „Ich würde sehr gern nach Israel zurückkehren und dort ein eigenes Musical Center eröffnen.“