Soziale Studiengänge

Theoretische Ansätze praktisch anwenden

Im Hintergrund, unscharf fotografiert, ein Mann mit Bart, der ein Blatt Papier hält, und ein Junge mit Kappe, die an einem runden Tisch sitzen.
Foto: Philipp Guelland | Bundesagentur für Arbeit

Fritz Leuther (28) absolviert den dualen Studiengang Soziale Arbeit an der Hochschule Bremen und sammelt so schon während des Studiums wertvolle praktische Erfahrungen.

Ein Porträt-Foto von Fritz L.
Foto: privat

Die Pandemie stellte bei Fritz Leuther beruflich einiges auf den Kopf. Denn nach seinem Abitur hatte er eine Ausbildung zum Hotelfachmann absolviert und arbeitete im Veranstaltungsmanagement, als die Branche 2020 zum Stillstand kam. „Ich hatte schon vorher über einen Job im Sozialwesen nachgedacht und habe mich dann nach einiger Zeit tatsächlich für einen Wechsel entschieden.“

Über einen Bekannten wurde der 28-Jährige auf den Studiengang Soziale Arbeit aufmerksam. „Ich möchte gern mit Menschen arbeiten, sie fördern und ihnen in schwierigen Lebenslagen helfen.“ Als er im vergangenen Jahr schließlich eine Stellenausschreibung der Stadt Bremen für ein duales Studium entdeckte, bewarb er sich und bekam eine Zusage.

Seit Oktober 2022 studiert er nun an der Hochschule Bremen den Studiengang Soziale Arbeit. „Mir gefällt bei diesem Angebot, dass sich Praxis und Theorie verzahnen“, sagt der 28-Jährige. „Ich kann die theoretischen Ansätze aus dem Studium früh praktisch anwenden und Arbeitserfahrungen sammeln.“

Praxisphasen bei der Stadt Bremen

Ein wenig gedulden muss er sich dennoch. Denn in den ersten beiden Semestern stehen erst einmal theoretische Grundlagen im Mittelpunkt, darunter rechtliche Fragen sowie Geschichte und Theorie der Sozialen Arbeit. Später, innerhalb der sieben Semester Regelstudienzeit, wird sich Fritz Leuther mit Fächern wie Psychologie, Empirie, Erziehungswissenschaft, Gesprächsführung und Sozialmanagement beschäftigen.

Ab dem dritten Semester kommen außerdem Praxisphasen hinzu, die die Studierenden vor allem in der vorlesungsfreien Zeit absolvieren. Das fünfte Semester wird dann sogar ein komplettes Praxissemester sein. Für all diese Einsätze wird Fritz Leuther beim Sozialdienst für junge Menschen der Stadt Bremen tätig sein – seine Praxisstelle, die den 28-Jährigen während des Studiums nach Tarifvertrag bezahlt.

Mehr als nur der Bachelorabschluss

Diese Kooperation hat für ihn noch weitere Vorteile. Am Ende wird er zwei Abschlüsse in der Tasche haben: Neben dem Bachelorabschluss bekommt er dank des dualen Studiums mit Praxisanteilen auch gleich die staatliche Anerkennung als Sozialarbeiter. Seine ersten Berufsjahre wird er übrigens bei der Stadt Bremen angestellt sein. Mit dem dualen Studium hat er sich verpflichtet, nach dem Abschluss fünf Jahre bei seinem Arbeitgeber tätig zu sein.

„Ich finde spannend, wie abwechslungsreich der Bereich der Sozialen Arbeit ist“, sagt der 28-Jährige. Immerhin hätte er damit grundsätzlich viele Einsatzmöglichkeiten, von Schulen bis Obdachlosenhilfen. Außerdem gefällt ihm der hohe Praxisbezug des Studiums. „Alles, was wir lernen, ist relevant für die Arbeit“, findet er und weiß schon jetzt: „Das Studium war die richtige Wahl für mich.“

Beispiele aus der Praxis: Soziale Studiengänge