Studium & Familie

Wo bekomme ich welche Unterstützung?

Aufnahme von einem Puppenhaus mit vier verschiedenen Zimmern, bestückt mit wenigen Puppenhausmöbeln.
Foto: Martina Striegl | Bundesagentur für Arbeit

Im Umfeld der Hochschulen gibt es viele Anlaufstellen für Studierende, die ein Kind erwarten oder bereits Kinder haben. Andrea Lembke aus dem Team der Sozial- und Finanzierungsberatung des Studentenwerks Frankfurt am Main verrät studienwahl.de, wer bei welchen Fragestellungen helfen kann.

studienwahl.de: Wohin sollten sich Studierende zuerst wenden, wenn sie im Studium ein Kind erwarten?

Andrea Lembke: Wir hier in der Sozial- und Finanzierungsberatung im Studentenwerk beraten vorrangig in sozialen Belangen und in Finanzierungsfragen, also zu allen Aspekten, die nicht direkt das Studium und die Lehre betreffen. Weiterhin sind wir mit anderen Beratungsstellen vernetzt und verweisen auch an die Kolleginnen und Kollegen, sofern Fragen von uns nicht beantwortet werden können.  
Ich selbst rate immer grundsätzlich dazu, verschiedene Beratungsstellen aufzusuchen, um so viele Informationen wie möglich zu bekommen. Das Thema „Studieren mit Kind“ ist sehr umfangreich, deshalb ist Fragen total wichtig.

studienwahl.de: Welche weiteren Beratungsstellen gibt es?

Ein Porträt-Foto von Andrea L.
Foto: Studentenwerk Frankfurt

Andrea Lembke: Weitere Anlaufstellen für Studierende mit Kind gibt es an den Hochschulen, z.B. die Zentrale Studierendenberatung, aber auch Familienservicestellen, Gleichstellungsbeauftragte, das Studierendensekretariat und die studentischen Vertretungen wie den AStA. Jede Hochschule ist da etwas anders organisiert.
Für die Studienorganisation selbst sind die Prüfungsämter und die Fachbereiche Ansprechpartner, für eine Beurlaubung vom Studium meist die Studierendensekretariate.

studienwahl.de: Wichtig für studierende Eltern: Welche Betreuungsangebote gibt es?

Andrea Lembke: Zuerst sind Studierende genauso wie alle anderen Eltern berechtigt, einen Kitaplatz zu beantragen. Für den Betreuungsbedarf in den Randöffnungszeiten wie etwa abends oder am Wochenende oder bei Ausfall der regulären Kinderbetreuung gibt es zudem flexible Betreuungsmöglichkeiten an verschiedenen Hochschulstandorten. Ebenso gibt es mittlerweile fast an jedem Campus ein Eltern-Kind-Zimmer, wo sich Eltern mit ihren Kindern zum Stillen, Wickeln und Spielen zurückziehen können.

studienwahl.de: Was macht man, wenn eine größere Wohnung notwendig ist?

Andrea Lembke: Es gibt Apartments für Paare bzw. Familien in den Studentenwohnheimen, aber oft übersteigt die Nachfrage das Angebot bei weitem. Deshalb ist es wichtig, mehrgleisig zu suchen und auch den privaten Mietmarkt einzubeziehen. In der Rhein-Main-Region haben wir sehr hohe Mieten, weshalb man für die Wohnungssuche viel Geduld mitbringen muss und zu Kompromissen bereit sein sollte.
Seitens der Städte und Gemeinden gibt es geförderten Wohnraum. Für solche Wohnungen kann man sich auch als Studierender bewerben. Außerdem gibt es beim Studentenwerk Internet-Plattformen sowie private Anbieter und Initiativen.

studienwahl.de: Kann ich mit Kind(ern) ein Auslandssemester machen?

Andrea Lembke: Das ist stark abhängig von der individuellen Situation. Verschiedene Fragen sind zu berücksichtigen: Wo mache ich das Auslandssemester? Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten vor Ort? Wie sind die strukturellen Voraussetzungen, z.B. zur Organisation der Kinderbetreuung? Wie alt ist mein Kind und kann ich es aus dem vertrauten Umfeld überhaupt herauslösen? Bekomme ich zusätzliche finanzielle Förderung wie beispielsweise Auslands-BAföG oder durch Erasmus? Ansprechpartner sind hier vor allem auch die International Offices, die die Verbindungen zu Partnerhochschulen im Ausland haben.

Beispiele aus der Praxis: Studieren mit Kind