Studienabschluss

Was kann ich womit machen?

Aufnahme eines jungen Mannes von hinten, dieser sitzt an einem Holztisch auf dem ein aufgeschlagenes Buch mit Formeln liegt
Foto: Katharina Kemme | Bundesagentur für Arbeit

Dr. Reinhard Krämer, Berufsberater in der Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens, erklärt, welcher Abschluss wann Sinn macht.

studienwahl.de: Herr Krämer, wo funktioniert der Berufseinstieg mit dem Bachelorabschluss reibungslos?

Reinhard Krämer: In Wirtschaft, Technik, Informatik oder auch im kreativen Bereich hat man gute berufliche Perspektiven. Man muss jedoch unterscheiden, ob man den Abschluss an einer Universität, einer Hochschule für angewandte Wissenschaften oder dualen Hochschule gemacht hat.

studienwahl.de: Warum spielt das eine Rolle?

Ein Porträt-Foto von Reinhard K.
Foto: privat

Reinhard Krämer: Viele Unternehmen wünschen sich Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger mit Praxiserfahrung. Bei dualen Studiengängen gehören Praxisphasen von Anfang an dazu. An Hochschulen für angewandte Wissenschaften sind in der Regel Praxissemester in die Bachelorstudiengänge integriert. Deswegen dauern sie in der Regel sieben Semester, anders als an Universitäten mit meist sechs Semestern.

studienwahl.de: Welche Hochschule sollte ich dann für mein Bachelorstudium wählen?

Reinhard Krämer: Das hängt stark von der Frage ab: Wo will ich mit dem Studium später hin? Für die Forschung etwa, insbesondere die Grundlagenforschung, empfiehlt sich die Universität. An den dortigen Bachelor schließt man den Master und eine Promotion an. Außerdem spielt der Lerntyp eine Rolle. Wer gerne theoretisch-wissenschaftlich arbeitet, ist an der Uni gut aufgehoben, ein anwendungsorientierter Lerntyp an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften.

studienwahl.de: Muss ich den Master gleich im Anschluss an den Bachelor machen?

Reinhard Krämer: Wer erst arbeiten möchte, kann den Master auch später erwerben. Außerdem gibt es die Möglichkeit, den Abschluss berufsbegleitend zu machen. Die Unternehmen sind da häufig aufgeschlossen und ermöglichen das über verschiedene Arbeitszeitmodelle. Selbst eine Promotion ist neben dem Beruf möglich, etwa in der Forschungsabteilung großer Unternehmen.

studienwahl.de: Einige Studiengänge kann man mit Bachelor- und Masterabschlüssen beenden oder mit dem Staatsexamen, etwa Rechtswissenschaft. Was ist besser?

Reinhard Krämer: Auch hier ist relevant, was man beruflich erreichen will. Ein Beispiel: Wer mit einem Masterabschluss in Wirtschaftsrecht abgeht, kann etwa in einer Unternehmensberatung arbeiten. Aber der Staatsdienst als Richterin oder Richter bleibt verwehrt.

Beispiele aus der Praxis: Bachelor, Master, Staatsexamen - Welcher Abschluss qualifiziert für was?