Soziale Studiengänge

Kinder beim Lernen unterstützen

Ein Mann betreut eine Gruppe Kinder und liest ihnen  etwas vor.
Foto: Robert Söllner | Bundesagentur für Arbeit

Annika Friederici (21) entschied sich für ein Studium im Bereich der Frühkindlichen Bildung – und freut sich auf einen vielseitigen Beruf.

Ein Porträt-Foto von Annika F.
Foto: privat

In der Berufsberatung der örtlichen Agentur für Arbeit bekam Annika Friederici den entscheidenden Impuls. Denn dort absolvierte sie einen Berufswahltest, der ihr das Gebiet der Frühkindlichen Bildung vorschlug. „Ich habe mir mehr dazu durchgelesen und mich sofort angesprochen gefühlt“, erinnert sich die 21-Jährige. „Ich habe mich in dem Bereich wiedergefunden.“

Nach ihrem Abitur 2019 in Schleswig-Holstein absolvierte sie zunächst ein mehrmonatiges Praktikum in einer Kindertagesstätte, was ihren Entschluss bestärkte. 2020 begann sie schließlich ihr Bachelorstudium „Erziehung und Bildung im Kindesalter“ an der Fachhochschule Kiel und befindet sich nun im fünften Semester. „Der Schwerpunkt liegt hier bei Kindern und Jugendlichen von 0 bis 14 Jahren“, berichtet sie. „Die Idee der frühkindlichen Bildung ist, dass man die Lernprozesse von Kindern von Geburt an begleiten und fördern kann.“

Theorie und Praktika

Da aber jedes Kind anders ist, in einem anderen Umfeld aufwächst und anders lernt, geht es für Annika Friederici und ihre Mitstudierenden darum zu verstehen, wie man
jedes Kind individuell fördern kann. In den ersten Semestern eigneten sie sich dafür Grundwissen an und lernten beispielsweise, welche Entwicklungsphasen Kinder überhaupt durchlaufen und wie man diese begleiten kann.

Zudem geht es um unterschiedliche Erziehungstheorien und die Lebenslagen von Kindern und Familien. „Die Frage ist, wie man jedem Kind angemessen begegnen kann“, erklärt die 21-Jährige. „Wir wollen der Vielfalt gerecht werden und jedes Kind in seinem Sein begleiten.“ Hinzu kamen unter anderem rechtliche Grundlagen, Leitungs- und Managementfragen, Finanzierung der Jugendhilfe sowie zwei mehrwöchige Pflichtpraktika, die beispielsweise in der Kita absolviert werden können.

„Ein großer Teil des Studiums dreht sich um das forschende Lernen“, berichtet Annika Friederici. Wie gestalte ich zum Beispiel Projekte und den Alltag in Kindertageseinrichtungen? Wie finde ich heraus, was für ein bestimmtes Kind gut wäre? Außerdem wurden Einblicke in empirische Forschungsmethoden gewonnen. Im Rahmen des Forschenden Lernens gab es zudem ein Forschungsprojekt, bei dem die Studierenden über drei Semester hinweg zu eigenen Fragestellungen Daten erhoben und auswerteten.

Spannende Rolle als pädagogische Fachkraft

„Durch das Studium hat sich mein Bild von Kindern verändert“, sagt die 21-Jährige. Sie habe erkannt, wie viel Kinder können und dass sie unfassbar viel leisten. „Eine angemessene Lernumgebung ist wichtig, damit Kinder selbst lernen können.“ Die Rolle als pädagogische Fachkraft sei spannend. „Wir begleiten und unterstützen Kinder, damit sie sich ihre eigene Welt aneignen können.“

Annika Friederici hofft, dass sie ihren Bachelorabschluss im kommenden Herbst in der Tasche hat. Dann möchte sie ein Jahr lang in einer Kindertagesstätte arbeiten und die dazugehörigen Weiterbildungsangebote an der Fachhochschule Kiel besuchen, um staatlich anerkannte Kindheitspädagogin zu werden. Damit könnte sie etwa in Kitas, Schulen, Heimen und anderen Feldern der Hilfen zur Erziehung arbeiten.

„Mein Herz schlägt für zwei Bereiche: für Krippen mit Kindern bis zu drei Jahren sowie für Heimerziehung.“ Final entschieden hat sie sich noch nicht. „Ich möchte erst einmal in die Praxis gehen und weitere Erfahrungen sammeln, dann sehe ich weiter.“

Beispiele aus der Praxis: Soziale Studiengänge